Sonntag, 30. Oktober 2011

Im Einsatz für die Natur


Der alljährliche Arbeitseinsatz führte uns 2011 wieder ins Oerlinger Ried, wo wir im Vorjahr eine
Menge Spass hatten. Chef der Aktion war der ehemalige Natrix-Leiter Marco Sacchi, der vom Gipfeli bis zu all den Geräten, die uns vom Verein Naturnetz zur Verfügung gestellt wurden, alles perfekt organisierte - vielen, herzlichen Dank!

Unsere Aufgabe lautete folgendermassen: Die Teiche von zuwachsenden Schilf zu befreien! Das Wort Teich gibt dabei schon mal einen kleinen Hinweis auf das schlammige und nasse Arbeitsumfeld, wo Redewendungen enstehen wie "en Stiefel voll usezieh" oder "bis zu de Chnüü im Sumpf stecke". Zum Glück waren (fast) alle Gummistiefel und Hochwasserhosen ziemlich wasserdicht und wenn wir richtig durchgezählt haben, sollten wir niemanden im Sumpf verloren haben... :-)

Ein Ghost Buster? Nein, ein Merlin in action! (Alle Fotos: Marco Sacchi)

Grossen Spass machte natürlich auch dieses Jahr wieder mal die Technik: Mit den Motormähern lehrte zum Beispiel Dennis dem Schilf das Fürchten. Nachdem er dem Schilf wie ein Wirbelwind den Garaus machte, wird es sich nächstes Jahr sicher zweimal überlegen, ob es nochmals aus dem Boden spriessen will oder nicht... Merlin und Fabian standen da natürlich in nichts nach und zeigten dem Schilf, wo die Motorsense hängt, wenn auch Merlin sich eher dem exquisiten "Feinschliff" widmete.


Die Lastesel ziehen den Karren!

David und Fabian hatten da ein schwierigeres Los: War im letzten Jahr noch ein Monster von Raupenfahrzeug in deren Diensten, stiegen wir dieses Jahr auf die klimafreundlichere Alternative um - einen Schlitten. Obwohl kein Schnee lag, spielten die beiden doch die weihnachtlichen Rentiere und zogen das Gefährt hin und her. Am Nachmittag unterstützten Meo und der ältere Fabian die Zugpferde nach allen Kräften.


Lastesel-Verstärkung durch Fabian & Meo

Natürlich durfte auch eine kleine Vogelexkursion im Oerlinger Ried nicht fehlen - auf einem Rundgang um das Gebiet liessen sich doch die einen oder anderen Zugvögel blicken: Rohrammern rasteten immer noch im Schlif, die ersten Erlenzeisige des Herbstes flogen rufend übers Ried und einige Bergpieper liessen sich beim piepen erwischen. Ein Sperber und viele Mäusebussarde beäugten die Szene und etwa vier Bekassinen mussten unseren fleissigen Aktivitäten weichen und liessen unsere Hoffnungen auf eine Zwergschnepfe leider platzen. Vier rastende Krickenten an einem bereits gemähten Teich zeigten uns auf, dass sich doch jemand sehr über unsere Arbeit freut!

Ein ziemlicher Haufen Schilf!

Ebenfalls viel Freude hatten Steffen Gysel und Erika Umbricht-Gysel, die uns einen kleinen Besuch abstatteten und mit denen wir noch ein paar ornithologische Aktualitäten austauschten. Als langjähriger Betreuer des Gebietes hat ihn übrigens die Beobachtung eines Alpenstrandläufers am letztjährigen Einsatz sehr überrascht - offenbar ist dieser dort ein sehr seltener Gast. Einen solchen entdeckten wir zwar dieses Jahr nicht, umso beeindruckender war aber der Haufen Schilf, den wir aus dem Ried geholt haben (s. Foto oben)! Und mit der einen oder anderen Schlammdusche kann man doch sagen: Das war wieder mal ein äusserst spassiger Einsatz für die Natur!

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Regenexkursion ins Neeracherried

Aufgrund des angesagten Dauerregens verschoben wir unser Exkursionsziel vom Rheindelta ins Neeracherried. Der Vorteil: Im Neeracherried lässt es sich aus den speziellen Beobachtungshütten (Hides) auch bei sinflutartigen Regenfällen gemütlich beobachten.


Meo und Flurin am Beobachten im Hide (Foto: Jonas Landolt)


Das Wetter hielt, was es versprach: Es regnete. Unsere Wahl war gut. Und auch ornithologisch stand das Neeracherried an diesem Sonntag Nachmittag dem berühmten Rheindelta in nichts nach: Insgesamt konnten wir acht Limikolenarten zählen, darunter zwei Dunkle Wasserläufer, drei Zwergstrandläufer und einen Grünschenkel. Die Watvögel schlugen sich den Magen auf den Schlickflächen voll, die jeden Herbst durch das Herabsenken des Wasserstandes im Ried entstehen.


Zwergstrandläufer im Rheindelta A fotografiert (Foto: Jonas Landolt)

Die überraschendste Beobachtung waren aber nicht die zahlreich anwesenden Limikolen, sondern ein durchziehender Greifvogel. Plötzlich flog ein Wespenbusshard tief über uns drüber - toll, so einen Vogel auf solche geringe Distanz beobachten zu können! Ausserdem flog eine Rohrweihe immer wieder tief über das Schilf.


Natürlich waren auch die Neeri-Stammgäste anwesend: Krickenten, Graureiher & Co. drängten sich im Flachteich zusammen. Als der Regen aufgehört hatte, entstanden wunderschöne Spiegelungen im Teich!


Foto: Dominic Martin

Sichtlich zufrieden kehrten wir ins Naturschutzzentrum zurück.


Foto: Jonas Landolt


Foto: Jonas Landolt


Im Zentrum schauten wir uns die Sonderausstellung Libellen - Schillernde Flugkünstlerinnen an. Während des Rundgangs mit einem Audioguide erfährt man alles Wissenswerte über die farbenfrohen Libellen. Natürlich durfte auch der Film zur Ausstellung - in dem Jonas der Protagonist ist - nicht fehlen.


Für den Bericht: Dominic Martin, mit Libellenaugen :D (Foto: Jonas Landolt)