Samstag, 6. Dezember 2014

Chlaushöck

Gibt es ein besseres Datum als den 6. Dezember für den traditionellen Chlaushöck? "Nein!", lautet die Antwort, und so traf sich die Jugendgruppe Natrix in der gemütlichen Orni-WG von Jonas und Dominic, um gemeinsam das vergangene Jahr ausklingen zu lassen. Mit Diana Briel fand sogar eine ehemalige Natrix-Leiterin den Weg hierher. Nicht schlecht staunte man, als plötzlich ein gewisser Jemand an der Haustüre klopfte. Mit Stab und Sack ausgerüstet kam tatsächlich der Samichlaus vorbei! Mit lustigen Anekdoten und Sprüchen liess er das vergangene Jahr Revue passieren. Da sich der Chlaus spontan für einen Besuch entschieden und noch weitere Termine in der Agenda stehen hatte, konnte er nicht den gesamten Nachmittag dabei sein. Für Ersatz sorgten dafür die Herren Meo und Merlin, die leider etwas verspätet ankamen und den in rot gekleideten Herrn bedauerlicherweise nicht miterleben durften ;-). Vertrösten konnten sie sich mit den süssen Überraschungen, die uns der Gast in seinem grossen Sack als Verpflegung zurückliess.

Was der Chlaus wohl zu erzählen hat?
Foto: Jonas Landolt.
Weiter ging es mit einem von Jonas gehaltenen Referat über die Altersbestimmung von Limikolen am Beispiel des Alpenstrandläufers. Wir konnten viel Interessantes lernen und waren am Schluss fähig, anhand von Mausergrenzen und weiteren Merkmalen zu erkennen, ob sich ein Individuum im ersten Sommer-, ersten Winter-, Schlicht- oder Prachtkleid befindet.
Sobald jeder seinen persönlichen Guetzlivorrat in Tannenhähers Manier wieder aufgefüllt hatte, konnte es mit einem Vortrag von Merlin über Helgoland weitergehen. Die vielen Fotos waren motivierend, vielleicht in den nächsten Jahren einmal nach Helgoland zu fahren. Wer weiss, vielleicht bietet sich die Gelegenheit dazu ja schon bald. Zum Schluss hatte Dennis noch ein kniffliges Mistery-Bird-Quiz vorbereitet. Da es jedoch nur die Powerpointpräsentation respektive der USB-Stick mit der Datei drauf bis zur Glatttalstrasse schafften - der Verfasser musste den gesamten Tag arbeiten - übernahm Merlin die Durchführung. Während die ersten paar Vögel noch relativ einfach zu bestimmen waren, liessen die letzten Fotos selbst die Köpfe der Älteren rauchen. Da der Nachmittag schon ziemlich weit vorangeschritten war, musste die Auflösung des Quizes im Eiltempo durchgeführt werden, damit der Bus noch zu erreichen war.

Das abschliessende Gruppenfoto.
Foto: Diana Briel.
Später sollte sich noch herausstellen, dass unsere Tannenhäher in freier Wildbahn wohl kaum überleben würden. Nur ein winziger Bruchteil der am Boden, unter dem Teppich und in den Ritzen des Sofas versteckten Nüsse wurden nämlich wiedergefunden - so waren wir doch sehr erstaunt, wo man überall Essensspuren finden kann :-).
Der Anlass war ein toller und gemütlicher Jahresabschluss; ins nächste Jahr starten wir am 24. Januar mit dem Jungornithologentreffen der Schweizerischen Vogelwarte in Sempach. Bis bald!

Bericht: Merlin Hochreutener.

Sonntag, 2. November 2014

Bootstour auf dem Bodensee

Da in den letzten Jahren im September viele spektakuläre Beobachtungen auf dem Bodensee gelungen sind, wollten wir heuer nun endlich herausfinden, ob sich im November ähnlich tolle Arten finden lassen. Auf unserem sehr ambitiösen Wunschzettel befanden sich unter anderem Spatelraubmöwe, Skua, Thorshühnchen und Eistaucher!
Eine erste Herausforderung für unseren Leiter, Merlin, war es, überhaupt ein Boot im November zu organisieren. Der einzige Bootvermieter, der im November noch Boote vermietet, befindet sich auf deutscher Seite, weshalb wir zuerst mit der Fähre von Romanshorn aus nach Friedrichshafen fuhren. Dort angekommen hiess es zuerst einmal geduldig sein: Dicker Nebel hing über dem See und es wurde uns verständlicherweise noch kein Boot ausgeliehen. Die Kinder trotzten der Kälte und vertrieben sich die Zeit mit Fangis und Beobachten. Ca. eine Stunde nach unserer Ankunft in Friedrichshafen hatte sich der Nebel endlich soweit zurückgezogen, dass wir in See stechen konnten. Da wir versicherungstechnisch gesehen ein halbes Kind zu viel waren, mieteten wir zwei Boote: Ein "Pontoon" und ein kleines Elektroboot.

Unsere zwei Boote, kurz bevor wir in See stachen.
Es stellte sich schnell heraus, dass wir mit dem Elektroboot froh sein dürfen, wenn wir es aus eigenem Antrieb wieder in den Hafen zurück schaffen, denn schon nach kurzer Zeit hatten uns die "Pontünler" meilenweit hinter sich gelassen. Kurz nach der Ausfahrt aus dem Hafen gelang bereits der Nachweis einer spannenderen Art: ein Schwarzhalstaucher; für einmal konnten wir den aus der Nähe bestaunen und nicht wie üblich weit weg durchs Fernrohr. Da wir über Funk rege miteinander kommunizierten, konnten alle diesen "herzigen" Lappentaucher beobachten.
Nach einer halben Stunde Fahrt näherten wir uns mit dem Elektroboot im Schneckentempo einem Prachttaucher. Zumindest fühlte er sich so nicht gestört und wir konnten uns ihm nähern. Alarmiert durch unseren Funkspruch rasten die "Pontünler" herbei; der Seetaucher verschwand hingegen spurlos und von ihnen ungesehen.
In der Mitte des Bodensees waren erstaunlich viele Grossmöwen auf der Jagd nach springenden Fischen. Was es genau mit diesem Verhalten auf sich hatte, konnten wir nicht herausfinden. Beide Boote sahen eine 1.KJ-Silbermöwe, wir vom Elektroboot machten noch eine schöne Beobachtung einer sehr zutraulichen adulten Steppenmöwe.
Der Nebel wurde wieder dichter und es bereits Zeit zurückzukehren. In unserem Tempo mussten wir schon beinahe zwei Stunden für die Rückfahrt einberechnen. Wir waren alle sehr froh, dass wir mit GPS und Handy navigieren konnten, denn in diesem Nebel hatten die meisten bereits die Orientierung verloren.

Ein kleiner Eindruck unserer Nebeltour.
Als wir bereits wieder das Ufer sahen und die Sonne uns wärmte, riss ein "Kraniche über Friedrichshafen!" alle aus ihrer Lethargie. Der Alarm kam vom Elektroboot. Obwohl die zahlreichen "Pontünler" alle angestrengt den Himmel absuchten, konnten sie die Kraniche einfach nicht ausmachen. Enttäuscht hörten sie den Funkspruch "jetzt sind sie fast nicht mehr zu sehen, fliegen Richtung Schweiz". Erst als die sich vor Lachen kugelnden, hämisch winkenden "Elektroböötler" vorbeifuhren, dämmerte den "Pontünlern", dass ihnen hier ein Bär aufgebunden worden war. Glücklicherweise nahmen sie das mit Humor und das war nicht das Ende einer wunderbaren Freundschaft ;-)
Obwohl wir nicht das Erhoffte finden konnten, hatten wir doch alle unsern Spass an diesem nebligen Sonntag; nicht zuletzt dank den "Speck mit Schinke"-Funksprüchen von Vito :-)

Bericht und Fotos: Eric Christen.

Sonntag, 5. Oktober 2014

EuroBirdwatch und Arbeitseinsatz auf den Hegmatten

Seit 1993 findet in den meisten Ländern Europas am ersten Oktoberwochenende der sogenannte EuroBirdwatch statt. An verschiedenen für die Zugvogelbeobachtung besonders geeigneten Standorten werden die durchziehenden Arten von lokalen Vereinen gezählt und der Bevölkerung das Phänomen Vogelzug durch Vogelbeobachtung vor Ort und Infomaterial nähergebracht. Diese Öffentlichkeitsarbeit zielt u.a. darauf ab, auch bei Nicht-Ornithologen ein Bewusstsein dafür zu wecken, wie stark Zugvögel auf ihren Wanderungen durch menschenverursachte Umweltveränderungen beeinträchtigt werden. Diese Veränderungen können sowohl globaler (Klimaerwärmung) als auch lokaler (Zerstörung von Rastgebieten) Natur sein.

Wie schon im Vorjahr hatte sich die Natrix angesichts dieser Zielsetzung des EuroBirdwatch vorgenommen, nicht nur Passanten zu informieren und die genaue Anzahl durchziehender Buchfinken und Mäusebussarde zu ermitteln, sondern auch vor den Augen eben dieser Passanten etwas für den Erhalt eines wertvollen Rastgebiets - nämlich "unseres" Naturschutzgebiets auf den Winterthurer Hegmatten - zu tun. Dort galt es nach dem Mähen an den Vortagen mächtig Hand anzulegen: Jede Menge Schnittgut musste aus der Riedfläche, die sich an einen teils sanft abfallenden, teils etwas abschüssigen Abhang schmiegt und daher mit Gefährten kaum zugänglich ist, zum Abtransport durch die Stadtgärtnerei an die Ränder des Gebiets gerecht, getragen und geschleppt werden.

Nach der Ankunft einer ansehnlichen Gruppe Natrixler am Südwestende des Gebiets begutachteten wir zuerst einmal eingehend den Stand mit allerlei Anschauungsmaterial, den Gebietsbetreuer Dennis schon errichtet hatte. Eine erste Rechengruppe machte sich bald darauf auf zum anderen Ende und begann mit der Arbeit. Beim Stand wurden die ersten durchziehenden Vögel registriert und Flurin mit der ehrenvollen Aufgabe der Logführung betraut. Wie man sieht, brachte er dieser Aufgabe den angebrachten Respekt entgegen:

"... und noch zwei Feldlerchen." - Flurin bei der Arbeit.
Lange konnten die Recher aber nicht wirken und auch mit dem geruhsamen Erfassen der Zugvögel war schon bald Schluss - die Kunde von einer möglichen Wachtel auf einem Acker direkt neben dem Weg lockte nämlich alle vom Schnittgut resp. dem Stand weg. Zuerst liess sich sich der Verdacht aber nicht erhärten:

Ratlos-suchende Gesichter in der morgendlichen Oktoberlandschaft.

Aber wir blieben geduldig und warteten:

Foto: Jonas Landolt.
Und siehe da, was kaum jemand für möglich gehalten hätte, wurde Realität: die Sichtbeobachtung einer Wachtel am Rande der zweitgrössten Stadt des Kantons!

Foto: Jonas Landolt.
Nachdem sie sich anfänglich geziert und nur ihren Kopf zum Vorschein hatte kommen lassen, präsentierte sie sich nach einer Weile völlig frei. Meo gelang in der Folge (in gewohnter digiskopierender Manier!) das folgende prächtige Bild des einzigen Langstreckenziehers unter den europäischen Hühnervögeln:

So schön hatte zuvor noch niemand von uns in der Schweiz eine Wachtel gesehen!
Foto: Meo Sauter.
Mit der Vermutung, dass diese Beobachtung an diesem Tag nur schwer zu überbieten sein dürfte, kehrten wir später an den Stand resp. die Rechenstiele zurück. Obschon wir nicht dieselbe Menge an Zugvögeln wie im Vorjahr feststellen konnten, war die Luft unter- und oberhalb der dicken Hochnebeldecke erfüllt mit allerlei Finken, Piepern und Feldlerchen. 

Im Laufe des Mittags tauchte die Sonne auf, was zwar die Vitamin-D-Produktion anregte, unsere teils etwas klammen Hände erfreute und uns mehr Spaziergänger einbrachte, den Kleinvogelzug aber abzustellen schien. Nach dem Zmittag stellte sich daher bei denjenigen, die den Stand betreuten, etwas Langeweile ein. Dem begegneten wir mit einem "Richtig-oder-falsch"-Spiel (auch bekannt als Wanderfalken-Tauben-Spiel) auf dem Feldweg oberhalb des Gebietes, bei dem man sein Wissen über Zugstrategien und vieles mehr unter Beweis stellen konnte. Dazwischen konnten wir als erfreuliche Abwechslung zu Wiesenpieper und Rabenkrähe zwei Sperber auf unserer Liste eintragen.

Währenddessen begannen sich an den Gebietsrändern dank vieler fleissiger Hände die Schilfhaufen zu türmen:

Bereit für den Abtransport durch die Winterthur Stadtgärtnerei.
Um ca. 15 Uhr tat sich zu unserem Erstaunen nochmals etwas an der Zugfront: Mäusebussarde zogen in grösserer Zahl über die Hegmatten, zuerst nur einzeln oder zu zweit, zum Abschluss aber gleich in einem Trupp von mindestens 19 Individuen!

Als wir um 15.30 Uhr mit dem Auf- und Abräumen begannen und uns für den Marsch zurück an den Bahnhof Oberwinterthur bereitmachten, konnte Dennis nach einem Blick auf die Liste eine erste Bilanz ziehen: Über 700 Vögel konnten im Laufe des Tages festgestellt werden, wobei überraschenderweise der Wiesenpieper mit 85 Individuen zuoberst auf der Liste der häufigsten Arten figurierte. Nach der endgültigen Auszählung am Abend konnte Dennis dem SVS 721 registrierte Vögel melden - ein im Vergleich zum Vorjahr zwar mageres Resultat (1724 Vögel, wovon 672 Buchfinken!), das sich aber mit Blick auf die anderen Standorte 2014 sehen lassen kann. Die diesjährigen Resultate aus der ganzen Schweiz findest du übrigens hier: http://www.birdlife.ch/ebw14/index.php/de/resultate-2014

Wir danken allen Kindern (und natürlich auch Vater Thomas) fürs Anpacken im Ried und Dennis für die gesamte Organisation, die nebst dem Herbeischaffen von Werkzeug auch die Planung und den Aufbau des Standes mit viel Bildmaterial beinhaltete und dementsprechend aufwändig war. 

Nächstes Jahr werden wir voraussichtlich wieder am EuroBirdwatch mitmachen - wie viele Vögel wir wohl dann sehen werden?

Bericht und Bilder ohne Vermerk des Fotografen: Patrick Mächler.

Sonntag, 21. September 2014

Zugvogelwochenende auf dem Gurnigel, 20. bis 21. September 2014

Da das letztjährige Gurnigel-Weekend wegen schlechter Wetterprognose abgesagt wurde – stattdessen ging es ins Kaltbrunner Riet – sollte es dieses Jahr nachgeholt werden. Petrus war uns gut gesinnt und so kamen wir bei strahlendem Sonnenschein auf dem Gurnigel an. Die vorangehende Postautofahrt war auch schon ein Erlebnis, da Alpabzugs-Stimmung herrschte und sich nicht weniger als ungefähr hundert Kühe auf der Strasse tummelten, die selbstverständlich Vortritt hatten. Prächtig geschmückt trotteten die Kühe mit schweren Glocken in Richtung Winterstall, begleitet von nicht minder schön gekleideten Alpsennen in Tracht. 

Stockender Verkehr auf der A1 in Richtung Gurnigel.
Gerade rechtzeitig packten wir unsere Feldstecher und Spektive aus, denn kaum auf der Passhöhe angekommen und ausgestiegen schraubte sich auf kurze Distanz ein Fischadler in die Höhe. Perfekt liess er sich beobachten, bis er nach einer Viertelstunde hoch genug war, um weiterzuziehen.
Der prächtige Fischadler.
Wo ist er denn?
Schlag auf Schlag folgten die nächsten Durchzügler: Birkenzeisig, Wiesen-, Berg- und Baumpieper, Rohrweihe, Wespenbussard, Sperber und vieles mehr. Genüsslich wurde Lunch verzerrt, als plötzlich ein gigantischer Schatten vor uns auftauchte. Ein Steinadler segelte lautlos über unsere Köpfe und brachte alle ins Staunen. Zu Recht trägt der nach dem Bartgeier zweitgrösste Vogel der Alpen den Übernamen „König der Lüfte“. Auch wenn der riesige Parkplatz beim Gurnigel völlig überdimensioniert und inmitten von artenreichen Bergwäldern nicht schön anzusehen ist, taugte er doch noch zu etwas. Kurzerhand ernannten wir ihn zur Spielwiese und machten „Fangis“ in allen Variationen:

Ein etwas anderes Fangis.
Hopp, hopp, hopp!
Als sich alle ausgetobt hatten, konnte es mit Beobachten weitergehen. Gemeinsam mit einigen weiteren Nicht-Natrix-Ornithologen konnten wir Baum- und Wanderfalke, Fichtenkreuzschnäbel, Kolkraben und Tannenhähere beobachten. Doch langsam neigte sich der Tag dem Ende zu und wir wanderten durch angenehm kühle Bergwälder zum Berggasthaus. Auf dem Weg komplettierte uns Jakob, der die Frage, ob schon neue Tierarten in seinem Haar entdeckt worden seien, beruhigend mit „nein“ beantworten konnte. Wenige Meter neben dem Weg konnten wir noch einen geringelten Fichtenstamm entdecken, doch leider ohne Dreizehenspecht. Daneben war eine im traumhaften Abendlicht stehende Sitzbank der perfekte Ort für ein Gruppenfoto.

Gruppenfoto.
Im Berggasthaus angekommen nahmen wir den Massenschlag in Bezug und begaben uns allmählich zum Speisesaal, wo wir ein feines Essen einnehmen konnten. Nach dem letzten vierten Gang hiess es Stifte packen und sich bereitmachen fürs abendliche Stimmenquiz. Die meisten Stimmen wurden erkannt und konnten der richtigen Art zugeordnet werden. Bravo! Beim anschliessenden Quiz für die Leiter, welches die Teilnehmer als „Revanche“ spontan durchführen wollten, wurde allerdings deutlich schlechter abgeschnitten. (Anmerkung: Es wurde uns aber auch sehr schwer gemacht... ;-)) Nach diversen Spielen hiess es Zähneputzen und Schlafen, wollten wir doch am nächsten Morgen dem Gesang von Sperlingskauz und Co. lauschen.

Die geplante Frühexkursion fiel leider ins Wasser, da uns mitten in der Nacht ein heftiges Gewitter aufweckte. Geschützt hinter den Fensterscheiben konnte man dem höllischen Donnern zuhören und die Blitze beobachten. Am Morgen gewitterte es nicht mehr, doch Petrus schien noch immer grosse Wassermengen zu horten und da Vögel bei starkem Regen nicht singen, legten wir uns nochmals hin. Nach dem Morgenessen guckte allmählich wieder die Sonne hinter den Wolken hervor und kündigte einen schönen Tag an. Zu den am Vortag schon beobachteten Vogelarten gesellten sich noch Schafstelzen und ein Rotmilan dazu. Ein Baumpieper setzte ganz nah auf einen Baumzipfel:

Einer der kooperativern Sorte.
Foto: Noah.


Traumhafte Aussicht bis auf den Thunersee ;-)
Gegen Mittag fuhr – als eine von drei Verbindungen pro Tag – auch schon wieder unser Postauto nach Schwarzenburg, diesmal jedoch ohne Stau verursachende Kühe. Gänzlich ungestört konnten wir im Postauto lustige Spiele spielen; insbesondere bei 1, 2, 3, 4, 5, 6, „Hugo“ war höchste Konzentration und Reaktionsschnelligkeit gefordert. In Zürich angekommen stellte sich die Frage, weshalb Natrix-Wochenenden immer so kurz sein müssen...

Bericht und Bilder ohne Vermerk des Fotografen: Merlin Hochreutener.

Samstag, 13. September 2014

Anstatt eines Ausflugs an den Ägelsee: ein Morgen im Neeracher Ried

Wieder einmal stand ein Besuch der Beringungsstation Ägelsee auf dem Programm. Petrus machte diesem Vorhaben jedoch einen Strich durch die Rechnung, indem er es den gesamten Morgen regnen liess. Da man bei starkem Regen wegen der Gefahr von Unterkühlung der gefangenen Vögel keine Netze aufstellen kann, erübrigte sich ein Besuch der Beringungsstation. Glücklicherweise kann man im Internetzeitalter schnell kommunizieren und alle Interessierten konnten kurzfristig über ein Ersatzprogramm informiert werden - Neeracherried nannte sich die Ersatzdestination. In den Hides (Beobachtungshütten) lässt es sich von Wind und Wetter geschützt beobachten, und falls es trotzdem zu kalt werden sollte, lockt im Zentrum die Sonderausstellung über den Vogelflug. Mit dem einmaligen Flugsimulator konnten wir ja bereits im Frühling dieses Jahres die Lüfte erkunden.

Dank Dominics Verbindungen zum Naturschutzzentrum – er war dort während mehreren Monaten als Zivildienstleistender im Einsatz – durften wir bereits zwei Stunden vor den offiziellen Öffnungszeiten auf Entdeckungstour gehen. Gänzlich ungestört konnten wir frühmorgens die Riedlandschaft überblicken. In märchenhafter Stimmung löste sich der letzte Bodennebel auf und die ersten Vögel waren schon auf Nahrungssuche. Auf den Schlickflächen beim Flachteich stocherten einige Bekassinen mit ihren langen Schnäbeln nach Nahrung. In der Folge liessen sich auch ein Zwergstrandläufer, drei Kampfläufer, zwei Bruchwasserläufer und ein Sichelstrandläufer beobachten. Der Zwergstrandläufer befand sich im ersten Kalenderjahr, schlüpfte also in diesem Jahr. Erkennbar war dies am weissen, ziemlich deutlichen Schulter-V. Zwischendurch flitzte immer mal wieder ein Eisvogel vorbei und wer wissen wollte, welcher Vogel diese lustig klingenden „Wiiuuu“-Laute von sich gab, konnte in der Gestalt von zwei Pfeifenten die Täter finden. Ein weiteres Highlight war eine männliche Bartmeise, die von Schilfhalm zu Schilfhalm turnte und dieses Jahr vielleicht das erste Mal im Neeracherried gebrütet hatte. Wer diesen hübschen Vogel im Fernrohr betrachten wollte, musste jedoch einiges an Geduld aufwenden.

Da im zweiten Hide bei der Beweidungsfläche ausser einem Flussuferläufer nichts Spezielleres mehr festgestellt werden konnte, beschlossen wir, ins Zentrum zurückzugehen, wo wir unseren Lunch verspeisten und die Wärme genossen. Dazwischen schauten wir natürlich auch die Sonderstellung nochmals an und bestimmten die vielen verschiedenen Arten, die von der Zentrumsdecke hingen:

Wie viele Arten entdeckst du?

Besonders beliebt war auch erneut der Flugsimulator, der der Dauerbelastung durch uns Teilnehmer standhielt:

Wo Noah wohl gerade hinfliegt?
Gegen Mittag hiess es dann auch schon wieder Abschied zu nehmen und die Bushaltestelle aufzusuchen. Zu Ende ging einmal mehr eine tolle Natrixexkursion.

Bericht: Merlin Hochreutener
Fotos: Patrick Mächler.

Sonntag, 24. August 2014

Heuschreckenexkursion im Schaffhauser Randen

Heuer war uns und den Heuschrecken Petrus zumindest ein bisschen besser gesinnt als letztes Jahr: Wir mussten die Exkursion nicht absagen, sie wird aber als kälteste und regnerischste Heuschreckenexkursion in die Natrixgeschichte eingehen. Dies tat der Begeisterung der Kinder und der meisten Leiter (die des Schreiberlings ausgenommen) hingegen keinen Abruch - mit Florin Rutschmann hatten wir ja auch den Heuschreckenexperten der Schweiz als Leiter dabei. Zuerst mussten wir von Hemmental ein Stück hochwandern, bis wir zu den ergiebigen Wiesen weiter oben gelangten. Unterwegs kamen auch die Vogelfreunde nicht zu kurz: Ein eigenartiges Miauen über dem Wald wurde zu einer kleinen ornithologischen Knacknuss ("Mäuse", ein Rotmilan oder gar ein "Wespeler"?). Auf der Lichtung angekommen zeigte sich dann, dass es sich tatsächlich um drei lokale (?) Wespenbussarde handelte, die lautstark ihren wehmütigen Ruf äusserten.

Ein Teil der Gruppe - endlich im guten Gebiet angelangt.
Bei der ersten guten Wiese rüsteten Jonas und Florin uns ein erstes Mal mit den Waffen eines "Orthopterologen" aus - sprich mit "Dösli" und Becherlupen.

Waffenarsenal eines "Orthopterologen".
Wegen der herrschenden Kälte und der Feuchte der Wiese war es ein Kinderspiel (im wahrsten Sinne des Wortes), die Heuschrecken zu fangen. Als wir dann die vielen gefüllten Becher vor Florin aufreihten, konnte er uns mit anschaulichen Beispielen zeigen, wie man die einheimischen Schrecken und ihre Geschlechter bestimmen kann. 

Die Schrecke mit dem auffälligen Strich und der gemüsegrünen Färbung:
Die Lauchschrecke.
"Und was isch das?"
Nachdem Florin so bereits in wenigen Minuten etliche kleine Heuschreckenexperten ausgebildet hatte, waren wir  nach dem Mittagessen für die "gute Wiese" gewappnet. Er versprach uns Spezialitäten wie Feldgrashüpfer und Alpenstrauchschrecke.
Auf dem Weg dorthin verabschiedete sich die Sonne einmal mehr und die Bise verstärkte sich, was das folgende Bild illustrieren soll:

Selbst hartgesottenen Natrixlern wurde es langsam etwas frisch.
Als wir am besagten Ort ankamen, nieselte es sogar leicht (d. h. eigentlich ziemlich schlechteste Wetterbedingungen für eine erfolgreiche Heugümperexkursion). Umso erstaunlicher war es, dass wir sämtliche Arten fanden. Den Feldgrashüpfer hielt AnSe (wer war es?) nach kurzer Zeit in den Händen, etwas später fanden wir etliche Kurzflügeldornschrecken (eine schwierig zu beobachtende und bestimmende Schrecke, die im Randengebiet hingegen häufig ist).

Alles Kurzflügeldornschrecken (sehr variabel in der Färbung)!
Zum Schluss der Exkursion statteten wir dem Thema von Florins Abschlussarbeit einen Besuch ab. Er untersuchte die Lebensraumansprüche der Alpenstrauchschrecke im Schaffhausen Randen. Ihr Vorkommen an diesem Ort ist insofern speziell, da sie sonst in der Schweiz nur in den (Vor-)Alpen anzutreffen ist. In der Nachmittagssonne zirpten die Alpenstrauchschrecken fleissig und mit viel Glück konnten Florin und Eric ein Männchen und Weibchen in den Brennesselnstauden des Hanges einfangen.

Belegfoto der sehr "wummigen" Alpenstrauchschrecke (Männchen).
So haben wir trotz des miserablen Wetters (die Fotos mit dem vielen Sonnenschein geben einen trügerischen Eindruck wieder!) alle Arten gesehen, die wir uns als Ziel gesteckt hatten. Zudem konnten wir unsere Stimmenkenntnis mit den Rufen von Wespenbussarden und dem ersten menschlichen Kolkraben (danke, Gian-Luis!) weiter ausbauen. 

Bericht und Fotos: Eric Christen.

Samstag, 26. Juli 2014

SVS-Sommerlager im Grossen Moos, 22. bis 26. Juli 2014

Im Folgenden berichten die Teilnehmer des von Leitern der Jugendgruppe Natrix aus Zürich geleiteten Sommerlagers des Schweizerischen Vogelschutzes SVS von ihren Erlebnissen aus einer einwöchigen Naturbeobachtungswoche am Südostufer des Neuenburgersees. Wir wünschen viel Lesevergnügen!


Erster Tag - 21. Juli
Am Morgen sind wir früh morgens in Richtung Hauptbahnhof auf den Zug gegangen. Am Zürcher HB haben wir bereits viele der anderen Lagerteilnehmer getroffen. Auf der Hinfahrt beschäftigten wir uns vor allem mit dem Aussehen der anderen Passagiere – das Highlight war ein Handybenutzer, der über den Rand der Lesebrille ein SMS schrieb.
Nach kurzer Suche am Bahnhof in Bern haben wir auch die Lagerleitung getroffen, mit der wir Richtung Ins fuhren.
Nachdem wir unsere Velos abgeholt hatten und das Gepäck von Super-Domi in sein Auto eingeladen wurde, fuhren wir Richtung Fanelhaus.

Übersichtsplan Fanel.
Nach „Einpuffen“ und Zmittag machten wir uns auf den Weg Richtung Berner Turm. Bevor wir von einem Wolkenbruch verscheucht wurden, konnten wir noch einen Purpurreiher, eine Zwergdommel, eine Küstenseeschwalbe und einen komplett abtauchenden Höckerschwan beobachten. 

Einpuffen!
Anschliessend zwang uns der Regen zu einem überaus lustigen Spielenachmittag. Insbesondere das einmalige „Vogelopoly“, das Nico K. selbst erstellt hatte, zog alle in seinen Bann (wie Monopoly: Vogelbeeren = Geld, Vogelart = Grundstück).

Vogelopoly!
Domi hatte Penne mit Tomatensauce gekocht. Am Abend regnete es erneut. Trotzdem wir gingen ganz kurz zum Gemshoger und sahen dort noch einen Nachtreiher.

Text: Gian-Luis, Super-Domi.

Zweiter Tag - 22. Juli
Am Morgen sind wir bei Regen mit den Velos losgefahren. Wegen des schlechten Wetters fuhren wir ins Papiliorama. Nach etwa 1.5 Stunden kamen wir alle (teilweise ziemlich nass) an und teilten uns in Gruppen auf. Einige liessen Schuhe und Socken bei der Garderobe zurück und erkundigten direkt barfuss das Papiliorama. In einem Bereich war es sehr dunkel und überall gab es Fledermäuse. Wir haben viele nachtaktive Tiere gesehen.

Eindrücke aus dem Papiliorama...
... und im Svensson schmöckern.
Danach waren wir bei den Schmetterlingen, wo wir auch Tukane und Atlasspinner sehen konnten. Als wir dann nach Hause fuhren, war es schon 16.00 Uhr.
Morgen wollen wir dann beim Beringen zuschauen und freuen uns schon sehr darauf!

Text: Anna-Sidonia, Chantal, Soraya, Lukas, Nico K.

Gesammelte Werke: 


Dritter Tag - 23. Juli
Am Morgen machten wir uns alle bereit und gingen in das Naturschutzzentrum La Sauge. Dort sahen wir, wie Rotkehlchen, Mönchsgrasmücken, Kleiber und Eisvögel beringt wurden.

Im Naturschutzzentrum La Sauge.
Eisvögel kurz vor dem Abflug.
Dann gingen wir an den Picknickplatz und teilten uns in zwei Gruppen auf. Die einen gingen ins Fanelhaus, um ein wenig Schlaf nachzuholen, während die anderen auf den Damm gingen. Dort sahen wir plötzlich, wie alle Mittelmeermöwen aufflogen und wussten, dass es irgendwo einen Greifvogel haben musste. Wir suchten ihn und sahen einen Fischadler (!), der aber gleich wieder verschwand. Unterdessen sahen einige weiter vorne auf dem Damm einen Alpenstrandläufer aus nur etwa drei Meter Entfernung. Er sass etwa 20 Minuten auf dem selben Stein. Auf einmal schrie die hintere Gruppe „FISCHADLER!!!“ und die vordere Gruppe kam sofort zurück, aber sie verpassten ihn ganz knapp. Einige gingen wieder zum Alpenstrandläufer und ihren Rucksäcken, da schrie es von hinten erneut „FISCHADLER!!!“ und alle zeigten nach oben. Dann sahen ihn wirklich alle, da er direkt über den Damm flog und wir ihn lange und immer wieder sehen konnten. Dann gingen wir mit dem Velo zurück ins Fanelhaus und es war schon Abend.

Text: Selina Wü., Leon, Linus, Sontje.

Glacepause.
Feeein! Oder, Noah?
Vierter Tag - 24. Juli
Am Morgen um 8.00 Uhr kam Jakob uns wecken. Danach fuhren wir mit dem Velo in ein Naturschutzgebiet in Cudrefin Heuschrecken anschauen, fangen und beobachten. Wir sahen gewöhnliche Strauchschrecken, Sumpfgrashüpfer, Schiefkopfschrecken, Grosse Goldschrecken, Langflüglige Schwertschrecken und Gemeine Sichelschrecken.

Auf Heugümperexkursion.
Wir assen in der Badi am See Zmittag. Später schwammen die einen aufs Floss, die anderen blieben am Ufer. Nachher machten wir Glace-Pause mit Vanille-Glace und Winnetou. Bevor wir wieder nach Hause fuhren, kühlten wir uns im frischen Wasser ab. Vor dem Nachtessen spielten wir noch eine Runde BrändiDog. Zum Znacht gab es Polenta mit Ratatouille. Zum Schluss gingen wir noch auf den Berner Turm. Wir sahen einen Purpurreiher, eine Zwergdommel und etwa 10 Silberreiher. Ein paar von uns hörten noch eine Wasserralle.

Text: Andrea, Nico F., Kasimir.

Röhrenblick.

Fünfter Tag - 25. Juli
Wir wurden um 8.10 Uhr von Jakob aufgefordert, unsere Lager zu verlassen und zum Zmorgen anzutreten. Es gab das übliche, aber ohne Haselnuss-Brotaufstrich. Bis zum angekündigten Birdrace gab es eine Pause. Die Anspannung stieg und so hörte man oft den Satz „Bin ufgregt!!!“. Um 9.30 Uhr starteten wir mit dem zweistündigen Birdrace.

In den Startlöchern.
Die Wege führten zum Berner Turm oder zum Gemshoger. Um 11.30 Uhr war es fertig und die Zettel wurden von den Leitern eingesammelt. Dann assen wir aufgewärmtes Risotto. Mit vollem Magen ging es zur Preisverleihung, doch diese wurde wegen eines Stechens herausgezögert, da zwei Teams den selben Punktestand hatten. Den Leitern gingen schon fast die Ideen für weitere Quizfragen aus (da in jeder Runde erneut Gleichstand herrschte). Doch dann, als man Vogelstimmen erkennen musste, setzte sich das eine Team mit einem Punkt Vorsprung durch.

Total Vogelarten am Fanel-Birdrace 2014.
Danach gingen wir wie am vorigen Tag in die Badeanstalt am See in Cudrefin. Nach einer langen Abkühlung im Wasser stürzten sich alle auf den Glace-Service, den Selina Wi. uns erbrachte. Die Buben und „Schaaggi“ (= Jakob J) spielten dann Fussball. Dann bemerkten wir, dass ein Gewitter im Anzug war und deswegen setzten wir uns aufs Fahrrad und radelten nach Hause. Danach machten wir normales Nachmittagszeug, z.B. „Wändelen“, BrändiDog spielen oder im Zimmer „suchten“. Zum Essen gabs Kartoffelstock mit Erbsen und zu stark gewürztem Tofu. Der „Fotzelschnittendessert“ kam sehr gut an. Es gibt noch eine Nachtexkursion um 21.30 Uhr. Wir hoffen auf eine lange Nacht mit wenig Schlaf. 

Sonne geniessen am Neuenburgersee...
 ... aber auch Badiregeln müssen sein ...
 ... Domi scheint's im Griff zu haben. :-)

Nachtrag:
Bei der Nachtexkursion ging es zuerst auf den Berner Turm. Dort hörten wir mit Hilfe eines Ultraschall-Verstärkers den Fledermäusen zu. „Schaaggi“ erzählte die Geschichte von Res Rychner, die wir zuerst nicht geglaubt hatten. Doch, wie wir nachher erfuhren, ist diese erschreckende Story wahr. Mit einem Stuhl, darauf positionierten Taschenlampen und einem über alles drübergestülpten T-Shirt konnten wir extrem viele Eintagsfliegen betrachten. Auf dem Rückweg zum Fanelhaus erschreckte uns Noah immer wieder mit „Überraschungsangriffen“ aus der Dunkelheit.
Dann folgte die letzte Nacht im Fanelhaus…

Text: Noah, Benedikt.

Anstelle eines Berichtes zum sechsten und letzten Tag hier noch einige ausgewählte Schnappschüsse aus dem Lager:

Nachtexkursion:
 Brillenanprobe:
 Leitershooting:

Sonntag, 22. Juni 2014

Bergvögel im Urserental

Das Urserental UR ist vielen Ornithologen ein Begriff wegen eines roten Finks des Karmingimpels. Aber auch die steilen Bergflanken rund um den Furkapass sind ornithologisch spannend, zumal Steinadler, Schneehühner, Schneefink und andere Hochgebirgsarten vorkommen. Aber jetzt mal der Reihe nach.

Wunderschön: die Landschaft um den Furkapass.
Foto: Patrick Mächler.
Kaum waren wir in Andermatt aus dem Zug ausgestiegen, vernahmen wir schon einen auffälligen Gesang. Es war das einmalige "dut dudut duduuuuduuu" (oder so...) des Karmingimpels, der in der von Ferienvillas bedrohten Ebene brütet. Diese einzige „Rosengimpel“-Art Mitteleuropas überwintert in Indien, brütet spät und selten bei uns und hat in den letzten 20 Jahren ihre Verbreitung weit nach Westeuropa vergrössert.

Der Karmingimpel auf dem Laufsteg.
Foto: Meo Sauter.
Das Habitat des Karmingimpels.
Foto: Meo Sauter.
Der Beweis: 2 Busse pro Tag!
Foto: Patrick Mächler.
Weiter ging die Reise oberhalb des Talbodens, wo wir auf Braunkehlchen, Felsenschwalbe und Steinschmätzer trafen. Nach diesen tollen Beobachtungen nahmen wir eine der beiden Busverbindungen auf den Furkapass. Doch bevor wir uns im Massenlager des Hotel Tiefenbachs in die Nächtigungsphase stürzten, machten wir noch einen kurzen Spaziergang hinter das Haus und, siehe da, ein prächtiger Steinrötel präsentierte sich in der Abendsonne. Eine Art, die zuvor kaum jemand von uns so schön hatte beobachten können.  

Der wunderschöne Steinrötel.
Foto: Meo Sauter.
Nach dieser Beobachtung machten wir uns auf in Richtung Esssaal und konnten bei Suppe, Polenta und Pastetli den Tag Revue passieren lassen. Dabei kroch unvermittelt eine haarige Raupe über Meos Shirt - Herkunft unbekannt.  

Meo mit Raupe im Esssaal.  
Foto: Patrick Mächler.
"GRINGGGGGGGG..." schallte der Wecker schon um 5 Uhr früh und holte uns alle aus den Träumen. Ein Blick aus dem Fenster weckte aber alle rasch auf, das wunderschöne Bergpanorama hinterlegt mit orange schimmernden Wolken sah besser aus als jeder Picasso. 

Morgenstimmung zum Ersten...
Foto: Meo Sauter.
... und zum Zweiten - prächtig!
Foto: Patrick Mächler.
Der Aufstieg in Richtung Albert-Heim Hütte war steil und anstrengend entschädigt wurden wir aber durch tolle Beobachtungen der hochalpinen Arten Schneefink und Alpenbraunelle sowie den zaghaften Rufen eines Alpenschneehuhns. Vor der Hütte auf 2543 m.ü.M. genossen wir dann ein wohlverdientes Znüni.
 
Noah - hoch konzentriert.
Foto: Meo Sauter.
Gruppenfoto während des Aufstiegs.
Foto: Patrick Mächler.
Nicht zuletzt konnten die Teilnehmenden dank geologisch-geomorphologischer Erläuterungen zur Entstehung von Moränen, Schwemmkegeln und Rundhöckern ihr Wissen erweitern. Gian-Luis hat sich diesen erweiterten Horizont ebenfalls zu Herzen genommen und fleissig Bergkristalle in allen möglichen Formen (und Grössen!) gesammelt.

Aussicht von der Albert-Heim-Hütte.
Foto: Patrick Mächler.
Nach einem rutschigen Abstieg über ein grosses Schneefeld erreichten wir schon bald wieder den Talgrund unterwegs mit spannenden Beobachtungen von Fichtenkreuzschnäbeln und Klappergrasmücke.

Marschbereit!
Foto: Meo Sauter.

Bericht: Dominic Martin.