Samstag, 20. Dezember 2008

Exkursion Obersee: Schmerikon bis Rapperswil

Wer hätte es gedacht - wir mussten kurz unseren Startort von Blumenau nach Schmerikon verschieben aus keinem minderen Grund, als dass dort ein Meerstrandläufer am Vortag entdeckt wurde! Natürlich stürmten wir gleich zur Aabachmündung, als wir in Schmerikon ankamen, wo wir die vielen Wasseramseln und Bergstelzen erstmals links liegen liessen. Am Delta angekommen, zeigte sich nicht nur der Meerstrandläufer von seiner prächtigsten Schlichtkleidseite, rundherum ging es auch ziemlich ab! Ein Ohrentaucher tauchte die ganze Zeit rund um's Delta herum und eine Wasserralle zeigte sich prächtig. Jemand fragte während der Beobachtung plötzlich: "Wo siehst du die Wasserralle?", worauf eine für die Schweiz sehr ungewöhnliche Antwort zurückkam: "Hinter dem Meerstrandläufer!". Der Entdecker dieser Rarität - Andreas Täschler - liess sich etwas später dann auch blicken, ihm sei nochmals herzlich gedankt für diese tolle Beobachtung!


Meerstrandläufer im Schlichtkleid (oder 1. Winterkleid), Foto: Jakob Hochuli

Unsere nächste Station hiess nach diesem ausserordentlich erfolgreichen Start dann doch noch Blumenau, wo wir das Jonadelta absuchten. Nach 4 Samtenten und unzähligen Zilpzalpen (leider ohne Tienschan-Laubsänger darunter) machten die Höckerschwäne uns das Mittagessen etwas schwer... Ein Paar hat offenbar nicht ganz verstanden, dass die ausgepackten Sandwiches nicht für sie bestimmt war und wir mussten durch einen sehr tiefen Blick in die (sehr nahen) Augen des Gegenübers klar machen, wer da der stärkere auf dem Platz war - zum Glück waren's wir! Auf dem Weg nach Rapperswil ging dann für Nico, Dominic und Jakob noch ein weiterer Traum in Erfüllung: Unter unzähligen Wacholderdrosseln, Misteldrossen, Berg-, Buch-, Grünfinken und Kernbeissern konnten wir doch noch eine Rotdrossel heraussuchen und im Fernrohr betrachten.

Angekommen in Rapperswil suchten wir kurz die Zürichseeseite erfolgreich nach Zwergmöwen ab und fanden danach neben einer Heringsmöwe auch noch nicht weniger als 11 Mandarinenten. Vom Holzsteg zwischen Rapperswil und Hurden aus zeigte sich dann bald das zweite Highlight des Tages: Eine Rohrdommel zeigte sich wunderbar, gefolgt von einer Zweiten, einem Eisvogel und einem etwas heimlicheren Steinmarder! Insbesondere die eine Rohrdommel stand aufrecht in einer Fläche von umgeknickten Schilfhalmen und war so perfekt zu beobachten - ein guter Abschluss. Die Fortsetzung der Exkursion fand dann etwas später in Zürich statt, wo wir uns drei der fünf Insekten-Filme von David Attenborough anschauten - und nun wissen auch die Meisten, wie die spektakuläre Paarung des Tiger-Schnegels aussieht...

Sonntag, 30. November 2008

Wochenende Lac du Der

Foto: Nico Bircher

An diesem letzten Wochenende im November wollten wir uns den Lac du Der Chantecoq (F) unter die Lupe nehmen. Dieser künstliche Stausee in der südlichen Champagne beherbergt zu dieser Jahreszeit mehrere zehntausend Kraniche und dient ihnen als willkommener Rastplatz auf ihrem Zug in den Süden. Grund genug für uns - David, Dominic, Claudio, Dennis, Patrick, Peter und Nico - wieder einmal die Grenze nach Frankreich zu überqueren.


Foto: Nico Bircher


Am Freitagabend machten wir uns mit einem ausgeliehenen VW-Bus auf die gut 5-stündige Fahrt. Marco Sacchi, ein ehemaliger Leiter der Jugendgruppe Natrix, stellte uns freundlicherweise den Bus seines Unternehmens "Verein Naturnetz" zur Verfügung - an dieser Stelle deshalb nochmals vielen Dank!! Nach anfänglichem Stau kamen wir gut voran, unser Bus meisterte jede Passstrasse und dank neuster GPS-Technologie parkte Peter um 22:30 vor unserer Herberge in Droyes. Schon bald hauten wir uns in die Federn, denn am nächsten Morgen hatten wir viel vor.


Richtige Ornis stehen früh auf :-) Foto: David Marques


Um 6:45 Uhr fuhren wir von unserer Herberge die kur

ze Strecke zum Lac du Der. David hatte im Vorherein die günstigste Stelle für die Kranichbeobachtung recherchiert und so standen wir wenig später bei klirrender Kälte und eisigem Wind auf dem Damm und starrten auf den See hinaus. Obwohl es noch nicht viel zu sehen gab, war die Anwesenheit der Kraniche doch eindeutig bemerkbar. Ihre charakteristischen Rufe waren schon von der Herberge aus zu hören gewesen. Hier auf dem Damm aber waren die Laute noch eindrücklicher.


Foto: Nico Bircher

Im ersten Dämmerungslicht begannen die Kraniche von ihren Schlafplätzen auf dem See auf die umliegenden Felder aufzubrechen. Überflogen uns am Anfang noch kleine Trupps, wurden es mit zunehmendem Licht immer mehr. Das Schauspiel, das sich uns nun bot war wirklich beeindruckend: Schwärme von mittlerweile 50-100 Kraniche flogen nun in kurzen Abständen über uns hinweg. Wir standen an der perfekten Stelle (David hatte gut recherchiert) und staunten nur so über die Anzahl dieser imposanten Vögel.


Fotos: Nico Bircher und David Marques (unten)

Nachdem der Ausflug der Kraniche verebbt war, gönnten wir uns erst Mal einen heissen Kaffee und frühstückten in unserem Bus, der uns nach anfänglichen Holperschwierigkeiten doch immer mehr ans Herz wuchs. Anschliessend erkundeten wir an verschiedenen Plätzen, was der See neben Kranichen sonst noch zu bieten hatte. Neben grossen Zahlen an Kiebitzen war vor alle die grosse Menge an Silberreihern auffallend. In einer Bucht zählten wir über 200 Individuen!


Nebenbei hielten wir auch die den See umliegenden Felder immer im Blick. Bei den Fahrten von einem Beobachtungspunkt zum nächsten waren überall Kraniche bei der Futtersuche zu sehen. Für Aufregung sorgten aber vor allem die zahlreichen sehr hellen Bussarde, welche als potentielle Rauhfussbussarde natürlich immer sehr genau unter die Lupe genommen wurden. Sie entpuppten sich aber ausschliesslich als „Mäuse“.


Gegen Mittag sorgte der Ruf „Hey, ein Kranich!“ kaum mehr für eine Reaktion. So kümmerten wir uns mal um anständige französische Verpflegung bestehen aus Baguette und Rotwein. Zu Leidwesen aller entdeckte Claudio auch noch einen (übel-)riechenden Käse (Der Name sei aus humanen Gründen hier nicht genannt.), welchen er dann nicht nur zum Essen, sondern auch als Drohwaffe gegen uns einsetzte.


Foto: Nico Bircher


Am Nachmittag setzten wir unsere Beobachtungen fort und bestaunten dann gegen Abend wieder den Einflug der Kraniche zu ihren Schlafplätzen. Nach einem herzhaften Nachtessen genossen wir den Abend bei der einen oder anderen Flasche Rotwein.



Da es am Sonntagmorgen regnete, liessen wir es geruhsam angehen, frühstückten zuerst mal tüchtig und machten uns wieder auf. Wir checkten noch die eine oder andere Bucht und kauften dann für die Rückfahrt nochmals kräftig ein (natürlich Baguettes). Da sich David auch mal am Steuer versuchen wollten, erlebten wir anderen bange Minuten und zählten die Meter bis zur nächsten Tankstelle, wo er glücklicherweise das Fahren wieder Peter überliess.


Mit vollem Tank ging es dann an die Rückreise. Trotz Ausfall des GPS manövrierten uns Peter und Nico sicher zurück in die Schweiz. Mit vielen Eindrücken kehrten wir von einem spannenden Wochenende zurück, dass uns allen total Spass gemacht hat.


Hoffentlich bald auf ein Neues!





Sonntag, 19. Oktober 2008

Exkursionsbericht Rheindelta

In Rheineck, dem Ausgangspunkt unserer Exkursion, herrschte noch dichter Nebel als wir aus dem Zug stiegen. Wir - Leiter Nicki sowie Diana, Jakob, Melchior, Nico und Fredi Bühler – nutzten also die schlechten Sichtverhältnisse um an einem unbewachten Grenzposten nach Österreich zu schleichen.

Nach einer schönen Eisvogel-Beobachtung an einem Altarm des Rheins entdeckten wir auf den Feldern bereits ein erstes Highlight: Auf einer Telefonleitung sass ein Raubwürger und liess sich wunderbar beobachten. Daneben waren viele Feldlerchen sowie Baum- und Wiesenpieper zu hören, auch Bach- und Bergstelzen waren zahlreich vorhanden. Am Rand eines Maisfeldes zeigten sich 3 Fasane und liessen sich ebenfalls geduldig betrachten.

Vorne am Bodensee angekommen mussten wir leider feststellen, dass sich der Nebel hartnäckig hielt. Davon liessen wir uns natürlich nicht entmutigen, doch war es sehr schwierig auf dem See etwas zu entdecken. Auf den Feldern zeigten sich dafür viele Grosse Brachvögel. Leider forderte die Fahrt ins Ausland schon früh das erste Opfer. Dianas Velo, besser gesagt dessen Pneu, war einem hinterhältigen österreichischen Kieselstein in die Falle gegangen. Da, wie in so einer Situation typisch, niemand an Flickzeug gedacht hatte, konnte sich Dianas Velo nicht von dieser schwerwiegenden Verletzung erholen und sie musste die Exkursion verfrüht abbrechen.

Dezimiert aber voller Tatendrang radelten wir weiter. Da die Sichtverhältnisse weiterhin schlecht blieben, fuhren wir zügig Richtung der beiden Rheindämme, wo wir uns am meisten Erfolg erhofften. Auf dem linken Rheindamm wurden wir etwas enttäuscht, es zeigten sich keine Limis. Dafür waren riesige Entenpulks mit vielen Kolben- und Reiherenten zu sehen. Auf dem rechten Rheindamm wurde unsere Ausdauer dann belohnt. Alpenstrandläufer sowie zwei Kiebitz- und ein Sandregenpfeifer zeigten sich auf den Schlickflächen. Daneben schwammen noch einige Eiderenten und eine einsame Brautente ohne Bräutigam. Später kam noch eine Beutelmeise dazu.

Der Kiebitzregenpfeifer im Flug - die typischen schwarzen Achselfedern erkennt man auf diesem Foto!

Mit dieser Ausbeute zufrieden entflohen wir dem nebligen Bodensee und machten uns auf den Heimweg.

Sonntag, 21. September 2008

Exkursionsbericht Toggenburg

Natrix z'Berg! Die letzte Bergexkursion in einem erfolgreichen Jahr 2008 mit Steinhuhn & Karmingimpel in Realp UR, vielen Zugvögeln auf dem Col de Bretolet VS und schliesslich mit Haselhuhn und co. im Toggenburg!

Kaum in Buchs angekommen, begrüsste uns Fredi Bühler - ein engagierter Ornithologe aus Grabs - wärmstens und wir begannen die Exkursion mit einer heissen Schoggi. Mit grosser Vorfreude fuhren wir danach nach Voralp und machten uns nach dem Einchecken im Massenlager gleich auf den Weg Richtung Sattel. Bald konnten wir erste Bergvögel wie Steinadler, mehere Gimpel usw beobachten, als besondere Knacknuss erwies sich ein Habicht, bei dem die Meinungen um die Bestimmung sehr verschieden waren. Bei der ersten Rast konnten wir bereits auch schon einen röhrenden Hirsch akustisch vernehmen aber leider nicht beobachten, da uns der Nebel und das Gegenlicht dies sehr erschwerte. Leider war das röhren nur von kurzer Dauer, da David plötzlich ein Schuss hörte und Schluss mit der "Röhrerei" war – die Jagdsaison hat begonnen!

Alpine Gebirgsschrecke (Miramella alpina), Weibchen in "Paarungsstellung"

Schweizer Goldschrecke (Podismopsis keisti), Männchen. Dies ist die einzige endemische Heuschrecke der Schweiz - sie kommt nur auf einigen Churfirstengipfeln vor, sonst nirgendswo auf der Erde!

Neben röhrenden Hirschen und Vögel konnten wir auch einen Appollofalter beobachten und nebenbei auch die endemische Schweizer Goldschrecke konnten wir in der Hand begutachten. Direkt unter dem Gamserrugg kam es schon zum ersten Lifer von Jakob für die Exkursion, nämlich ein Zitronengirlitz der sich unter viel anderen Zugvögel aufhielt wie viele Hausrot- und einzelne Gartenrotschwänze. Leider kam es auch diesmal wieder nicht zu Nicos Mauerläufer, den wir entlang den Felswänden am Fuss des Gamserruggs wegen dem dichten Nebel auch nicht finden konnten. Als sich der Nebel verzog, zeigte sich unter vielen Mistel-, Wacholder- und Ringdrosseln auch eines unserer Highlights der Exkursion: Ein Steinrötel, bei dem es sich vermutlich um einen Durchzügler handeln dürfte. Nun machten wir uns wieder auf den Rückweg durch ein interessantes Gebiet.Trotz unseres Schweigens, während wir durch einen imposanten Wald schlichen, konnten wir weder Birk- und Haselhuhn noch Sperlingskauz finden. Kaum aus dem Wald, wurden wir zum Glück noch mit einem durchfliegenden Dreizehenspecht belohnt, der fünf Minuten später noch von einem fliegenden Schwarzspecht ergänzt wurde. Relativ erschöpft kamen wir in Voralp an und nahmen gleich unseren Tisch im Rstaurant in Beschlag. Da wir am nächsten Morgen vor hatten, relativ früh aufzustehen, gingen wir bereits um 22:00 in die Federn.

Um 05:00 klingelte auch schon der Wecker und machte uns nachdem Frühstück gleich wieder auf den Weg Richtung Hühnerwald... Diesmal war die Ausbeute auch ziemlich grösser als am Vortag, bis zu drei Haselhühner machten sich mit ihrem sehr hohem Ruf auf sich aufmerksam und auch ein Dreizehenspecht klopfte in der Gegend herum. Plötzlich richteten sich unsere Augen in die Höhe, wir vermuteten es handelt sich um eine Waldschnepfe die ähnlich wie im Balzflug rief, leider sahen wir das Tier aber nicht und es muss noch abgeklärt werden, ob es sich wirklich um eine Waldschnepfe gehandelt hat. Nach unserer reichen Ausbeute machten wir uns auch wieder auf den Rückweg, um einen weiteren interessanten Wald anzuschauen. Leider konnten wir im Nebel und übler Kälte ausser Alpenmeisen nichts besonderes ausmachen, aber die Stimmung in diesem Wald war unbeschreiblich.

Da wir das Meiste von uns erhoffte beobachten konnten, entschlossen wir, uns auf den Heimweg zu machen und wärmten uns vor der Rückfahrt nach Buchs noch mit einer heissen Schokolade im Restaurant Voralp auf.


Dienstag, 2. September 2008

Exkursionsbericht Yverdon/Krümmi

Claudio, Diana, Felix und David @ Krümmi

Der schlechte Wetterbericht für's Tessin zwang uns, unsere Heuschrecken-Pläne etwas zu ändern... Da wir - 2x David, Felix, Claudio und Diana - alle ein GA oder eine Tageskarte gelöst hatten, stellten wir spontan um und widmeten uns den Vögeln, Libellen und Heuschrecken in der Krümmi BE. Zu unserer Überraschung (und als gutes Omen für's Birdrace), war ein sehr starker Vogelzug im Gange! Kaum in Müntschemier angekommen, entdeckten wir eine Turteltaube, Klapper- und Dorngrasmücken, unzählige Baumpieper und Schafstelzen, einige Wespenbussarde und einen Fischadler. Fast ungläubig schauten Claudio und ich zwei Scharzmilane zusammen mit einem Rotmilan im Feldstecher an - ein Traum wär das für's Birdrace gewesen...

Lauchschrecke (Mecostethus parapleurus)

Weissrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus)

Damit wir die Bechergläser nicht umsonst mitgenommen haben, durchkämmten wir einen Brachestreifen nach Heugümpern - einige Lauchschrecken, Roesel's Beisschrecken und Claudio's erster Weissrandiger Grashüpfer waren einige der Entdeckungen, die wir machten. An den Teichen der Krümmi angekommen begrüssten uns neben ein paar Grünschenkeln vor allem viele Libellen, die wir mit einem Insektennetz zu fangen versuchten (mit eher wenig Erfolg...). Immerhin zeigten sich einige Blutrote und Gemeine Heidelibellen, Hufeisen-Azurjungfern, Kleine Granataugen, Smaragdlibellen, Herbstmosaikjungfern und vermutlich eine Frühe Heidelibelle...

Grosse Heidelibelle (Sympetrum striolatum)

Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)

Claudio in action

Nach einem langen Marsch nach Kerzers begrüsste uns in Yverdon eine ganze Limikolenschar! Uferschnepfe, zwei Sanderlinge, drei Sichelstrandläufer, viele Alpenstrandläufer und zwei Steinwälzer boten eine super Kullisse, zusammen mit einigen Schwarzkopfmöwen und vielen mausernden Flussseeschwalben. Wieder zogen Wespenbussarde, Baumpieper und Schafstelzen und - zum Schluss für unser Birdrace-Programm - hatten wir unsere Freude an einer Elster in Yverdon (eine schwierige Birdrace-Art!).

Freitag, 22. August 2008

Exkursionsbericht Col de Bretolet

Bei strömendem Regen begrüsste uns Champéry nicht grad auf die freundlichste Art am Freitag. Die zwei Stunden Wanderung nach Barme reichten, um uns alle - Dominic, Dennis, Nico, David und unsere zwei neuen Vogelcracks Melchior und Jakob - vollkommen zu durchnässen... Eine heisse Schoggi und ein Set Jasskarten trösteten uns für den Rest des Nachmittags.

Am nächsten Morgen läutete der Wecker uns um 4 Uhr aus dem Bett und nach einer Schlammschlacht auf der Zielgeraden zur Beringungsstation (Dreck, viel Regen und Kuhgetrampe machten aus dem Weg einen Sumpf), wo glücklicherweise niemand bis zum Hals stecken blieb, wurden wir belohnt! Die Beringer öffneten die Netzte um 5 Uhr und als wir um 7 Uhr dort ankamen, konnten wir schon einige Fänge bestaunen. Auf den Netztouren lernte unsere Gruppe, wie man einen Vogel aus dem Netz nimmt, wie man ihn in der Hand hält und in der Station konnten wir beim Beringen zusehen und einiges über Bestimmung, Mauser und die "Fettleibigkeit" von Vögeln erfahren. Gelbspötter, Tannenhäher, Birkenzeisige, Gimpel und Ringdrosseln waren einige der Arten, die wir in der Hand bestaunen konnten. Draussen setzte mit dem guten Wetter auch langsam der Greifvogelzug ein, so zeigten sich drei Wespenbussarde und einige Schwarzmilane. Ein Highlight war aber unbestritten der erwachsene Steinadler, der sich etwa 20 Meter vor uns auf Augenhöhe in die Luft hochschraubte und sogar den abgesottensten Beringern bei jeder Kurve ein "Wow!" entlockte... Auf dem uns empfohlenen, jedoch eher strengen querfeldein-Abkürzungs-Hinunterweg bekamen ein Teil von uns neben vielen Schnecken (Gruss an Jakob ;-) ein Birkhuhn zu gesicht.

Am nächsten Morgen ging's wieder um 4 Uhr los. Da über Nacht gefangen wurde, konnten wir am Morgen Gartenrotschwänze, Trauerschnäpper, Braunkehlchen, Grauschnäpper, einige Dorngrasmücken und drei Ortolane in den Händen halten. Zu unserer Freude konnten wir auch einige Trupps Fichtenkreuzschnäbel ins Netz "klatschen", so dass wir zwei purpurrote Männchen zwischen den zahlreichen grünen und grauen Vögeln in der Hand anschauen konnten. Heute verfingen sich glücklicherweise auch zahlreiche Fitisse und weitere Gelbspötter, so dass nun jeder ein Mal gesehen hat, wie man Fitis und Zilpzalp im Feld und in der Hand unterscheiden kann. Bevor wir uns gegen Mittag auf den Weg machen mussten, verfing sich dann doch noch das absolute Exkursions-Highlight in den Netzen: Ein bzw. zwei Wendehälse! Dieser wunderschöne Vogel zeigte versuchte vergebens, uns durch seine Imitation einer Kobrabewegung einzuschüchtern. Nach einem langen Marsch zurück nach Champéry landeten wir alle erschöpft und voller Eindrücke im Bus und konnten auf eine sehr erfolgreiche Bergexkursion zurückblicken - mit 58 Vogelarten, davon 27 (!) in der Hand.


Weitere Fotos unserer Exkursion finden sich unter:
http://www.flickr.com/photos/7456519@N05/sets/72157603708476666/