Samstag, 25. Juli 2015

SVS-Sommerlager im Grossen Moos, 20. bis 25. Juli 2015

Erster Tag - Montag, 20. Juli
Nachdem wir uns in Bern getroffen hatten, fuhren wir mit dem Zug nach Ins. Dort konnten wir unsere Velos abholen und fuhren zum Fanelhaus, wo wir sofort unsere Zimmer beziehen konnten.
Nach einem feinen Zmittag und einem Kennenlernspiel gingen wir auf eine kurze Erkundungstour zum Berner Turm.

Der Berner Turm - inmitten des Naturschutzgebiets gelegen.
Von oben hat man einen guten Überblick.
Anschliessend fuhren wir in der glühenden Hitze des Tages zum Gemshoger. Dort war eine Weissbartseeschwalbe das Highlight des Tages. Zum Znacht gab es Ratatouille mit Polenta. Dank dieser Stärkung hatten wir viel Energie für den abendlichen Sportblock vor dem Haus.

Diverse tolle Spiele auf dem improvisierten Spielfeld.
Um 10 Uhr war Nachtruhe – wirklich geschlafen haben wir dann allerdings erst später. 

Text: Hermes, Csaba und Noah D.B.


Zweiter Tag - Dienstag, 21. Juli

Morgens um sechs wurden wir alle für eine Frühexkursion zum Berner Turm geweckt. Wir konnten zahlreiche Arten wie den Eisvogel, Bartmeisen und eine Zwergdommel beobachten. 

Selina während der Frühexkursion auf dem Berner Turm.

Nachdem wir ein leckeres Frühstück eingenommen und unseren Lunch gefasst hatten, ging es in Richtung Chablais de Cudrefin. Dort wurden Arten wie beispielsweise Küsten- und Weissbartseeschwalbe und diverse Möwen gezählt. Ein spezielles Highlight war der Rosapelikan, den wir vom Broyedamm aus beim entspannten Segeln zusehen konnten. 
Auf der anderen Seite des Kanals konnten wir einem Pirol erspähen, der eine sehr spezielle Jagdtechnik anwandte. Von einer Warte aus schnappte er sich auf dem Wasser treibende Insekten im eleganten Jagdflug. Nach dem Lunch beim BirdLife-Naturzentrum La Sauge ging es in die „Badi“ von Cudrefin, wo wir uns im Neuenburgersee erfrischen konnten. 

Anscheinend hinterliess das frühe Aufstehen seine Spuren... ;-)

Anschliessend fuhren wir zurück zum Lagerhaus, wo ein feines Abendessen auf uns wartete.  

Text: Noah T. und Lukas.

Dritter Tag - Mittwoch, 22. Juli

Heute mussten wir erst um 7:00 Uhr aufstehen. Nach einem exzellenten Zmorgen fuhren wir ins BirdLife-Naturzentrum La Sauge. Dort empfing uns Carl’Antonio Balzari, der uns viel über die Vögel am Neuenburgesee erzählen konnte.

Gespanntes Lauschen den Ausführungen von Carl'Antonio Balzari.

Er zeigte uns auch einige Vögel, die gerade beringt wurden. Anschliessend entliess er diese in die Freiheit. Zwei Kinder durften dann auch noch je einen Eisvogel freilassen:


Ein Traum wird wahr! Sontje und Csaba beim Freilassen zweier Eisvögel.

Als die Eisvögel davongeflogen waren, durften wir noch beim Beringen zuschauen:


Dem Beringer über die Schultern schauen - das kann man nicht jeden Tag!
Foto: Dominic Martin.
Noah mit einem jungen Buntspecht in der Hand.

Später gingen wir noch zum Vögelbeobachten in die Beobachtungshütten. Dort entdeckten wir Kampfläufer, Flussuferläufer, Kiebitz, Grosse Brachvögel, Knäkenten und Zwergtaucher. Zu unserer grossen Überraschung landeten plötzlich zwei Turteltauben direkt vor dem Hide – eine super Beobachtung! Leider suchten sie zu schnell wieder das Weite, weshalb uns kein Foto gelang ...


Ein Kiebitz beim Grand Étang. Dank den Beobachtungshütten liess er sich ganz nah beobachten.

Nach diesem spannenden Vormittag setzten wir uns in den Schatten und assen unseren eingepackten Zmittag. Nach Abschluss des Mahls machten wir etwas ganz Spezielles: Wir fingen mit Keschern im Teich vom La Sauge Insektenlarven und Käfer.

Die Gruppe beim Keschern.
Merlin wurde von einem giftigen Rückenschwimmer gestochen und kreischte laut auf (hmm, na ja, nun mal nicht übertreiben... ;-)). Einige Rückenschwimmer machten sich auch fliegend aus dem Staub, bevor wir sie richtig anschauen konnten. Selina fing einen Käfer oder eine Wanze, die wir nicht bestimmen konnten. Auch im Internet fanden wir den Namen nicht. In der Zwischenzeit fing Gian Luis einen riesigen Gelbrandkäfer.

Der gigantische Gelbrandkäfer. Auf dem Foto mag er nicht so gross erscheinen,
er war aber mindestens 8 cm lang!
Am Schluss liessen wir alles wieder frei und fuhren wieder in die Badi. Die Wellen im See waren wegen des aufziehenden Gewitters gross und es war sehr lustig. Gerade noch rechtzeitig schafften wir es trocken nach Hause.

Text: Selina, Leon und Elia.

Vierter Tag - Donnerstag, 23. Juli
Nach einem superfeinen Nutella-Aufbackzopfzmorgen ging es heute kulinarisch weiter: Eine Essenssuchstafette stand auf dem Programm. Es galt, Fantasietierchen zu falten, Vogelnester zu bauen, Gedichte zu erfinden, Bäume zu bestimmen und Quizfragen zu beantworten. Das Resultat liess sich jeweils in eine Zutat für das Mittagessen umtauschen. Eine Zutat war Schokolade – Sontje und Lukas bekamen diese allerding nicht, da sie verbotenerweise eine Abkürzung durchs Naturschutzgebiet nahmen.

Ein wahres Kunstwerk.
Am Nachmittag gingen wir wegen des wechselhaften Wetters nicht wie üblich in die Badi, sondern blieben im Fanel. Vom Gemshoger aus beobachteten wir Alpen-, Zwerg- und Sichelstrandläufer. Auch die Bartmeise zeigte sich schön. Nach einem Abendessen mit Kartoffelstock, Sauce und Vegischnitzel machten wir uns noch auf, um das Fanel bei Nacht zu erkunden. In der Dämmerung erspähten wir ein Wildschwein, welches in der Lagune ein Bad nahm. Ein ausserordentlicher Anblick! Mit Fortschreiten der Dunkelheit liessen sich auch noch die Leiter für ein Foto ablichten.

Die drei Leiter: Merlin, Dominic und Julia (von links).
Foto: Andrea.
Danach setzten wir uns in einen Kreis, assen Guetzli und konnten mit einem Fledermausdetektor die Rufe der umherschwirrenden Fledermäuse hörbar machen. 
Nach diesem ereignisreichen Tag fielen wir erschöpft ins Bett.

Text: Andrea und Dominic Martin.

Fünfter Tag - Freitag, 24. Juli
Am heutigen Vormittag hatten wir Grosses vor: Beim Birdrace galt es, innerhalb von dreieinhalb Stunden möglichst viele Vogelarten zu beobachten. Der erlaubte Bereich war auch klar abgesteckt: See, Broye und Strasse waren die Begrenzungen. Das Siegerteam konnte ganze 71 Arten beobachten, von denen u.a. eine sehr frühe Rohrdommel besondere Beachtung verdient. Das zweitplatzierte Team fand 51 Arten, darunter den Rosapelikan. Das dritte Team folgte fast gleichauf mit 47 Arten. Der Sieg wurde mit tollen Preisen belohnt – von Feldführern über Guetsli und Cola bis zu einem Quartett war alles dabei. Am Nachmittag fuhren wir in die Badi und spielten Fussball.

Schön geordnet auf dem Weg in die Badi.
Wegen des herannahenden Gewitters mussten wir ziemlich abrupt aufbrechen, schafften es aber noch gerade rechtzeitig zum Fanelhaus zurück. Dort erwarteten uns Gschwellti, Erbsen und Käse. Als Dessert gab es leckere Fotzelschnitten. Nach dem Essen unterbrach uns ein spezieller Gast bei diversen Spielen wie beispielsweise dem turbulenten"Se Nuwe" (danke für den Spieltipp, Noah ;-)) - es kratzte an der Haustüre und als Gian Luis die Tür öffnete, stand doch tatsächlich ein Kormoran vor der Türe. Es handelte sich um einen Jungvogel, der von einer heftigen Sturmböe aus dem Nest geweht wurde. Im Pinguin-Style watschelte er danach wieder in die Nacht hinaus. Das Schicksal dieses Vogels bleibt im Dunkeln - jedenfalls konnten wir etwas später noch zwei lauernde Füchse beobachten, die ja auch ihre Jungtiere mit ausreichend Nahrung versorgen müssen. Das ist die Natur...

Text: Noah D. B., Sontje und Gian Luis.

Sechster Tag - Samstag, 25. Juli
Nach der kurzen Nacht rafften sich nur vier Teilnehmer für die freiwillige Frühexkursion auf. Diese wurden jedoch mit tollen Beobachtungen der Rohrammer, des Rohrschwirls und der Gartengrasmücke (Leon ;-)) belohnt.

Eine letzte Exkursion im Fanel.
Der Rohrschwirl - selten so schön frei zu beobachten...
Zudem konnten sie die Gewitterschäden im Fanel als Erste begutachten: Das Gewitter hatte diverse armdicke Äste abgebrochen und an der Broye einen stattlichen Baum gefällt, welchen die Frühaufsteher nur mit Mühe überwinden konnten.
Zurück im Haus genossen alle einen feinen Zmorgen mit einer intensiven heissen Schokolade. Dann ging es ans Putzen. Beim Fanelhaus mit seinen Teppichen, Ritzen und Spalten ist das eine echte Herausforderung. Nach anfänglicher Mühe beteiligten sich alle an der Reinigung und brachten das Haus innerhalb von nur zwei Stunden auf Vordermann.

(Fast) fertig gepackt...

Und schon galt es, vom Fanel Abschied zu nehmen. Wir schwangen uns auf unsere Velos und radelten nach einem unvergesslichen Lager zurück nach Ins, von wo aus wir uns mit dem Zug nach Hause begaben.


Text: Dominic Martin.

Bericht: Lagerteilnehmende, Dominic Martin und Merlin Hochreutener.
Fotos ohne Vermerk des Fotografen: Merlin Hochreutener.