Samstag, 20. Januar 2018

Jungorni-Treffen in der Vogelwarte Sempach

Auch dieses Jahr stand wieder das Jungornitreffen auf dem Programm, inzwischen schon in seiner sechsten Durchführung.

Früh am Morgen trafen wir uns in Zürich und fuhren via Olten nach Sempach, wo schon viele andere junge Ornis eingetrudelt waren. Als erstes durften alle Teilnehmenden ihre eigenen Projekte und Fotos präsentieren. Sehr vielfältig, was alles zusammenkam! Von der Begleitung einer Sperlingskauzenbrut über Reisen in ferne Länder bis hin zu einer Maturaarbeit über die Nestlingsnahrung von Mauerläufern.


Danach hielt Christoph Meyer, ein Mitarbeiter der Vogelwarte, einen spannenden Vortrag über die Erforschung des Vogelzugs. Während heute spätestens nach dem Kinofilm «Nomaden der Lüfte – Das Geheimnis der Zugvögel» ein grosser Teil der Bevölkerung weiss, dass Zugvögel im Winter in den Süden ziehen, war dies früher nicht der Fall. Vor wenigen Jahrhunderten, im späten Mittelalter, hatten die Menschen noch kuriose Einfälle, was das Fernbleiben einiger Vogelarten im Winter erklärte. So dachte man, dass sich die Zugvögel im Winter in Fische verwandelten und man sie deshalb nicht zu Gesicht bekam. Erst Jahrhunderte später, im 19. Jahrhundert, löste sich der Nebel allmählich und man stellte die Theorie auf, dass einige Vögel im Winter in den wärmeren Süden flogen. Das Wissen aus 150 Jahren Beringung wird heute dank winzigen Geodatenloggern, die die Zugwege aufzeichnen, nach und nach vervollständigt und zum Teil sogar auf den Kopf gestellt. So dachte man früher, dass z.B. Thorshühnchen irgendwo an der westafrikanischen Küste überwinterten. Heute weiss man aber, dass sie oft den gesamten Atlantik überqueren und in Zentralamerika überwintern – unglaublich!

Nach diesem Vortrag und nach einer Znünipause stand das Mystery-Bird-Quiz an. Dabei erwarteten uns einige knifflige Fälle. Anders als bei vielen herkömmlichen Quizen musste man hier Vögel nicht nur nach Bildern, sondern auch nach Federn, Stimmen, Flügeln, Beinen, Schädel oder Verbreitungskarten bestimmen. Die Natrix schnitt sehr gut ab. So holte Eric den Gesamtsieg und die vier ersten Plätze der Jugendkategorie gehörten ebenfalls den Natrixlern. Top – Gratulation!
Wenig später ging das diesjährige Jungornitreffen auch schon wieder zu Ende. Gemeinsam assen wir noch Zmittag. Dabei ging es nicht lange, bis einige von uns den Pingpongtisch entdeckten. Dort durften wir uns beim Rundlauf messen. Erinnerungen an das Auffahrtslager 2015 wurden wach, als Eric niemandem eine Chance liess. Seither scheinen aber diverse andere Natrixler trainiert zu haben… Auf jeden Fall konnte Eric mehrmals besiegt werden.

Pingpong-Rundlauf à la Natrix.

Danach war es Zeit, mit dem Zug zurück nach Zürich zu fahren. Einmal mehr ging ein tolles Jungornitreffen zu Ende.

Bericht und Fotos: Merlin Hochreutener.