Sonntag, 11. Juni 2017

Bei Karmingimpel & Co. im Urserental

Bereits früh am Morgen trafen wir uns am Hauptbahnhof in Zürich, um uns auf den Weg zum knallroten Karmingimpel zu begeben. In Andermatt machten wir einen Rundgang und beobachteten und lauschten einigen Vögeln. 

Die Natrix unterwegs im dünn besiedelten Urserental.

Jede Gruppe erhielt einen Zettel mit vier Vögeln, die wir im Laufe des Tages entdecken sollten. Mehlschwalben und eine Felsenschwalbe suchten an einer kleinen Pfütze lehmiges Nistmaterial. Mit moderner Technik wurde uns der Gesang des Objektes der Begierde vorgespielt (ganz leise natürlich, damit die Karmingimpel in der Gegend nicht das Gefühl haben, es sei ein fremder Fötzel in ein Revier eingedrungen!). Es dauerte tatsächlich nicht lange, da hörten wir so etwas in der Art und siehe da: Ein Karmingimpel kam herangeflogen, setzte sich auf einen kleinen Baum und gab uns eine Kostprobe seiner Gesangskünste. Das Männchen war zwar (noch) nicht rot, da es sich um einen letztjährigen Jungvogel handelte. Die Begeisterung war trotzdem sehr groß.

Tju-tju-tuuuu! Ein unausgefärbtes Karmingimpelmännchen schlägt seine eingängige Strophe und entzückt damit die versammelte Jungornithologenschar.

Mit dem Zug fuhren wir bequem auf den Nätschen. Trotz einer Höhe von mehr als 1800 Metern über Meer war es beachtlich warm hier oben. In der größten Hitze kämpften wir uns steil bergauf. Wir entdeckten ein knuffiges, junges Wintergoldhähnchen auf einem Ästlein sitzen, das seine Eltern rief. 

Der Preis für den putzigsten Vogel der Exkursion geht an...
... das junge flügge Wintergoldhähnchen!

Schweißüberströmt keuchten wir weiter den Berg hoch. An der Waldgrenze angekommen, gönnten wir uns eine wohlverdiente Mittagspause. Wir hofften sehnlichst auf einen Steinrötel, die Suche blieb leider erfolglos. An der Krete entdeckten wir einen Schneesperling, der da und dort nach Nahrung suchte. Mehrere Ringdrosseln pickten ebenfalls nach etwas Essbarem.

Langsam machten wir uns auf den Rückweg zur Bahnstation Nätschen und erfreuten uns unterwegs an mehreren Bluthänflingen, die auf einem Baum saßen, sowie an vielen Bergpiepern im Singflug. 

Weit und breit kein Steinrötel - aber immerhin ein paar Dreitausender. Au schöön!

In Andermatt gönnten wir uns in einem Restaurant ein von der Natrix spendiertes, erfrischendes Glace. Mit vielen bleibenden Erlebnissen machten wir uns bald darauf in einem heißen, überfüllten Zug auf den Heimweg.

Bericht: Alina & Elias.
Fotos: Elias.