Erster Tag: 26. Mai
Wir trafen uns wie üblich am HB Zürich, wo Jannik von Eva und Jonas abgeholt wurde. Nach einer halben Stunde kamen auch (hoffentlich bald) neue Natrixler dazu: Manuela und Sonja vom Zürichsee. Wir fuhren zusammen ins Tessin an den Ritomsee und spielten dabei wie jeden Tag des Lagers ,„Arschlöcheln“. Meo stieg erst in Airolo zu uns, danach ging es mit dem Bus nach Piotta, wo wir mit der steilsten Seilbahn Europas den Berg zum Ritomsee hinaufratterten. Als wir endlich oben waren, sahen wir schon eine Felsenschwalbe, einen Kolkraben und drei Alpendohlen vorbeifliegen und hörten einen Gimpel. Nach dem steilen Aufstieg konnten wir es kaum erwarten, im Berggasthaus „Lago Ritom“ das Gepäck abzuladen und die Gegend auszukundschaften. Mit dem Lunchrucksack ging es auf um den Ritomsee, wobei wir bald merkten, dass am Nordhang noch sehr viel Schnee lag. Er erschwerte uns die Wanderung sehr, Jannik war davon u.a. auch betroffen. Er rutschte aus und schlitterte den halben Hang hinunter und kam bei einem Busch heil zum Stehen – oder besser gesagt zum Liegen. Lachend warteten die anderen Teilnehmer, da er den Hang wieder heraufklettern musste und noch dazu Kommentare wie: „Jetzt habe ich den besten Stunt des heutigen Tages geschafft, könnt ihr das auch?“ von Jannik fielen. Nach diesem spektakulären Ereignis stapften wir weiter durch den Schnee und legten etwas später eine etwas längere Pause ein. Wir stauten einen Bach mit Geröll, Schnee und Torferde, mit dem Ziel, einen Wasserfall zu bauen - mit Erfolg!
Die Natrixler und der 2-Meter-Wasserfall. Foto: Eva Baier |
Sonja und Manuela beim Beobachten. |
Im Sand verewigt: unsere Jugendgruppe! Foto: Jonas Landolt |
Eine Steingeiss - die weibliche Form des Steinbocks. |
Aussicht vom Lago Ritom. |
Am nächsten Morgen erwartete uns schon eine der besten Beobachtungen des Lagers. Jonas entdeckte ein Birkhuhnmännchen. Es balzte auf einer Fichte und wir konnten es gut beobachten, leider war die Distanz recht gross. Zugleich sah Jannik eine Ringdrossel, und wir hörten ein Gartenrotschwanzmännchen singen.
Ein Birkhuhnmännchen am Balzen. |
Da die Blaukehlchen nicht auffindbar waren, beschlossen wir, uns nach den Steinhühnern umzusehen, die an einem Hang weiter schon oft gesehen wurden. Leider wurde das fleissige Absuchen nicht belohnt - wir wurden von keinen Steinhühner begrüsst, wie es Meo unbedingt wünschte, jedoch von Murmeltieren. Zwei Individuen sassen auf einen Hausdach und putzten sich, was einem nicht jeden Tag begegnet! Eva fand sogar noch den Kiefer eines toten Murmeltiers.
Murmeltiere aufm Haudach. Foto: Eva Baier |
Doch plötzlich kehrte das Wetter und es setzte Regen ein. Unsere geplante Tour, einen Rundweg, mussten wir auf Eis legen. Bei einem Gasthaus suchten wir Schutz vor dem Regen. Nach dem Unwetter brachen wir auf und machten uns auf den Heimweg zum Lago Ritom. Auf dem Weg dorthin entstand ein schöner Regenbogen und es regnete erneut, darum kamen wir auch patschnass am Ziel an.
Vor dem Essen entdeckte Meo dann noch unerwartet eine Art, die wir an einem ganz anderen Ort vermuteten. Zwei Steinadler kreisten sehr tief über dem Berggasthaus. Zum Glück bekamen noch alle Teilnehmer diese Art zu Gesicht. Gleichzeitig hörten und sahen wir einen Birkenzeisig, ein Gartenrotschwanzmännchen, zwei Misteldrosseln und eine Gebirgsstelze. Nach dem Essen spielten wir „Pöpperlen“ und verbanden es mit „Arschlöcheln“, Sonja war die Siegerin des Spiels. Jonas musste noch lernen; wir gingen ins Bett, da wir am nächsten Morgen wieder um sechs Uhr frisch, freundlich und aufgestellt draussen stehen sollten.
Schlechtes Wetter hat auch seine schönen Seiten - die Lagerteilnehmer vor dem Regenbogen. Foto: Jonas Landolt |
Dritter Tag: 28. Mai
Wir schafften es tatsächlich, in der Hoffnung ein balzendes Birkhuhn zu finden, früh aufzustehen. Also marschierten wir einen nahegelegenen Hang zum Birkhuhnplatz hinauf, dort, wo wir es einen Tag zuvor gesehen hatten. Nach dem steilen Aufstieg wurden wir leider mit keinem Birkhuhn belohnt, umso mehr mit Murmeltieren.
Die vielen Murmeltierbeobachtungen hinterlassen bei den Lagerteilnehmern allmählich ihre Spuren... Foto: Jonas Landolt |
Ein kurzweiliges und vogelreiches Lager geht zu Ende - Blogschreiberling Meo ist sichtlich zufrieden mit der Ausbeute. Foto: Jonas Landolt |
Talwärts. Foto: Jonas Landolt |
Bilder ohne Vermerk des Fotografen: Meo Sauter.