Sonntag, 17. Dezember 2017

Wintergäste am Zürichsee bei Rapperswil

Da dieses Mal nur eine Halbtagesexkursion auf dem Programm stand, trafen wir uns gemütlich um 11.50 Uhr am Treffpunkt in Zürich. Nach einer halbstündigen Fahrt kamen wir in Pfäffikon SZ an und machten uns sofort auf den Weg zum Hafen. Bereits dort konnten grosse Ansammlungen von Wintergästen ziemlich nahe beobachtet werden, ein Mittelsägermännchen und zwei Zwergmöwen leider nur auf grosse Distanz. 
Anschliessend stand uns ein längerer Fussmarsch bevor, der uns am Frauenwinkel vorbei auf den Seedamm brachte. Unterwegs erfreuten uns einige Grosse Brachvögel, Kiebitze und ein Eisvogel. In Rapperswil angekommen machten wir uns sofort auf die Suche nach der Mantelmöwe, die seit vielen Jahren jeden Winter nach Rapperswil zurückkehrt, aber auch nach den hübschen Eiderenten, die das ganze Jahr über dort anzutreffen sind. Es ist einer der wenigen Brutplätze in der Schweiz, wir wussten also ziemlich genau, wo wir suchen mussten. Im Gegensatz zu den Eiderenten liess sich die Mantelmöwe leider nicht blicken, dafür konnten wir eine Silber- und einige Steppenmöwen beobachten. Nach so langer Zeit an der Kälte hatten einige von uns ein kurzes Fangis nötig, bei dem wir uns wieder aufwärmen konnten. 
Der Weihnachtsmarkt in Rapperswil zeigte uns wieder einmal, welch grosse Menschenmengen davon angezogen werden können. Wir mussten uns also zuerst einen Weg zum etwas gemütlicheren Teil der Seepromenade bahnen. An der bekannten Schwarzkopfmöwenstelle konnten wir die Art leider nicht unter den vielen Lachmöwen ausmachen, die dort regelmässig gefüttert werden. Wir gingen dem See entlang auf die andere Seite des Schlosses, wo wir auf mehr Glück hofften. Es lohnte sich: Ohne dass wir sie gefüttert hatten, setzte sie sich auf einen Stein wenige Meter vor uns und drehte dann noch einige Extrarunden. Die meisten Fotos dieser Exkursion wurden sicherlich von der Schwarzkopfmöwe geschossen...

Der Star der Exkursion: die adulte Schwarzkopfmöwe von Rapperswil.
Foto: Levi.

Zum Abschluss des Tages stiegen wir noch zum Schloss hinauf, um die wunderschöne Aussicht über den Zürichsee zu bewundern. Wir durften auf dem Weg zum Bahnhof noch ein zweites Mal durch den Weihnachtsmarkt schlendern, um kurz vor 18 Uhr doch ziemlich erschöpft nach Zürich zurückzukehren. 

Bericht: Leon Brüniger.

Sonntag, 19. November 2017

Von tanzenden Vögeln und leckeren Laugenbrötchen - Gemütliches BeisammenSein (GBS) in Winterthur

Es war kalt und regnete, als wir uns am Mittag beim Treffpunkt versammelten. Froh darüber, dass heute Drinnen- und nicht Draussenbirding auf dem Programm stand, bestiegen wir den Zug Richtung Winterthur. Nach einer Ehrenrunde durchs Quartier fanden wir dann endlich den Weg zur Praxis von Patricks Eltern, wo dieser bereits alles vorbereitet hatte. Wir brauchten nur noch die Brötchen, Kuchen und Sonstiges zum "Habere" auf den Buffettisch zu stellen und konnten uns dann auf den gemütlichen Matratzen niederlassen. Vielen Dank an Patrick fürs Einrichten und an Patricks Eltern fürs Überlassen des Raumes!

Dann nahm uns Jonas mit auf eine Reise in die Region des pazifischen Feuerrings, nämlich nach Papua. Dort war er im September gemeinsam mit dem Alt-Natrixler David und zwei weiteren Freunden für vier Wochen auf Vogelpirsch. Ob der Tanz des Six-wired Bird of Paradise, ein erstmals seit 10 Jahren wieder beobachteter Vogelkop Owlet-Nightjar (eine Mischung aus Eule und Ziegenmelker) oder die hochalpine Expedition zum Snow Mountain Robin - Jonas führte uns mit vielen Bildern die unbezahlbaren und unglaublich vielfältigen Naturschätze Papuas vor Augen.

Eine der vielen Landschaftsräume des Feuerrings.

Nach dieser schönen Präsentation war es Zeit, sich am reichhaltigen Buffet zu bedienen. Einfach toll, wie sich alle Natrixler beim Backen und Zubereiten engagiert hatten - danke vielmals!

Waren wie schon an der GV im Nu weg: leckere Laugenbrötchen.

Als nächstes konnten alle, die wollten, den anderen Teilnehmern ihre eigenen Fotos zeigen. Auch dieser Teil war sehr reichhaltig - unglaublich, was die Natrixler in diesem Jahr alles erlebt haben! Nach einem zweiten Gang zum Buffet war es auch schon wieder an der Zeit, unsere Sachen zu packen und uns zurück nach Zürich zu machen. Auf der Zugfahrt wurde noch weiter über die Eindrücke des heutigen Fotonachmittags geplaudert, ehe sich in Zürich unsere Wege trennten. Zu Ende ging ein durchs Band gelungenes GBS!


Bericht und Fotos: Merlin Hochreutener.

Sonntag, 1. Oktober 2017

Euro-Birdwatch & Pflegeeinsatz auf den Hegmatten

12 Jugendliche kamen mit, um am 24. Euro-Birdwatch teilzunehmen. Wie jedes Jahr betreuten wir einen Vogelzählstand beim Naturschutzgebiet Hegmatten, das wir seit mehreren Jahren betreuen. Auf dem Weg zum Naturschutzgebiet beobachteten wir einen Bruchwasserläufer an einem der neu angelegten Teiche beim Schloss. Kaum angekommen sahen wir zwei Höckerschwäne über unsere Köpfe ziehen - für dieses Gebiet schon eine erste Rarität! Während die einen weiter Vögel beobachteten, machten sich die anderen an die Arbeit im Naturschutzgebiet, die darin bestand, geschnittenes Schilf zusammenzurechen. 

Rechen voraus! Jakob und Levi packen an (und was macht eigentlich Leon?! ;-)).

Auch dieses Jahr hatten wir wieder einige Plakate über den Vogelzug, die Besucher anlocken sollten. Bezüglich der Frage, ob der Stand ein Publikumsmagnet war oder nicht, lässt sich streiten auf jeden Fall beehrte uns in Form der Präsidentin von Birdlife Schweiz ein ganz spezieller Gast!

Auch relativ speziell war der Zmittag von Merlin - er hatte ein riesiges Brot, zwei ganze Käse, einen Brotaufstrich und eine Tomate, die fast so gross war wie ein Fussball. Verhungern mussten wir also sicher nicht! Gestärkt vom Zmittag machte sich nun die andere Hälfte an die Arbeit. Sie wurden aber bald wieder zurückgerufen, weil weit weg eine Eule kurz aufgeflogen war. Sie war der Diskussionsstoff der nächsten Minuten für Merlin, Eric und Dennis. Merlin war sich sicher, dass es ein Uhu war, mit Sicherheit konnte es aber niemand sagen. Die Arbeiter waren froh über die kleine Verschnaufpause. 

Entweder lässt man sich von Eulen von der Arbeit ablenken oder aber man begnügt sich damit, wahlweise zu beobachten oder zu dokumentieren, wie Jakob und Alina krampfen...
Zugegeben: Einige von uns hatten auch wirklich sehenswerte Transporttechniken auf Lager! ;-)

Kurz vor vier Uhr zählte Dennis die Arten zusammen. Erstaunlich war unter anderem die Anzahl gesehener Erlenzeisige: 632! Auch wenn wir heute keine Seltenheiten entdeckten, gingen wir zufrieden nach Hause, mit dem guten Gefühl, etwas für die Vögel gemacht zu haben.

Bericht: Levi.
Fotos: Merlin Hochreutener.

Sonntag, 10. September 2017

Anstatt Schweizer Goldschrecken: Ersatzexkursion ins Nuolener und Kaltbrunner Ried

Eigentlich hätten wir an diesem Tag ins Toggenburg fahren wollen, um auf einer Wanderung vom Chäserrugg auf die Gamsalp die alpine Heuschreckenwelt besser kennenzulernen, dabei insbesondere die im Gebiet der Churfirsten endemische Schweizer Goldschrecke Podismopsis keisti. Doch daraus wurde nichts, das schaurige Herbstwetter zwang uns zu einem Ausweichziel in den Niederungen.

So versammelten sich am Sonntagmorgen neun Natrixler am Zürcher Hauptbahnhof für eine Ersatz-Exkursion. Diese führte zuerst ins Nuolener Ried, wo wir uns aufgrund der regnerischen Witterung interessante Zugvogelbeobachtungen erhofften. In einer Buntbrache entdeckten wir einen diesjährigen Ortolan, der sich teilweise schön zeigte, meistens aber schwierig im Fernrohr einzustellen war.

"Wo ist er jetzt schon wieder hin?"
Auf der Suche nach dem Ortolan.

Am gleichen Ort waren ausserdem Schafstelzen, Braunkehlchen, viele Rohrammern und in der angrenzenden Wiese ein Bruchwasserläufer anzutreffen, während über den umliegenden Feldern eine Rohrweihe ihre Kreise zog.


Wer zaubert die nächste Rarität hervor?
Foto: Merlin Hochreutener.

Dann kündigten sich die stimmfreudigen Grossen Brachvögel an. Wir zückten unsere Feldstecher und beobachteten, wie sich ein Trupp von ungefähr 100 Vögeln am Boden niederliess. Bei genauem Hinsehen mit dem Fernrohr bemerkten wir darunter einen Regenbrachvogel und der aufmerksame Leon eine Uferschnepfe, die meist vom hohen Gras verdeckt war und sich nur dann und wann präsentierte. Nach einer Stärkung begaben wir uns zu einer kleinen Bucht am nahen See, wo zwecks besserer Einsicht eine Schneise ins Dickicht geschlagen worden war. Auch hier war eine Rohrweihe zugegen. Über der Wasseroberfläche jagten Rauchschwalben nach Fressbarem und liessen sich dabei auf ein Foto bannen:


An Eleganz nur schwer zu überbieten.
Beide Fotos: Merlin Hochreutener.

Ausserdem liess sich neben ein paar Graugänsen, Schnatter-, Löffel- und Reiherenten eine weibliche Knäkente beobachten, die buchstäblich in sich gekehrt auf dem Wasser trieb. 

Dann war es Zeit, zurück zum Bahnhof Lachen zu gehen, um von dort mit dem Zug nach Uznach zu fahren, wo wir nach einer halben Stunde Fahrzeit ankamen. Schnellen Schrittes marschierten wir ins Kaltbrunner Ried und bestiegen den beliebten Beobachtungsturm.

Das Schilfdickicht des Kaltbrunner Rieds ragt im Herbst oft so stark auf den schmalen Pfad, dass man sich manchmal wünscht, man hätte eine Machete eingepackt ;-)
Foto: Merlin Hochreutener.

In der Flachwasserzone ruhten cirka 30 Bekassinen in Gesellschaft von zwei Alpenstrandläufern, einem Grünschenkel und einem Bruchwasserläufer. Alsbald machte eine Eisvogel durch seine schrillen Ruf auf sich aufmerksam und setzte sich gut sichtbar am Wasserrand auf einen Schilfhalm. Später flog ein Temminckstrandläufer im Gebiet ein, gefolgt von einem Waldwasserläufer. Daneben jagten zwei Rohrweihen über dem Röhricht-Gürtel und ein hungriger Silberreiher stakste im Gebiet herum, der allerdings meistens verdeckt war. Da der Abend näherrückte, machten wir uns nach ein paar spannenden Stunden im Ried allmählich auf den Rückweg zum Bahnhof Uznach, wobei wir als finale Beobachtung zwei Schwarzkehlchen in einer Brache feststellten, was den Abschluss einer gelungenen Ersatz-Exkursion darstellte.


Bericht und Foto ohne Vermerk des Fotografen: Jakob Hochuli.

Samstag, 19. August 2017

Ein dynamischer Ausflug in die Region des Oberen Zürichsees

Kurzfristig - wie bei einem NDS (einem Natrix Dynamic System-Anlass) halt eben vorgesehen - entschied Exkursionsleiter Samuel, dass uns die heutige Exkursion an den Obersee führen soll, weil es wegen des schlechten Wetters Zugstau geben könnte. Die Jona-Mündung war leider weitgehend überschwemmt, weshalb wir nur Sandregenpfeifer und Eisvogel sahen. Fotogene Mandarinenten waren daher das vorübergehende Highlight.

Eingeführt, aber deswegen nicht minder süss: die Mandarinente:
Foto: Levi.
Minifähre: der Haubentaucher.
Foto: Levi.

Im Anschluss fuhren wir nach Uznach, das u.a. für seine grosse Weissstorch-Kolonie bekannt ist.

Meister Adebar.
Foto: Levi.

Auf dem Weg zum Turm im Kaltbrunner Ried sahen wir eine Wacholderdrossel, die verletzt wirkte.

Apathisch: eine Wacholderdrossel.
Foto: Samuel Betschart.

Samuel versuchte ihr zu helfen, doch dann flog sie weg, als wäre nichts gewesen. Auf den Büschen entdeckten wir vom Weg aus eine Klappergrasmücke, zwei Neuntöter und eine Rohrweihe.

Rohrweihen wie diese sind sitzend ...
... und fliegend ein hübscher Anblick!
Beide Fotos: Samuel Betschart.

Merlin fand auf dem Weg eine junge Ringelnatter, die er sogar in die Hand nahm, so dass wir sie bestaunen konnten. Vom Turm aus konnten wir eine schöne Wasserralle, Bekassinen und ein Hermelin beobachten und zumindest akustisch den schon länger anwesenden Cistensänger feststellen.

Haben es beim hohen Wasserstand auch nicht immer leicht:
Bekassinen im Kaltbrunner Ried. Foto: Samuel Betschart.

Auf die Frage, was für ein Rohrsänger im Schilf herumflattere, antwortete Merlin, dass er wie ein Seggenrohrsänger aussehe. Wir beobachteten ihn weiter und machten einige Bilder, als Benjamin einen Gelbspötter in den Bäumen hinter dem Turm ausmachte.

Ein mittlerweile seltener Anblick: ein Gelbspötter.
Foto: Samuel Betschart.

Wir bestaunten beide Arten weiter, bis der Grossteil wieder auf den Zug nach Zürich musste. Eine kleine Gruppe blieb noch da, sah den vermeintlichen Seggenrohrsänger aber nicht mehr. Per SBA schrieb dann Manuel Schweizer, dass die Kombination aus dunklem Zügelstreif und fehlender Bruststrichelung für Schilfrohrsänger spreche. Trotz dieses kleinen Dämpfers hat sich der NDS-Anlass angesichts von Gelbspötter und Cistensänger für uns alleweil gelohnt!

Bericht: Ruben.

Samstag, 29. Juli 2017

Birdlife-Sommerlager im Fanel, 24. bis 29. Juli 2017

Zum sechsten Mal in Folge hat die Natrix im Auftrag des Schweizer Vogelschutzes/Birdlife Schweiz Ende Juli am Südostufer des Neuenburgersees eine Beobachtungswoche für junge Naturbegeisterte aus der ganzen Deutschschweiz organisiert. 13 Kinder und Jugendliche beobachteten während sechs Tagen allerlei spannende Vogel- und andere Tierarten und machten draussen und drinnen tolle Spiele. Im Folgenden berichten die Teilnehmenden in Form eines Lagertagebuches von ihren Erlebnissen und Eindrücken - wir wünschen viel Lesespass!

Erster Tag - Montag, 24. Juli

Um 11 Uhr trafen wir uns am Bahnhof Ins. Danach fuhren wir ins Fanelhaus. Nachdem wir unsere Zimmer eingerichtet hatten, machten wir diverse Kennenlernspiele. Bevor wir zum Berner Turm marschierten, assen wir zu Mittag. Nachdem wir von vielen Vogelarten begrüsst worden waren, fuhren wir mit dem Velo in Richtung Damm. Vom Naturschutzzentrum La Sauge gingen wir zu Fuss auf den Damm. Auf dem Weg sahen wir eine Ringelnatter und viele verschiedene Vögel. Später sind wir nach Hause gegangen und haben zu Abend gegessen. Nach dem Essen haben wir uns nochmals auf Pirsch begeben. Die Möwen, die vor einem wunderschönen Regenbogen vorbeiflogen, erfüllten uns (und unsere Herzen) mit Freude (sooo kitschig!).

Die häufigste Grossmöwe der Schweiz vor ungewohnter Kulisse.
Foto: Levi.

Für den Bericht: Léo, Konstantin und Selina

Zweiter Tag - Dienstag, 25. Juli 

Nach einer kurzen Nacht kam uns Eric für die Morgenexkursion um 5 Uhr wecken. Wir fuhren bei leichtem Regen Richtung Gemshoger. Auf dem Weg kreuzte eine Schleiereule unsere Wege. Auf dem Gemshoger angekommen sahen wir Nachtreiher, Sandregepfeifer und Purpurreiher. Nach einem guten Frühstück gingen wir in Richtung Berner Turm. Auf dem Weg hörten wir eine Brandseeschwalbe und Levi konnte den Vogel auch ganz kurz sehen! Auf dem Berner Turm beobachteten wir, wie ein Flussseeschwalbenküken ins Wasser fiel und mehrere Runden um die Kolonie schwamm. Da es so fest regnete, spielten wir "Stadt-Land-Fluss". Nach dem Mittag entdeckten wir hinter dem Fanelhaus einen Limikolenteich. Darin sahen wir einen Temminckstrandläufer, Wald- und Bruchwasserläufer usw. 

Auch diesem Flussregenpfeifer gefiel es am neuen Limikolenteich.
Foto: Levi.

Danach gingen wir langsam zum Gemshoger. Auf dem Weg flog uns ein Baumfalke über den Kopf und wir beobachteten einen Fuchs auf Mäusejagd.

Reineke Fuchs auf der Suche nach einem kleinen Happen.
Foto: Levi.


Vom Turm aus beobachteten wir einen Kampfläufer aus verschiedenen Perspektiven (vom Dach, dem Treppengeländer und wie üblich vom Boden aus):

Waghalsig, waghalsiger, Sommerlager:
Wie kann man den Kampfläufer am besten sehen?

Als wir knapp zum Abendessen zurückkamen, tanzte uns ein wilder Höhlenbewohner namens Léo mit lauter Tanzmusik und Rasseln entgegen. So rief er uns zum Abendessen. Danach brachen wir zur Abendexkursion zum Berner Turm auf. Dort sahen wir Fluss- und Küstenseeschwalbe, Mauersegler etc. Leider windete es wieder einmal sehr stark, so dass wir nicht lange blieben. Zurück im Fanelhaus legten wir uns schlafen.

Für den Bericht: Andrea, Noémie und Jonas 

Dritter Tag - Mittwoch, 26. Juli 

Nach einer ziemlich erfolgreichen Morgenexkursion mit Nachtreiher, Zwergdommel und einigen Limikolenarten mussten wir schnell frühstücken, um rechtzeitig zur Führung von Nicolas Baiker in La Sauge zu sein. Auf dieser lernten wir viele uns meist unbekannte Wasserinsekten, Käfer etc. kennen, die wir danach in natura aus dem Teich fischen durften.

Kescher Marsch! Elias & Co. auf der Jagd nach Wassergetier.

Nicolas zeigte uns anschliessend noch die beiden grösseren Teiche im Naturschutzzentrum, wo wir Eisvogel, Ringelnatter und Kuhreiher zu Gesicht bekamen. 

Natrix natrix - unser Namenspatron mal ganz aus der Nähe.
Hier leider ein nicht mehr ganz so fittes Exemplar...
Foto: Levi.

Wir verweilten noch einige Zeit dort und stärkten uns mit mitgebrachtem Lunch, um nachher die lange Fahrt in die Krümmi auf uns nehmen zu können. Dabei kamen wir aber nicht allzu schnell voran, da wir z.B. von der Schleiereule in der Fruchtschüür oder einer Turteltaube aufgehalten wurden. Das Highlight unserer Tour war aber ein seit mehreren Wochen hier rastender Singvogel: der Schwarzstirnwürger. Lange Zeit waren zwei Individuen gemeldet, wir konnten jedoch nur einen entdecken. Nach diesem sehr erfolgreichen Ausflug tobte sich ein Teil noch beim Fussballspielen aus, bevor Ratatouille mit Polenta aufgetischt wurde. 

Karotten würfeln - was gibt es Schöneres?

Die letzte Exkursion des Tages führte uns auf den Berner Turm, wo nicht nur Vögel beobachtet werden konnten, neben Küstenseeschwalbe und Zwergdommel nämlich auch Wildschweine und zwei Biber. Nach diesem spannenden Tag begaben wir uns gut gelaunt zur Ruhe.

Für den Bericht: Leon und Bran

Vierter Tag - Donnerstag, 27. Juli

Nachdem heute alle Kinder ausgeschlafen hatten, frühstückten wir. Da gestern eine Schmarotzerraubmöwe auf dem Damm gesehen wurde, gingen wir hoffnungsvoll dorthin. Als wir ankamen, sahen wir Alpenstrandläufer und Flussuferläufer. Aber schon bald schrie Léo "Schmaro"! Die meisten von uns konnten diese seltene Vogelart sehen.

Aufregung pur bei fast allen: Wer findet die seltene Schmarotzerraubmöwe?

Wie gesagt: fast allen...

Auf dem Rückweg ein nächstes Highlight: Ein adulter Steinwälzer, der sich aber leider nur kurz blicken liess. Nach einer kurzen Pause spielten wir das den meisten bekannte Spiel "Stratege". Nach drei spannenden Runden gingen wir zurück zum Haus. Leider verliess uns an diesem Abend Jonas wegen Heimwehs. Wir beschlossen, einen kurzen Ausflug zum Limikolenteich hinter dem Haus zu machen. Danach ging es zur Fruchtschüür. Schon auf dem Hinweg erfreute uns eine singende Wachtel. Bei der Fruchtschüür konnten wir die Schleiereulen sitzend und jagend beobachten. Glücklich fuhren wir nach Hause und fielen erschöpft ins Bett.

Für den Bericht: Levi & Elias

Fünfter Tag - Freitag, 28. Juli 

Als wir um 5.30 Uhr aufstanden, regnete es in Strömen. Zuerst gingen wir zum Limikolenteich und beobachteten verschiedene Watvögel. Nachher fuhren wir mit dem Velo in Richtung Gemshoger. Auf dem Weg dorthin sahen wir vier Wildschweine, die den Weg überquerten. Beim Gemshoger angekommen liess der Regen langsam nach. Kurze Zeit später konnten wir eine Rohrweihe beobachten, die über das Schilf flog. Auf dem Rückweg liefen uns wiederum Wildschweine über den Weg, dieses Mal sieben Stück! Nachdem wir beim Haus angekommen waren, konnten wir noch ein bisschen schlafen. Aber schon bald darauf gab es Frühstück, das von den Mädchen vorbereitet wurde, damit sie am heutigen Bird-Race auch ganz sicher in derselben Gruppe sein würden. Nach dem leckeren Frühstück erledigten wir unsere Ämtli und bereiteten uns aufs Birdrace vor. Nach dem Start fingen wir alle eifrig an, Vogelarten akustisch oder visuell zu erfassen. Drei Stunden später kamen wir alle wieder zusammen und tauschten unsere Beobachtungen aus. Gewonnen hat die Mädchengruppe mit 72 verschiedenen Arten. Anschliessend assen wir zu Mittag. Es gab Salat und Aufschnitt. Nachdem wir die nächsten Ämtli abgehakt hatten, lernten wir dank Eric etwas mehr über Heuschrecken. Einige der Arten konnten wir auch fangen und deshalb aus der Nähe bestaunen. Zudem gingen uns eine kleine Zauneidechse und ein Laubfrosch in die Fänge.
Nach einem leckeren Zvieri ging es weiter mit der zweiten Runde "Stratege". Die heutigen drei Spiele dauerten deutlich länger als die gestern. Leo entzündete unterdessen ein Feuer und grillierte netterweise Pilze und Grillkäse, später auch noch in Folien gewickelte Kartoffeln und Schokoladebananen.

Chef de service Léo verteilt des spécialités régionales (oder so...).

Glückseligkeit.

Die Wartezeit zwischen den verschiedenen Griffgerichten vertrieben wir uns mit Ballspielen und einer Wasserschlacht. Deshalb mussten einige ihre Kleider wechseln. Als es dunkel wurde und das Feuer beinahe erloschen war, machten wir uns auf den Heimweg. Einige duschten noch ganz kurz, danach gingen alle bald ins Bett. Währenddessen backten unsere netten Leiter, Léo, Julia und Eric, noch Brownies! Mmmmhhhh...

Für den Bericht: Manuel, Noé & Alina

Sechster Tag - Samstag, 29. Juli

Heute blieb leider wenig Zeit fürs Beobachten (kurzer Ausflug zum Limikolenteich, wo eine Bekassine hinzugekommen war), weil wir das Haus auf Vordermann bringen mussten. Da alle kräftig anpackten, war das in relativ kurzer Zeit geschafft. Auf dem Weg zum Bahnhof machten wir bei der Fruchtschüür noch einen kurzen Stopp, um das Lager revue passieren zu lassen. Um 13 Uhr ging am Bahnhof Ins eine erlebnisreiche Woche zu Ende. Wir freuen uns bereits auf nächstes Jahr!

Um viele schöne Beobachtungen und Erfahrungen reicher: die Teilnehmer 2017.

Fotos ohne Vermerk des Fotografen: Julia Zahnd.

Sonntag, 16. Juli 2017

Neophyten-Einsatz im Naturschutzgebiet auf den Hegmatten, Winterthur

Eine zentrale Aufgabe bei der Pflege von Naturschutzgebieten ist die Bekämpfung invasiver Pflanzenarten, sogenannter Neophyten. In dem von der Natrix betreuten Naturschutzgebiet auf den Hegmatten am Ostrand Winterthurs ist insbesondere die Kanadische Goldrute ein Problem. Dieser Art rückt man am besten ab Mitte Juli zu Leibe, da sich dann die gelben Blüten auszubilden beginnen und es dann leichter fällt, die Pflanzen in der Vegetation zu finden. Zugleich haben sie sich aber noch nicht versamt und eine zusätzliche Ausbreitung über Samenabwurf kann damit unterbunden werden. 

Dennis besucht das Gebiet auf seinen Beobachtungsrundgängen im Gebiet Hegmatten regelmässig und so ist ihm vor einigen Tagen aufgefallen, dass man möglichst schnell eine erste Zupfaktion durchführen sollte, da die Goldruten in ihrer Entwicklung heuer etwas schneller sind als sonst. Deswegen trommelte er ein paar Nasen aus dem (erweiterten) Leiterteam zusammen, und während einiger heisser Mittags- und Nachmittagsstunden zupften sich Merlin, Eric, Dennis und Patrick fleissig durch das Gebiet. 
Dabei sahen wir nicht nur verschiedene Pflanzenarten, sondern auch das eine oder andere interessante Insekt. U.a. grüssten gleich mehrere der hübschen Moschusböcke mit ihren faszinierenden Fühlern:

Ein neugieriger Zeitgenosse:
der Moschusbock (Aromia moschata).

Aber auch apart gezeichnete Raupen kreuzten unsere Wege - darunter auch eine des Kleinen Nachtpfauenauges:

Sowohl als Larve als auch als
Schmetterling ein Hingucker: Saturnia pavonia.


Die Begegnungen mit diesen coolen Tierchen setzten einen netten Kontrapunkt zur Enttäuschung, dass wir erstmals seit längerer Zeit mehr Goldruten ausreissen mussten als im Vorjahr. Bis anhin schien der Bestand Jahr für Jahr zurückzugehen. Hoffen wir, dass dies nur ein letztes Aufbäumen darstellt, und wir die Art bald auf ein Minimum reduziert haben werden. Dafür zupfen und kämpfen wir weiter - eine zweite Zupfaktion für die Goldrutennachzügler ist für den Spätsommer anberaumt.

Die "Ausbeute" der heutigen Zupfaktion.

Bericht: Patrick Mächler.
Fotos: Merlin Hochreutener.

Sonntag, 11. Juni 2017

Bei Karmingimpel & Co. im Urserental

Bereits früh am Morgen trafen wir uns am Hauptbahnhof in Zürich, um uns auf den Weg zum knallroten Karmingimpel zu begeben. In Andermatt machten wir einen Rundgang und beobachteten und lauschten einigen Vögeln. 

Die Natrix unterwegs im dünn besiedelten Urserental.

Jede Gruppe erhielt einen Zettel mit vier Vögeln, die wir im Laufe des Tages entdecken sollten. Mehlschwalben und eine Felsenschwalbe suchten an einer kleinen Pfütze lehmiges Nistmaterial. Mit moderner Technik wurde uns der Gesang des Objektes der Begierde vorgespielt (ganz leise natürlich, damit die Karmingimpel in der Gegend nicht das Gefühl haben, es sei ein fremder Fötzel in ein Revier eingedrungen!). Es dauerte tatsächlich nicht lange, da hörten wir so etwas in der Art und siehe da: Ein Karmingimpel kam herangeflogen, setzte sich auf einen kleinen Baum und gab uns eine Kostprobe seiner Gesangskünste. Das Männchen war zwar (noch) nicht rot, da es sich um einen letztjährigen Jungvogel handelte. Die Begeisterung war trotzdem sehr groß.

Tju-tju-tuuuu! Ein unausgefärbtes Karmingimpelmännchen schlägt seine eingängige Strophe und entzückt damit die versammelte Jungornithologenschar.

Mit dem Zug fuhren wir bequem auf den Nätschen. Trotz einer Höhe von mehr als 1800 Metern über Meer war es beachtlich warm hier oben. In der größten Hitze kämpften wir uns steil bergauf. Wir entdeckten ein knuffiges, junges Wintergoldhähnchen auf einem Ästlein sitzen, das seine Eltern rief. 

Der Preis für den putzigsten Vogel der Exkursion geht an...
... das junge flügge Wintergoldhähnchen!

Schweißüberströmt keuchten wir weiter den Berg hoch. An der Waldgrenze angekommen, gönnten wir uns eine wohlverdiente Mittagspause. Wir hofften sehnlichst auf einen Steinrötel, die Suche blieb leider erfolglos. An der Krete entdeckten wir einen Schneesperling, der da und dort nach Nahrung suchte. Mehrere Ringdrosseln pickten ebenfalls nach etwas Essbarem.

Langsam machten wir uns auf den Rückweg zur Bahnstation Nätschen und erfreuten uns unterwegs an mehreren Bluthänflingen, die auf einem Baum saßen, sowie an vielen Bergpiepern im Singflug. 

Weit und breit kein Steinrötel - aber immerhin ein paar Dreitausender. Au schöön!

In Andermatt gönnten wir uns in einem Restaurant ein von der Natrix spendiertes, erfrischendes Glace. Mit vielen bleibenden Erlebnissen machten wir uns bald darauf in einem heißen, überfüllten Zug auf den Heimweg.

Bericht: Alina & Elias.
Fotos: Elias.

Sonntag, 28. Mai 2017

Auffahrtslager in der Region Amden

Weil das Fanelhaus, wo das Frühlingslager der Natrix meistens stattfindet, schon früh ausgebucht war, entschieden sich die Leiter für ein Lager in Amden. Das Dorf thront über dem Walensee und liegt auf St. Galler Kantonsgebiet. Die Region ist für ihre Bergvögel bekannt. Wir hatten Glück mit dem Wetter, denn es war fast immer sonnig und recht warm.

Erster Tag: Donnerstag, 25. Mai

Am Morgen trafen wir uns gespannt am HB und fuhren mit der S-Bahn nach Ziegelbrücke, von wo aus es mit dem Postauto nach Amden weiterging. Die Bushaltestelle war unmittelbar neben unserer Unterkunft, zu der indirekt auch ein Hallenbad gehört. Wir gingen kurz ins Haus, um unser Gepäck loszuwerden.

Ausblick aus unserer Unterkunft: Schweizer Bergidylle in Bullaugenoptik - wo sonst
gibt es Gebirgs- und Hochseefeeling gleichzeitig? ;-)
Foto: Patrick Mächler.

Bald darauf machten wir uns auf eine erste Erkundungswanderung. Wir marschierten bergauf durch den Wald, wo wir u.a. den Gesang eines Berglaubsängers hörten. Nach einer Mittagsrast gelang uns die Beobachtung eines Zitronengirlitz, der für einen Moment auf einer Baumspitze verweilte. Auf einem hohen Gipfel war eine Gruppe Gämsen zu sehen und Steinadler flogen ab und zu vorbei. Baumpieper waren überall zu hören und manchmal auch schön zu sehen. 

Omnipräsent: der Baumpieper und sein etwas monotoner Gesang.

Nach einer Weile zog es uns wieder talwärts. In kleinen Tümpeln beobachteten Bergmolche und zur Krönung der ersten Exkursion durften wir einen sitzenden Steinadler bewundern, der es sich auf einem Baum gemütlich gemacht hatte:  

Aquila arborea.

Zweiter Tag: Freitag, 26. Mai

Am Freitag fuhren wir mit dem ersten Bus des Tages nach Arvenbüel, eine Ansammlung von Häusern oberhalb von Amden. Wenige Minuten nach unserer Ankunft konnten wir eine  singende Klappergrasmücke beobachten. Danach wanderten wir durch den Wald bergwärts und entdeckten unterwegs ein Gartengrasmückennest, dessen Standort der Vogel schlauerweise durch seine Rufe verriet... Weiter oben konnten wir auch eine Ringdrossel schön beobachten. Wir machten uns auf die Suche nach Dreizehenspechten, aber hatten kein Glück. 

Typische Landschaft ob Amden SG (und ein μ Kamerahülle).

Danach verließen wir den Wald und fanden nach recht erfolglosem Beobachten einen Haufen Federn. Die Federn waren schwarz-weiß und es gab viele, woraus wir folgerten, dass es ein ziemlich großer Vogel gewesen sein muss. Da alle Federn unbeschädigt waren (da fein säuberlich ausgezupft), muss der Jäger ein Vogel gewesen sein (Säugetiere würden die Federn abbeißen). Nachdem Levi eine gebogene schwarze Feder gefunden hatte, war klar, dass wir es mit den Überresten eines Birkhahns zu tun hatten. Leider, so merkten einige Zyniker an, zählen Vögel nur dann für die Liste, wenn sie noch warm sind... 
Bald darauf waren wir erneut in einem Dreizehenspechthabitat. Dieses Mal fanden wir ein paar merkwürdige Baumhöhlen, aber wiederum keine Spechte. Immerhin war aus der Ferne kurz ein Birkhuhn zu hören.
Als wir zurück in Amden waren, spielten wir trotz der Hitze Fußball zu Land und später Wasserball im Pool.

Dritter Tag: Samstag, 27. Mai

Am Samstag standen wir um 3.00 Uhr am Morgen auf, um in einem interessanten Gebiet in hochmontan-subalpiner Höhenstufe (;-)) eine Morgenexkursion zu machen. Oft balzen dort Birkhühner - ein Schauspiel, bei dem die Männchen um die Weibchen tanzen und kämpfen. Da das Postauto um 3 Uhr früh noch nicht fährt, mussten wir die sechs Kilometer bergauf gehen. Etwa ab 4 Uhr waren die ersten Vogelstimmen zu hören. Hausrotschwanz, Heckenbraunelle und Kuckuck sangen schon lange, bevor es hell war.

Frühmorgendlicher Ausblick Richtung Glarner Alpen.

Als wir am Zielort ankamen, war es schon ziemlich hell und nach wenigen Minuten entdeckten wir einen einzelnen balzenden Birkhahn. Wir waren beeindruckt von der Stimmung, als die Sonne ihre ersten Strahlen auf die alpine Moorlandschaft warf, in der der Birkhahn drauflos kullerte. Wir hörten auch das leise Fauchen, das die Hähne beim Balzen machen. Nach ein Paar Minuten flogen mindestens vier weitere Birkhähne vorbei. Zwei von ihnen landeten auf zwei Baumkronen, ein typisches Verhalten dieser Art. 


Mystisch: ein Birkhahn kullert um die Gunst der Weibchen.

Birkhähne baumen gerne auf, wenn sie nicht gerade liebestoll in der Balzarena herumrennen.

Sehr zufrieden gingen wir in den Wald, um zu frühstücken und auf weitere Vögel zu warten. Nach wenigen Minuten hörten wir einen Specht. Wir beobachteten ihn kurz und bestimmten ihn als Dreizehenspecht. Einen Augenblick später kam er zurück und blieb etwa 30 Sekunden auf einem nahen toten Baum, so dass die üblichen Merkmale gut zu sehen waren. Was für eine schöne Überraschung! 
Nach dieser Entdeckung beobachteten wir ein schönes Gartenrotschwanz-Männchen und nahmen den Rückweg Richtung Amden unter die Füße. Auf dem Weg trafen wir die Natrixler, die nicht mitgekommen waren, und ruhten uns ein bisschen aus. Die ganz Tapferen brachten noch Energie auf, um die eine oder andere Bergvogelart abzulichten:

Immer voll dabei: Elias und Levi.
Foto: Patrick Mächler.

Während der Rast beobachteten wir zwei schöne Wespenbussarde (lokale oder durchziehende Vögel?). Danach gingen wir wieder zum Lager und holten etwas Schlaf nach resp. vor, denn wir alle hatten Lust, am Abend nochmals aufzubrechen und eine Nachtexkursion zu machen.

Nach etwas Schlaf und viel Wasserballspaß ging es am Abend mit dem Bus nach Arvenbüel. Wir wanderten wieder in die Höhe, um Arten, die in der Dämmerung aktiv sind, zu sehen. Auf dem Weg beobachteten wir zwei Steinböcke, eine berühmte Schweizer Bergart, sowie Zitronengirlitze, einen Kuckuck, Ringdrosseln und eine Klappergrasmücke. Als wir das eigentliche Ziel unserer Exkursion erreicht hatten, eine spannende Moorlandschaft, war es schon fast dunkel. Wir fanden einen Platz, wo wir gut sitzen konnten und warteten. Plötzlich hörten wir den knurrenden Balzruf der Waldschnepfe, und wenig später flog sie sogar über unsere Köpfe hinweg! Welch fantastische Beobachtung - und welch großes Glück dazu, denn hätten wir nur etwas weiter unten gestanden, wäre sie wohl unbemerkt an uns vorbeigeflogen. Nachdem sich unsere Aufregung gelegt hatte, hörten wir den Gesang zweier Raufußkäuze - ein unheimliches, aber auch schönes Geräusch. Unter einem beeindruckenden Sternenhimmel und bei sommerlich warmen Temperaturen wanderten wir um 22 Uhr los zurück Richtung Amden, wo wir kurz vor Mitternacht erschöpft, aber zufrieden ins Bett fielen.

Vierter Tag: Sonntag, 28. Mai

Am letzten Tag des Lagers mussten wir alle beim Aufräumen und Putzen helfen. Da wir schneller als erwartet fertig geputzt hatten, hatten die Leiter die Idee, ein Mini-Birdrace zu veranstalten. Wir bildeten zwei Gruppen und mussten so viele Arten wie möglich zählen. Die Gewinner hatten am Ende nur eine Art mehr als die Verlierer, ein knapper Ausgang! Nach diesem letzten Nervenkitzel machten wir uns auf den Heimweg und fuhren zurück nach Zürich.

Bericht und Fotos ohne Vermerk des Fotografen: Benjamin.