Sonntag, 22. Juli 2018

Goldrutenzupfen auf Hegmatten

Auch dieses Jahr trommelte Dennis die Natrixleiter zusammen, um im von uns betreuten Naturschutzgebiet auf den Hegmatten Goldruten zu zupfen. Inzwischen ist dies ja nur noch eine kleine Arbeit und man muss die Pflanzen fast schon suchen. Man möge sich an frühere Arbeitseinsätze erinnern, wo der Goldrutenhaufen am Schluss mehr als ein Meter hoch war, so z.B. im Jahr 2012...

Mehr als ein Häufchen kommt kaum mehr zusammen.
Trotzdem sind alljährliche Einsätze nötig, um der invasiven
Art Herr zu werden.

Angeführt von Dennis zupften Ruben, Eric mit Freundin Nastja und Merlin die wenigen verbleibenden Goldruten im Gebiet. Meterhohe Exemplare gab es zwar fast keine mehr, aber auch die vielen Miniexemplare hatten es in sich und einige Male kam nicht wie gewünscht die gesamte Wurzel mit. Wegen der Hitze (und wir hatten eigentlich noch einen kühleren und bedeckten Tag erwischt!) machten wir nach ca. eineinhalb Stunden eine Pause. Dabei entdeckten wir einen Mirabellenbaum mit feinen reifen Früchten. Schön lokal bio und in unserem eigenen Naturschutzgebiet - was will man mehr? Wir naschten natürlich sofort davon. Leider waren wir wohl genau ein paar Tage zu früh. Beim fröhlichen Biss in die schönen goldgelbroten Früchte zog es uns nicht selten den Mund zusammen. Die sonnenexponierte Hälfte war reif, die andere leider oft noch ein bisschen sauer... Nur ein paar wenige exklusive Exemplare, die man zuerst auch noch erkennen musste, waren süss. Von Brot, Käse, Magenbrot, Chips und Waffeln gestärkt (der Schreiberling dankt dem Spendenden ;-)) machten wir uns auf und zupften die letzten noch verbliebenen Goldruten. Dies ging sehr schnell und nach etwa einer Viertelstunde waren auch die letzten Exemplare aus unserem Gebiet verbannt.

Anschliessend suchten wir noch ein bisschen nach Vögeln und Heuschrecken. Ornithologische Highlights waren eine sehr frühe Schafstelze, mind. 2 singende Feldlerchen (einer der letzten Orte im Kanton Zürich), je ein Waldwasser- und Flussuferläufer sowie eine Stockentenfamilie. Heuschreckentechnisch war vor allem die Sandschrecke eine Zielart Wir fanden dieses hübsche Insekt mit blauen Flügeln (die man nur im Flug sieht) dann auch und machten ausführliche Fotosessions. 

Ein beharrlicher Eric...
... und eine geduldig-kooperative Sandschrecke.

Danach ging es auch schon wieder nach Hause. Ein Besuch der Hegmatten ist doch immer wieder schön und gemütlich!

Bericht und Fotos: Merlin Hochreutener.