Erster Tag - 14. August
Lange hatten wir diesem Wochenende entgegengefiebert - endlich ging es
los! Die einen mussten zwar bereits in der ersten Schulwoche den
Jokertag einziehen, aber der Col de Bretolet ist das wohl wert. Diese Exkursion bedeutete früh
aufstehen und den ganzen Morgen im Zug verbringen. Anschliessend wurden
wir in Champéry bereits von Donnergrollen erwartet. Dies konnte uns aber
nicht vom Aufstieg nach Barmaz abhalten. Zügig gings hinauf in unser
Nachtlager, wo wir uns einrichteten und danach auf Französisch unser Znacht bestellten - die einen schon ziemlich professionell, bei den anderen reichten die Sprachkünste wenigstens so weit, dass sie bekamen, was sie wollten ;-) Frisch gestärkt gings los auf die Nachtpirsch.
Leider machte sich kein Nachtvogel bemerkbar. Einige Stunden später sollten wir aber selber zu richtigen Nachtvögeln werden...
Leider machte sich kein Nachtvogel bemerkbar. Einige Stunden später sollten wir aber selber zu richtigen Nachtvögeln werden...
Text: Selina und Andrea.
Zweiter Tag - 15. August
Nach wenigen
Stunden Schlaf klingelte der Wecker um kurz nach 3.00 Uhr. Wir stopften alles
Nötige in den Rucksack, zogen uns an und schlichen so leise wie möglich
hinunter in den Esssaal, in dem wir, auch nach minutenlanger Suche, keinen
(funktionierenden) Lichtschalter finden konnten. Also assen wir im Lichte
unserer Stirn- und Taschenlampen einen kleinen, aber stärkenden Zmorgen. Nachdem
alle draussen bereitstanden, machten wir uns, ebenfalls im Licht unserer
Lampen, auf den Weg… Nach zwei sehr nassen Wanderstunden im Nebel konnten wir
vor uns zwei kleine Hütten erahnen: Die Rettung war doch noch gekommen! Das
stark erhoffte Dach war jedoch nicht vorzufinden, zumindest war es nicht gross
genug, um uns alle ins Trockene zu stellen. So warteten wir um 6.00 Uhr morgens
vor der Beringungsstation im Regen…
Fast so zielstrebig wie die Natrixler: Eine Graureiherpatrouille im Nebel. |
Beringer Fabian Schneider begutachtet einen Zitronengirlitz. |
Nach dem Beringen durften wir die Schönheit dieses Finkenvogels auch noch aus nächster Nähe bestaunen. Foto: Selina und Andrea. |
Ein unscheinbarer Zeitgenosse: die Gartengrasmücke. |
Danach machten wir uns auch langsam auf den
Weg. Kurz vor unserem Abmarsch überflog uns noch ein recht grosser Trupp von
Alpen- und Mauerseglern. Wir marschierten den gleichen Weg wieder hinunter, der
nun bei Tageslicht wie ein fremder Weg wirkte. Nach anderthalb bis zwei Stunden
kamen wir bei der Unterkunft an. Kurz davor konnten wir jedoch am Bergbach ein
Trauerschnäpperweibchen und eine Wasseramsel beobachten.
In der Unterkunft
zogen wir uns um und hängten alles Nasse auf. Da wir noch mehr als genug
Energie hatten, ging es mit einer Kissenschlacht und -eroberung weiter ;-). Wir
versuchten, alle Decken und Kissen in eine Ecke zu bringen, schliesslich lagen
wir alle auf den Decken und Kissen kreuz und quer übereinander; und zuunterst,
unter diesem Haufen, lagen Samuel B. und Dennis, denen das scheinbar
nicht viel ausmachte. Als wir uns ausgetobt hatten, ging es runter in den Esssaal,
in dem sich wieder jeder selbst ein Menü aussuchen konnte.
An diesem Tag gingen
wir nicht sehr spät zu Bett - wahrscheinlich konnte jeder von uns schnell tief
und fest schlafen…
Text: Leon.
Dritter Tag - 16. August
Weil es regnete, beschlossen wir (anstatt früh aufzustehen und auf den Col de Bretolet zu steigen) ein bisschen auszuschlafen und stattdessen nach Yverdon-les-Bains zu fahren. Nach dem köstlichen Frühstück nahmen wir - zur grossen Erleichterung einiger Teilnehmer - den Bus. Der Bus chauffierte uns nach Champéry, von wo wir die Bahn nehmen konnten. Nach einer angenehmen Zugfahrt hofften wir in Yverdon etwas Spannendes zu entdecken. Vorne am See angekommen legten wir erstmals einen kurzen Stopp ein, um diesen abzusuchen. Dies wurde mit einer überfliegenden Zwergdommel belohnt, die sich auch noch (wenn auch sehr versteckt) sitzend zeigte:
Meister der Tarnung: die Zwergdommel. |
Danach spazierten wir an der Promenade Robert Hainard entlang. In der Bucht konnten wir Flussuferläufer, Zwergtaucher und eine Knäkente gut beobachten. Weiter draussen auf dem See liessen sich einige Trauerseeschwalben feststellen. Freude bereiteten aber auch häufigere Arten - sei es nun, weil wir sie in einem besonders putzigen Kleid beobachten durften oder weil sie sich wieder mal lustig verhielten:
Jööö! (Merlin lässt grüssen...): Ein wenige Tage altes Kolbenentenküken. |
Ehekrach bei Herr und Frau Haubentaucher? Oder ist das bloss ein Bescheid an diese aufsässigen Paparazzi, sich schnellstens zu verdünnisieren? |
Merlin hielt ein Nickerchen und plötzlich rief Leon (?) entzückt: "Eine Zwergseeschwalbe!" Merlin juckte auf und war sofort hellwach, nur leider erwies sich die Zwergseeschwalbe als Erfindung. Doch da es sowieso Zeit zu gehen war, war dieser Scherz nicht weiter schlimm. Am Bahnhof verabschiedeten wir uns von den Teilnehmer der Basler Sektion und stiegen in unseren Zug nach Zürich. Dort angekommen hatten wir trotz schlechten Wetters ein interessantes und unterhaltsames Wochenende erlebt und gingen zufrieden nach Hause.
Text: Flurin.
Fotos ohne Vermerk des Fotografen: Samuel Betschart.