Sonntag, 21. September 2008

Exkursionsbericht Toggenburg

Natrix z'Berg! Die letzte Bergexkursion in einem erfolgreichen Jahr 2008 mit Steinhuhn & Karmingimpel in Realp UR, vielen Zugvögeln auf dem Col de Bretolet VS und schliesslich mit Haselhuhn und co. im Toggenburg!

Kaum in Buchs angekommen, begrüsste uns Fredi Bühler - ein engagierter Ornithologe aus Grabs - wärmstens und wir begannen die Exkursion mit einer heissen Schoggi. Mit grosser Vorfreude fuhren wir danach nach Voralp und machten uns nach dem Einchecken im Massenlager gleich auf den Weg Richtung Sattel. Bald konnten wir erste Bergvögel wie Steinadler, mehere Gimpel usw beobachten, als besondere Knacknuss erwies sich ein Habicht, bei dem die Meinungen um die Bestimmung sehr verschieden waren. Bei der ersten Rast konnten wir bereits auch schon einen röhrenden Hirsch akustisch vernehmen aber leider nicht beobachten, da uns der Nebel und das Gegenlicht dies sehr erschwerte. Leider war das röhren nur von kurzer Dauer, da David plötzlich ein Schuss hörte und Schluss mit der "Röhrerei" war – die Jagdsaison hat begonnen!

Alpine Gebirgsschrecke (Miramella alpina), Weibchen in "Paarungsstellung"

Schweizer Goldschrecke (Podismopsis keisti), Männchen. Dies ist die einzige endemische Heuschrecke der Schweiz - sie kommt nur auf einigen Churfirstengipfeln vor, sonst nirgendswo auf der Erde!

Neben röhrenden Hirschen und Vögel konnten wir auch einen Appollofalter beobachten und nebenbei auch die endemische Schweizer Goldschrecke konnten wir in der Hand begutachten. Direkt unter dem Gamserrugg kam es schon zum ersten Lifer von Jakob für die Exkursion, nämlich ein Zitronengirlitz der sich unter viel anderen Zugvögel aufhielt wie viele Hausrot- und einzelne Gartenrotschwänze. Leider kam es auch diesmal wieder nicht zu Nicos Mauerläufer, den wir entlang den Felswänden am Fuss des Gamserruggs wegen dem dichten Nebel auch nicht finden konnten. Als sich der Nebel verzog, zeigte sich unter vielen Mistel-, Wacholder- und Ringdrosseln auch eines unserer Highlights der Exkursion: Ein Steinrötel, bei dem es sich vermutlich um einen Durchzügler handeln dürfte. Nun machten wir uns wieder auf den Rückweg durch ein interessantes Gebiet.Trotz unseres Schweigens, während wir durch einen imposanten Wald schlichen, konnten wir weder Birk- und Haselhuhn noch Sperlingskauz finden. Kaum aus dem Wald, wurden wir zum Glück noch mit einem durchfliegenden Dreizehenspecht belohnt, der fünf Minuten später noch von einem fliegenden Schwarzspecht ergänzt wurde. Relativ erschöpft kamen wir in Voralp an und nahmen gleich unseren Tisch im Rstaurant in Beschlag. Da wir am nächsten Morgen vor hatten, relativ früh aufzustehen, gingen wir bereits um 22:00 in die Federn.

Um 05:00 klingelte auch schon der Wecker und machte uns nachdem Frühstück gleich wieder auf den Weg Richtung Hühnerwald... Diesmal war die Ausbeute auch ziemlich grösser als am Vortag, bis zu drei Haselhühner machten sich mit ihrem sehr hohem Ruf auf sich aufmerksam und auch ein Dreizehenspecht klopfte in der Gegend herum. Plötzlich richteten sich unsere Augen in die Höhe, wir vermuteten es handelt sich um eine Waldschnepfe die ähnlich wie im Balzflug rief, leider sahen wir das Tier aber nicht und es muss noch abgeklärt werden, ob es sich wirklich um eine Waldschnepfe gehandelt hat. Nach unserer reichen Ausbeute machten wir uns auch wieder auf den Rückweg, um einen weiteren interessanten Wald anzuschauen. Leider konnten wir im Nebel und übler Kälte ausser Alpenmeisen nichts besonderes ausmachen, aber die Stimmung in diesem Wald war unbeschreiblich.

Da wir das Meiste von uns erhoffte beobachten konnten, entschlossen wir, uns auf den Heimweg zu machen und wärmten uns vor der Rückfahrt nach Buchs noch mit einer heissen Schokolade im Restaurant Voralp auf.


Dienstag, 2. September 2008

Exkursionsbericht Yverdon/Krümmi

Claudio, Diana, Felix und David @ Krümmi

Der schlechte Wetterbericht für's Tessin zwang uns, unsere Heuschrecken-Pläne etwas zu ändern... Da wir - 2x David, Felix, Claudio und Diana - alle ein GA oder eine Tageskarte gelöst hatten, stellten wir spontan um und widmeten uns den Vögeln, Libellen und Heuschrecken in der Krümmi BE. Zu unserer Überraschung (und als gutes Omen für's Birdrace), war ein sehr starker Vogelzug im Gange! Kaum in Müntschemier angekommen, entdeckten wir eine Turteltaube, Klapper- und Dorngrasmücken, unzählige Baumpieper und Schafstelzen, einige Wespenbussarde und einen Fischadler. Fast ungläubig schauten Claudio und ich zwei Scharzmilane zusammen mit einem Rotmilan im Feldstecher an - ein Traum wär das für's Birdrace gewesen...

Lauchschrecke (Mecostethus parapleurus)

Weissrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus)

Damit wir die Bechergläser nicht umsonst mitgenommen haben, durchkämmten wir einen Brachestreifen nach Heugümpern - einige Lauchschrecken, Roesel's Beisschrecken und Claudio's erster Weissrandiger Grashüpfer waren einige der Entdeckungen, die wir machten. An den Teichen der Krümmi angekommen begrüssten uns neben ein paar Grünschenkeln vor allem viele Libellen, die wir mit einem Insektennetz zu fangen versuchten (mit eher wenig Erfolg...). Immerhin zeigten sich einige Blutrote und Gemeine Heidelibellen, Hufeisen-Azurjungfern, Kleine Granataugen, Smaragdlibellen, Herbstmosaikjungfern und vermutlich eine Frühe Heidelibelle...

Grosse Heidelibelle (Sympetrum striolatum)

Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)

Claudio in action

Nach einem langen Marsch nach Kerzers begrüsste uns in Yverdon eine ganze Limikolenschar! Uferschnepfe, zwei Sanderlinge, drei Sichelstrandläufer, viele Alpenstrandläufer und zwei Steinwälzer boten eine super Kullisse, zusammen mit einigen Schwarzkopfmöwen und vielen mausernden Flussseeschwalben. Wieder zogen Wespenbussarde, Baumpieper und Schafstelzen und - zum Schluss für unser Birdrace-Programm - hatten wir unsere Freude an einer Elster in Yverdon (eine schwierige Birdrace-Art!).