Sonntag, 24. April 2016

Zugvögel am Flachsee

"Ein Blick in die Chronik der Jugendgruppe Natrix hat Erschreckendes zu Tage gefördert: Die letzte Exkursion an den Flachsee liegt sage und schreibe acht Jahre zurück! Höchste Zeit also, diesem guten und nahe gelegenen Gebiet wieder einmal einen Besuch abzustatten." So lauteten die vielversprechenden Zeilen in der Exkursionseinladung.

So traf sich eine motivierte 9-köpfige Gruppe für diese Exkursion. Kaum am Flachsee angekommen und losmarschiert, konnten wir einen adulten Nachtreiher im Flug entdecken. Einmal gelandet war er allerdings schwierig zu beobachten, da er sich inmitten eines grossen belaubten Baumes niederliess und grösstenteils von Blättern verdeckt war.

Wer entdeckt den Nachtreiher?

Danach gingen wir weiter zum Hide. Von den vielen Limikolen, die eine Woche vorher noch gemeldet worden waren, konnten wir nur noch einen Bruchteil sehen, aber immerhin sechs Bruchwasser-, einen Flussuferläufer und zwei Grünschenkel. Aus dem Schilf verkündeten Drosselrohrsänger und Rohrschwirl ihre Ankunft aus dem südlichen Winterquartier.
Beim Beobachtungshügel legten wir unseren zweiten Beobachtungsstopp ein. Dort sorgten die imposanten Balzflüge der Kiebitze für Spektakel. Daneben gaukelte eine Rohrweihe übers Schilf und ein Graureiher posierte auf einem nahe gelegenen Busch für alle Fotografen unter uns. Eine Rohrammer tat es ihm gleich und lustige "quäk"-Rufe machten uns auf Nachtreiher Nummer 2 und 3 aufmerksam. Ebenfalls zu erwähnen sind die vielen Schwalben (Mehl-, Rauch- und Uferschwalben), die nahe der Wasseroberfläche nach Nahrung suchten.

Graureiher und...

...Rohrammer sorgten für knipsende Kameras.

Als spätestens nach dem Mittagessen individuelle Gespräche interessanter als die Vögel wurden, beschlossen wir, noch zur nahe gelegenen Stillen Reuss zu gehen. Dort wurde ein Tag zuvor nämlich ein Kleines Sumpfhuhn beobachtet. Unsere Suche war aber leider nicht von Erfolg gekrönt. Dafür konnten wir noch eine Handvoll Weissstörche, sechs Kiebitze und zwölf Grünschenkel begutachten. Als Highlight zeigte sich auch noch die Sonne. Vorher mussten wir im Dunst des Nebels und teilweise bei Nieselregen doch etwas schlottern...

Schliesslich war es auch schon wieder Zeit, zurück zur Bushaltestelle zu marschieren. Zu Ende ging eine "durchschnittliche" Exkursion. Der Flachsee hat sich auch schon von der ergiebigeren Seite gezeigt. Aber mit unseren aktiven und motivierten Mitgliedern steigen halt auch die Ansprüche :-).

Bericht und Fotos: Merlin Hochreutener.