Mittwoch, 25. März 2009

Ehrung der Jugendgruppe Natrix an der Delegiertenversammlung des Zürcher Vogelschutzes

ZVS-Präsident Markus Eisenlohr (l.) überreicht den Natrixlern eine gigantische Brot-Eule! Vielen herzlichen Dank!

Am 15. März wurde die Jugendgruppe Natrix eine ganz besondere Ehre erwiesen: Der Zürcher Vogelschutz ZVS/BirdLife Zürich überreichte uns an der Delegiertenversammlung 2009 ein Geschenk für unsere kreative Idee, die Käuzchenpirsch zu Gunsten des neuen Zürcher Brutvogelatlas in einen Sponsorenlauf, das Natrix Owl-Race zu verwandeln. An diesem suchten 14 Natrixler während insgesamt 26 Nächten bzw. 60 Stunden die meisten Wälder im Kanton Zürich nach Eulen ab, entdeckten insgesamt 88 Eulen (78 Waldkäuze, 6 Waldohreulen, 3 Schleiereulen, 1 Sumpfohreule) in 65 Revieren und nahm von Sponsoren für jede Eule einen Betrag ein, der unserer Jugendgruppe zu Gute kommt und den wir für eigene Projekte einsetzen. Der ZVS-Vorstand würdigte nicht nur diesen Anlass, sondern er bedankte sich auch für unser spontanes Einspringen am Bundeslager der Pfadfinderbewegung, an welcher wir zusammen mit zwei super motivierten Pfadigruppen jeweils 10 Nistkästen für Schleiereulen und Turmfalken bastelten. Aus diesem Grund ehrte der ZVS unsere Jugendgruppe und beschenkte uns mit einer gigantischen Brot-Eule, die an der folgenden Exkursion am Sonntag bereits dem Tode geweiht war... Wir möchten uns herzlich für diese Ehrung und die mundende Eule beim ZVS bedanken und werden auch in Zukunft gerne bei aussergewöhnlichen Aktionen dabei sein!

Exkursionsbericht Bodensee-Weekend 10.-11. Januar 2009

Mischling zwischen Moor- und Reiherente, Romanshorn TG (Foto: Nicolas Baiker)

Dichte Nebelfetzen hingen über dem Untersee als Melchior, Jakob und ich in Triboltingen unsere Fahrräder aus dem Zug schoben. Bereits beim Bahnhof begrüssten uns, die im Ermatinger Becken überwinternden Singschwäne, mit ihren trompetenden Rufen. Doch bevor wir diesen einen Besuch abstatteten, ging es zu unserer, nur wenige Meter vom Bahnhof entfernten Unterkunft. Hier angekommen deponierten wir unser Gepäck und nahmen, einige Dutzend Kilogramm leichter, die Strecke von Triboltingen nach Bottighofen unter die Räder. Bereits beim Strandbad Triboltingen zeigten sich grosse Entenpulks. Neben den zahlreichen Singschwänen, die grösstenteils aus Brandenburg (Deutschland) stammen, zeigten sich zu unserer Freude noch mind. 4 Zwergschwäne. Auf den Schlickflächen vor dem deutschen Ufer hielten sich zahlreiche Grossmöwen und Grosse Brachvögel auf. Zwei Brandgänse sowie drei prächtige Mittelsäger trotzten der eisigen Kälte. Der Nebel verzog sich ein wenig, als wir uns auf das Fahrrad schwangen und rheinaufwärts weiterradelten. In Gottlieben am Seerhein entdeckten wir zu unserem Erstaunen einen Prachttaucher. Ein weiteres Highlight war ein adulter männlicher Eisvogel, welcher auf sehr geringe Distanz nach kleinen Fischchen jagte. Der prächtig schillernde Vogel war dermassen mit seiner Beute beschäftigt, dass er ein Fotoshooting fast unbemerkt über sich ergehen liess. Unter der Autobrücke in Konstanz zeigten sich erneut grössere Ententrupps sowie zwei adulte Steppenmöwen. Vor dem Konstanzer Hafen ertönte ein seltsames quack, quack, quack. Rasch entdeckten wir das seltsame Geschöpf. Es turnte von einem Ast zum anderen. Als wir näher traten verriet, der aus Indien stammende Vogel sogar seinen Namen. Beo, Beo ertönte es aus der Volière. Gefolgt von einem erneuten quack, quack, quack. Nach dem etwas seltsamen, doch aber lustigen Vogel ging es weiter zum Kreuzlinger Hafen. Im Hafenbecken zeigten sich zahlreiche Möwen. Neben einigen Steppenmöwen zeigte sich sogar einmal eine Mittelmeermöwe ;-).

Trauerenten-Weibchen im Hafen von Romanshorn (Foto: Nicolas Baiker)

Es war kurz nach 12.00 Uhr als wir im Avec-shop beim Bahnhof unser Mittagessen einnahem und uns aufwärmen konnten. Nun konnten wir sogar unsere Füsse wieder spüren ;-). Kurze Zeit später ging es wieder nach draussen in die eisige Kälte. Auf dem Weg nach Bottighofen zeigte sich noch eine adulte bzw. möglicherweise auch 4. KJ Silbermöwe. In einem grösseren Schwarzhalstaucher-trupp suchten wir vergebens nach einem Ohrentaucher. Je weiter wir seeaufwärts fuhren, desto nebliger wurde es. Wir beschlossen die Strecke bis nach Altnau mit dem Zug zurückzulegen. Um den Zug nicht zu verpassen radelten wir im Eiltempo vom Bottighofer Hafen in Richtung Bahnhof. Plötzlich stoppte Jakob abrupt und rief aufgeregt: Eine Zaunammer!!! Wir konnten es kaum glauben. Die Ammer flog nach der Entdeckung auf und verschwand. Leider gelang es uns nicht den Vogel wiederzuentdecken. Somit war Jakob der einzige, welcher diese einzigartige Beobachtung machen konnte. (Die Zaunammer konnte einige Tage später von einem anderen Beobachter bestätigt werden.) Mit dem Zug ging es dann weiter nach Altnau. Hier zeigten sich noch einige Prachttaucher und in Güttingen noch eine Eiderente auf grosse Distanz. Kurz vor Einbruch der Dämmerung gings dann mit dem Zug zurück nach Triboltingen. Zusammen mit Diana, Claudio, Peter, David, Dennis und Jonas, welche später nachkamen gönnten wir uns ein leckeres Fondue und verbrachten zusammen einen gemütlichen Abend in Triboltingen.

Da freuten sich die Möwencracks... ;-) Mittelmeermöwe

Am Sonntag-Morgen gingen wir erneut auf die Suche nach den Zwergschwänen beim Strandbad. Diesmal hatten wir aber kein Glück. Es liessen sich „nur“ Singschwäne blicken. Der Zug brachte uns dann zum Kreuzlinger Hafen. Diana, Peter, Claudio und David trafen mit dem Auto ein wenig früher ein. Kurzerhand entschlossen wir uns nach Altnau weiterzufahren, da in Kreuzlingen nicht viel los war. Von Altnau bis Uttwil liessen sich Steppen,-Mittelmeer- und in Kesswil eine Silbermöwe beobachten. Ferner zeigte sich noch eine weibliche Moorente in einem grossen Entenpulk. David teilte uns telefonisch mit, dass sich im Hafenbecken in Romanshorn eine Trauerente aufhalte. Voller Vorfreude fuhren wir nach Romanshorn und tatsächlich mitten im Hafenbecken zeigte sich eine weibchenfarbene Trauerente. Ebenfalls schwamm ein interessanter Reiher x Moorenten Hybrid im Ententrupp. Ferner zeigten sich erneut Steppen,- und Mittelmeermöwen. In Arbon entdeckten wir noch zwei einzelne Bergenten bevor es schlussendlich noch in die Steinacher Bucht ging. Hier hielten sich erstaunlich viele Silbermöwen auf. Bemerkenswert war, dass wir während dem ganzen Tag mehr Silbermöwen als Mittelmeermöwen feststellen konnten. Schon bald brach die Dämmerung ein und glücklich und zufrieden nahmen wir die Heimreise in Angriff.