Weil es Petrus nicht gut gemeint hat mit uns, musste das Schneeschuhlager in Amden abgesagt werden. Schneefall, starker Wind und stockdichter Nebel lautete die Prognose – katastrophale Bedingungen, um Eulen hören und Raufusshühner erspähen zu können. Aber für Ersatz war gesorgt: Kurzfristig organisierte Dennis eine Exkursion ins Kaltbrunnerriet mit einem Abstecher nach Jona.
In Jona konnten wir gleich zu Beginn ein wunderschönes Blaukehlchenmännchen beobachten, welches auf der Kiesbank nach Nahrung suchte. Kurz darauf liess sich auch das Weibchen beobachten, allerdings ist dessen Kehle nicht so schön blau wie beim Männchen.
Weitere seltenere Arten waren sechzehn Bergenten, drei Knäkenten, zwei Waldwasserläufer und ein Flussregenpfeifer. Als wir aufbrechen wollten, wurden wir von insgesamt fast hundert Grossen Brachvögeln, die über uns hinwegflogen, aufgehalten. Es waren vermutlich jene Individuen, welche normalerweise im Nuolener Ried logieren.
Blaukehlchen, Flussregenpfeifer, Grosse Brachvögel - viel zu sehen gibt es für die Natrixler am Obersee bei Jona. Foto: Eric Christen. |
Nach der kurzen Zugfahrt von Blumenau nach Uznach konnten wir im Kaltbrunnerriet auch schon wieder die ersten Arten erspähen: Ein Weissstorch, der genüsslich einen Regenwurm verspeiste und ein Schwarzkehlchen. Das Kaltbrunnerriet ist eines der letzten übrig gebliebenen Flachmoore in der Linthebene - kein Wunder, dass hier viele Zugvögel rasten, die momentan auf der Rückreise in den Norden sind.
Überblick über das Kaltbrunner Ried. Foto: Meo Sauter. |
Vom Beobachtungsturm aus erhofften wir weitere Vögel entdecken zu können – ein Irrtum, wie sich herausstellte: Der Turm bot bereits mindestens zehn Personen Schutz vor dem garstigen Wetter… Nur wer Glück hatte, konnte mit freier Sicht das Ried überblicken. So hatten Patrick, Eric und Jakob gar keinen Platz mehr auf dem Turm und mussten ihren Zmittag am Boden verspeisen.
Nach und nach, als es zu regnen begann, leerte sich der Turm allerdings wieder und er konnte von den Natrixlern in Beschlag genommen werden. Hundert Kiebitze, neunzehn Kraniche, zehn Silberreiher, fünf Blaukehlchen und viele weitere Arten konnten wir schön beobachten. Auf dem zweiten Turm im Ried, dem kleineren beim Entensee, konnten wir noch drei Löffelenten und eine Pfeifente betrachten.
Weil immer dunklere Wolken aufzogen, beschlossen wir, die Exkursion in einem Café in Uznach abzuschliessen. Dort konnten wir uns aufwärmen und die restliche Zeit mit „Gemschen“ und Nussgipfelessen (vielen Dank an Dennis, der sie uns spendierte!) verbringen.
Bericht und Fotos ohne Vermerk des Fotografen: Merlin Hochreutener.