Am Samstag, 5. November, stand ein aussergewöhnlicher Anlass auf dem Natrix-Programm: der Besuch des Naturhistorischen Museums in Bern!
Nach der
Zugfahrt nach Bern spazierten wir am Bundeshaus vorbei zum Naturhistorischen Museum,
wo wir von unserem Starreferenten Manuel Schweizer, dem Kurator der Wirbeltierabteilung,
herzlich empfangen wurden. Zuerst erklärte er uns am Beispiel des Grossschnabelrohrsängers,
wie tote Vögel den lebenden Vögeln helfen können. Danach fuhren wir mit dem
Lift in den Keller, wo wir schnell durch die alarmgeschützte Tür das kalte Reich
der toten Tiere betreten durften. Dort
erklärte Manuel Schweizer uns den Unterschied zwischen den Raubmöwen, und dass eine
der gezeigten Raubmöwen eine Schmarotzerraubmöwe mit aufgeklebten Falkenraubmöwen-Schwanzfedern
sei! Dieser merkwürdige Umstand rührt daher, dass man früher noch nicht zwischen den beiden Arten
unterschied und man die Falkenraubmöwe für das Prachtkleid und die
Schmarotzerraubmöwe für das Schlichtkleid der sogenannten "Kleinen Raubmöwe" hielt. Uns wurden weitere spannende präparierte
Exemplare gezeigt, wie zum Beispiel ein Balg der ausgestorbenen Laysan-Ralle. Auch
das wunderbar schillernde Balzkleid
eines Paradiesvogels mit gespreiztem Nacken- und Brustgefieder durften wir
bewundern. Danach sahen wir uns verschiedene Eulenbälge an, darunter Uhu,
Schneeeule und die verschiedenen Morphen des Waldkauzes. Nachdem wir uns kurz
den Affen gewidmet hatten, durften wir weitere Arten wünschen und so sahen wir
noch Weisskopfseeadler, verschiedenste Limikolen, Schneekranich, Bartgeier,
„balzende“ Grosstrappen und diverse Seeschwalben.
Anschliessend ging es einen
Stock höher ins „Eier-Archiv“. Dort konnten wir ein seltenes Elefantenvogel-Ei
bewundern, das einen Wert von ungefähr 100'000 Franken haben soll. Auch die kleinen,
roten Eier von Seidensängern, wunderschön gemusterte Ammern-Eier und zum
Schluss die birnenförmigen Lummeneier durften wir bestaunen. Danach mussten wir
schon wieder los – die Zeit unter der Erde war wie im Flug vorbeigegangen!
Im Regen gingen wir zum Historischen Museum und fuhren von dort mit dem Tram zum Bahnhof. Dort geleiteten uns drei Alphörner zum
Zug. Im Zug fanden wir unsere reservierten Plätze leider besetzt vor, da irgendein Spitzbub die Reservierungen heruntergerissen hatte...
Deshalb mussten wir im Gang nach Zürich fahren, doch der Gedanke an all die
Schätze im Keller des Naturhistorischen Museums in Bern versüsste uns die Heimfahrt.
Wir danken Manuel Schweizer für einen unglaublich interessanten Tag im Untergrund!
Bericht: Ruben.