Montag, 12. Dezember 2016

Wintergäste am Bodensee

Bei schönstem Wetter fuhren wir mit dem Zug von Zürich via Kreuzlingen nach Triboltingen. Dort wurden wir durch erste Regentropfen begrüsst. Diese konnten unsere gute Laune aber nicht verderben. Wir spazierten zum Ermatinger Becken. Kaum beim Steg angekommen, hörten wir bereits die Singschwäne und beobachteten sie mit Hilfe des Fernrohrs. Der schon länger im Gebiet anwesende Dunkler Wasserläufer stocherte mit seinem Schnabel nach Würmchen:

Normalerweise bevorzugt diese Art im Winter südlichere Gefilde,
aber dieser Dunkle Wasserläufer (vorne links) ist hart im Nehmen.

Mehrere Grosse Brachvögel erholten sich im seichten Wasser. Etwas später entdeckten wir im Wasser ein Mittelsägerweibchen, das gemütlich herumschwamm. Auch Krick- und Schnatterenten zeigten sich uns. 

Farbtupfer im Wintergrau: die Natrixler auf Vogelsuche.

Krickenten in Eile. Im Hintergrund die Pappeln
des Reichenauer Dammes.
Foto: Samuel Betschart.

Plötzlich rief Dennis: „Ein Zwergschwan!“ Alle freuten sich darüber. Auf dem Rückweg entdeckten wir auf der Bahnleitung zwei Hohltauben in der Gesellschaft vieler Türkentauben:

Foto: Samuel Betschart.

In Triboltingen bestiegen wir den Zug nach Altnau, wo wir Richtung See schlenderten. Wir kamen gerade rechtzeitig am Ufer an, um noch einen Blick auf einen vorbeifliegenden Trupp von acht Samtenten zu erhaschen.

Die Samtenten sind zwar schnell unterwegs, aber Kenner
sehen das diagnostische weisse Flügelfeld sofort.

Vom Steg aus suchten wir die Wasseroberfläche ab. 

Auf der längsten Pier am Schwäbischen Meer.

Wir fanden u.a. einige Prachttaucher, die leider schnell wieder verschwanden. Viele Schellenten tauchten am Seeboden nach Nahrung. Eine Handvoll Pfeifenten zeigte sich und eine Sturmmöwe hielt nach Futter Ausschau. Gabriel, Levi und Elias starteten ihre "Vogelflug-Challenge". Ziel dabei war, möglichst schöne Flugbilder von Vögeln einzufangen. Aber auch die Vögel im Wasser waren beliebte Sujets:

Scheue Prachttaucher...
... kooperativere Pfeifenten ... 



... und Herr und Frau Schellente kamen uns vor die Linse.

Unsere nächste Destination war Arbon, wohin wir ebenfalls mit dem Zug gelangten. Wiederum wanderten wir vom Bahnhof zum See, wo die einen eine Bergente zu Gesicht bekamen. Sie entschwand aber sehr schnell in einen Trupp Reiher- und Tafelenten. Wir liefen dem See entlang. Auf einem Pfosten präsentierte sich eine Steppenmöwe.
 
Eine Steppenmöwe in adulter Pracht.

Eine Rostgans schwamm zwischen den Bötchen herum. Ein hübsches Kolbenentenpaar drehte seine Runden. Etwas später sichteten wir eine Gruppe von etwa zwei Dutzend Schwarzhalstauchern, in der sich auch zwei Ohrentaucher versteckten. 

Wer findet den seltenen Ohrentaucher auf diesem Bild?
Foto: Samuel Betschart.

Die letzte Etappe unserer Exkursion brachte uns nach Rorschach. Hier konnten wir keine seltene Vogelart mehr sichten. Zurück am Bahnhof begrüsste uns eine nette Ansage mit den Worten: „Der Zug nach Weinfelden erhält voraussichtlich 15 Minuten Abgangsverspätung. Wir finden momentan kein Fahrpersonal.“ Trotzdem kamen wir pünktlich in Zürich an.

Bericht und Fotos ohne Vermerk des Fotografen: Elias.

Samstag, 5. November 2016

Zu Besuch im Naturhistorischen Museum Bern

Am Samstag, 5. November, stand ein aussergewöhnlicher Anlass auf dem Natrix-Programm: der Besuch des Naturhistorischen Museums in Bern!
Nach der Zugfahrt nach Bern spazierten wir am Bundeshaus vorbei zum Naturhistorischen Museum, wo wir von unserem Starreferenten Manuel Schweizer, dem Kurator der Wirbeltierabteilung, herzlich empfangen wurden. Zuerst erklärte er uns am Beispiel des Grossschnabelrohrsängers, wie tote Vögel den lebenden Vögeln helfen können. Danach fuhren wir mit dem Lift in den Keller, wo wir schnell durch die alarmgeschützte Tür das kalte Reich der toten Tiere betreten durften. Dort erklärte Manuel Schweizer uns den Unterschied zwischen den Raubmöwen, und dass eine der gezeigten Raubmöwen eine Schmarotzerraubmöwe mit aufgeklebten Falkenraubmöwen-Schwanzfedern sei! Dieser merkwürdige Umstand rührt daher, dass man früher noch nicht zwischen den beiden Arten unterschied und man die Falkenraubmöwe für das Prachtkleid und die Schmarotzerraubmöwe für das Schlichtkleid der sogenannten "Kleinen Raubmöwe" hielt. Uns wurden weitere spannende präparierte Exemplare gezeigt, wie zum Beispiel ein Balg der ausgestorbenen Laysan-Ralle. Auch das  wunderbar schillernde Balzkleid eines Paradiesvogels mit gespreiztem Nacken- und Brustgefieder durften wir bewundern. Danach sahen wir uns verschiedene Eulenbälge an, darunter Uhu, Schneeeule und die verschiedenen Morphen des Waldkauzes. Nachdem wir uns kurz den Affen gewidmet hatten, durften wir weitere Arten wünschen und so sahen wir noch Weisskopfseeadler, verschiedenste Limikolen, Schneekranich, Bartgeier, „balzende“ Grosstrappen und diverse Seeschwalben. 

Exotische Vögel à gogo.
Foto: Merlin Hochreutener.

Anschliessend ging es einen Stock höher ins „Eier-Archiv“. Dort konnten wir ein seltenes Elefantenvogel-Ei bewundern, das einen Wert von ungefähr 100'000 Franken haben soll. Auch die kleinen, roten Eier von Seidensängern, wunderschön gemusterte Ammern-Eier und zum Schluss die birnenförmigen Lummeneier durften wir bestaunen. Danach mussten wir schon wieder los die Zeit unter der Erde war wie im Flug vorbeigegangen! Im Regen gingen wir zum Historischen Museum und fuhren von dort mit dem Tram zum Bahnhof. Dort geleiteten uns drei Alphörner zum Zug. Im Zug fanden wir unsere reservierten Plätze leider besetzt vor, da irgendein Spitzbub die Reservierungen heruntergerissen hatte... Deshalb mussten wir im Gang nach Zürich fahren, doch der Gedanke an all die Schätze im Keller des Naturhistorischen Museums in Bern versüsste uns die Heimfahrt.

Wir danken Manuel Schweizer für einen unglaublich interessanten Tag im Untergrund!

Bericht: Ruben.

Sonntag, 2. Oktober 2016

EuroBirdwatch und Arbeitseinsatz auf den Hegmatten

Auch dieses Jahr stationierten wir uns für den EuroBirdwatch-Anlass wieder auf "unserem Territorium" auf den Hegmatten bei Winterthur. Nebenbei trugen wir auch dies hat schon fast Tradition im Naturschutzgebiet Schnittgut zusammen. Christian (ein Aushilfsnatrixler ;-)) und Dennis fanden sich um sieben Uhr in der Früh am Beobachtungspunkt ein. Leider wurden wir vom strömenden Regen überrascht, was das Notieren der Zugvögel auf dem bald völlig durchnässten Formular sehr erschwerte. Bis Eric und sein Gefolge um 9 Uhr im Gebiet ankamen, konnten wir während der Regenpausen immerhin eine durchziehende Beutelmeise und 11 Hohltauben notieren super Arten fürs Perimeter! ;-P 

Die Jungmannschaft bestehend aus Leon, Lukas und Levi war vom Zugvögelzählen wohl nicht so angetan und marschierte gleich zur Arbeit ins Naturschutzgebiet. Leider war das Schnittgut in diesem Jahr stark durchnässt und das Rechen war dementsprechend sehr anstrengend. Etwas später wurde Christian dann durch unser feldornithologisches Ass namens Simon ersetzt und auch Patrick und Flurin gesellten sich zur Unterstützung zu uns. Wie schon im Vorjahr assistierte Flurin Dennis beim Erfassen der Zugvögel. Da der Regen allmählich nachliess, war dies nicht mehr ganz so ein mühseliges Unterfangen wie noch im Morgengrauen. Neben lokalen Raritäten wie Wanderfalke, Heidelerche und Mittelmeermöwe konnten auch immer wieder kleinere und grössere Trupps von Buchfinken und Staren beobachtet werden. 

Nach der Mittagspause ging es nicht lange, bis die Arbeiten wieder unterbrochen werden mussten, denn Dennis konnte akustisch einen möglichen Spornpieper feststellen! Sekunden später kam der Anruf von Simon, der etwa 100 Meter weiter vorne mit den anderen am Rechen war: "Habt ihr den grossen tschilpenden Pieper auch gesehen, der eben mit einem Wiesenpieper Richtung Süden geflogen ist?!" Wir liessen alles stehen und liegen und begannen mit der Suche nach dieser sibirischen Pieperart. Leider konnten wir ihn trotz ca. einstündiger Suche nicht mehr finden und der Vogel blieb unbestätigt. Mit grosser Wahrscheinlichkeit hatte er sich ins hohe Gras zurückgezogen. So gingen wir zurück ins Naturschutzgebiet bzw. zum Stand und widmeten uns wieder der harten Arbeit ;-) 

Bis 15 Uhr konnten wir zwei verspätete Wespenbussarde, zwei Silberreiher und mehrere Hohltauben ausmachen. Bald darauf addierten Flurin und Dennis die Zahlen und meldeten das Gesamttotal dem SVS. Insgesamt konnten wir 2'113 Vögel in 56 verschiedenen Arten beobachten. Häufigste Art war der Star mit 1'225 Ind., gefolgt vom Buchfink mit 182 Ind. (letztes Jahr 2'602 Ind.!) und von der Ringeltaube mit 105 Ind. Resultate von anderen Zählposten in der Schweiz findet ihr hier.

Wir freuen uns schon auf die Neuauflage im kommenden Jahr!

Bericht: Dennis Riederer.

Sonntag, 18. September 2016

Limikolenfestival am Obersee

Trotz Regens fanden sich vierzehn Natrixler für die Limikolenexkursion am Zürichsee am HB ein. Mit der S-Bahn fuhren wir nach Rapperswil, wo sich seit zwei Wochen zwei zutrauliche Steinwälzer unter die Passanten mischen. Leider waren sie zu diesem Zeitpunkt nirgends anzutreffen. Beim Absuchen des Zürichsees konnte Dennis immerhin eine junge Zwergmöwe ausmachen, die ihre Dreiecksflügelzeichnung allen Teilnehmern schön präsentierte. Ihre typische Flugweise konnten wir gut studieren.
Weiter ging es nach Jona-Stampf, wo wir uns auf die Suche nach Limikolen machten. Da am Vortag unter anderem Kiebitzregenpfeifer, Knutt und ein Bienenfresser gesichtet worden waren, waren die Erwartungen hoch. Auf dem Weg am Fluss entlang sahen wir  am Fluss bereits einige Arten wie Flussuferläufer, Gartengrasmücke oder eine Gebirgsstelze, die wir auf kurze Distanz beim Verzehr eines grossen Insekts bestaunten. 

Hamm!

Als die Meldung kam, dass eine Raubseeschwalbe an der Mündung raste, erhöhten wir unser Tempo, um diese imposante und seltene Seeschwalbe noch zu Gesicht bekommen. Im Gebiet angekommen sahen wir leider nur noch einen Ruderer, der viel zu nahe am Delta vorbeipassierte und so Möwen und vermutlich auch die Raubseeschwalbe aufscheuchte... Immerhin die Limikolen waren uns geblieben: Neben Alpenstrandläufern waren auch Zwergstrandläufer, Sandregenpfeifer und eine überfliegende Bekassine anwesend:

Ein hübscher, diesjähriger Alpenstrandläufer.

Hält mal wieder inne: ein Sandregenpfeifer.

Einige Alpenstrandläufer und der junge Sandregenpfeifer liessen sich mit etwas Geduld auf wenige Zentimeter beobachten und konnten von allen genaustens studiert und fotografiert werden:

Natrixler auf der Lauer und ein von ihnen
wenig beeindruckter Alpenstrandläufer.

Nach zwei Stunden besuchten wir unser letztes Ziel an diesem Tag, das Kaltbrunner Ried bei Uznach. Dort teilten wir uns in zwei Gruppen auf, die den kleinen sowie den grossen Turm besuchten. Auf dem kleinen Turm gelangen leider keine speziellen Beobachtungen. Auch auf dem grossen Turm war die Lage übersichtlich. Ein Alpenstrandläufer, ein Seidenreiher sowie Silber- und Graureiher waren auf der kleinen Wasserfläche anzutreffen. Plötzlich huschte ein schön ausgefärbtes Blaukehlchen aus dem Schilf und liess sich ausgiebig beobachten:

Heimlich, aber für uns nicht heimlich genug:
ein sich unbemerkt wähnendes Blaukehlchen.

Auch die Gruppe vom kleinen Turm gesellte sich auf den grossen Turm. Rohrammern, Schwarzkehlchen und Braunkehlchen waren die letzten Hingucker. Als wir auf dem Rückweg noch eine Pause bei der Hütte einlegten, fingen wir noch je ein Schiefkopfschreckenmännchen und -weibchen. So konnten wir gut die farblichen Unterschiede dieser grossen Heuschrecke anschauen. 

Ruspolia nitidula.

Zufrieden traten wir unsere Rückreise nach Zürich an. Wann es uns wohl das nächste Mal an den Obersee verschlagen wird?

Bericht und Fotos: Samuel Betschart.

Samstag, 3. September 2016

Die Natrix am Birdrace 2016

Heuer war die Jugendgruppe Natrix wiederum mit drei Teams (zwei Jugendteams und ein Seniorenteam) am Birdrace vertreten, bei dem dieses Mal für den Schutz des Waldrapps in Marokko gesammelt wurde. Nebst Nervenkitzel bietet das Rennen auch immer wieder unvergessliche Momente. Die untenstehenden Kurzberichte vermitteln einen Eindruck des Wechselbades der Gefühle, das die diesjährigen Natrixvertreter erlebten. Viel Spass bei der Lektüre!

Team 1: Ostschweizer Fraktion
Andrea, Selina, Levi & Merlin Hochreutener
Route: Gais Altstätten Rheindelta

Unser Birdrace startete am Freitagabend beim Hirschberg, wo nebst dem Waldkauz, der uns das erste Kreuz bescherte, mehrere Glühwürmchen den Weg wiesen. Am nächsten Morgen standen wir um vier Uhr auf. Von Müesli gestärkt fuhren wir wieder zum Hirschberg, um die häufigeren Waldarten abzuhaken. Etwas später, während der erfolglosen Suche nach einer Wasseramsel, sahen wir unser diesjähriges Birdrace-Highlight, eine Waldschnepfe, die über unsere Köpfe flog. In Altstätten statteten wir zwei Waldohreulen einen Besuch ab. Sonst war die Region aber wie leergefegt und so gingen wir mit knapp 70 Arten ins Rheindelta. Nebst vielen Enten (u.a. Pfeif-, Knäk- und Löffelenten) sahen wir auch Seidenreiher und Limikolen wie Austernfischer, Fluss-, Sandregenpfeifer, Steinwälzer, Sichel-, Alpen- und  Zwergstrandläufer

"Ein Austernfischer auf 13 Uhr!"

Ein Bruchwasserläufer verblieb leider auf der rechten Seite des Rheins, wo die Arten fürs Birdrace nicht gezählt werden dürfen.

Romantik mitten im Birdrace-Trubel ;-)

Ein Blaukehlchen bei letztem Licht bescherte uns das letzte und 97. Kreuz auf der Liste. Auf der Heimfahrt kamen wir nochmals richtig ins Schwitzen: Die Barrieren waren schon unten, der Zug schien verloren doch Merlin hatte den genialen Plan, bei einer Tiefgarage unten durchzufahren, so dass wir es doch noch auf den Zug schafften. Wir hatten uns zwar als Ziel 100 Arten gesetzt, sind aber auch mit 97 zufrieden, denn Altstätten hatte uns wirklich im Stich gelassen...

Bericht: Levi
Fotos: Merlin Hochreutener.

Team 2: Natrix Interkantonal

Flurin, Leon, Lukas & Ruben 
Route: Chablais de Cudrefin Felder Ins Krümmi Staatsmoos Felder Ins Chablais de Cudrefin 

Wir trafen uns am Freitagabend am Bahnhof Ins. Mit den Fahrrädern suchten wir im Seeland nach Eulen. Zuerst fanden wir eine Waldohreule und bei der Ferme de la Sauge, wo wir logierten, noch einen Waldkauz und eine Schleiereule. Wir konnten also zufrieden ins Bett gehen. Am Morgen standen wir früh auf und begaben uns auf den Damm. Es ging gut voran und wir machten uns bald auf den Weg zu den Feldern. Ein Zwischenhalt bei der Fruchtschüür wurde mit Grauammer und Dorngrasmücke belohnt. Wir fuhren weiter Richtung ,,Bir länge Stude’’, Krümmi und schliesslich Staatsmoos. Nach dem Mittag wurde es sehr heiss und auch die neuen Arten wurden rarer. Schliesslich begaben wir uns wieder auf den Damm. Das Highlight stellte ein Schwarzstorch im Chablais de Cudrefin dar. Die letzte Art des Tages war ein Waldwasserläufer, der kurz vor neun zu hören war. Mit insgesamt 109 Arten konnten wir zufrieden sein.

Bericht: Flurin.

Team 3: Natrix – Kraweel, kraweel!
Dennis Riederer, Simon Stricker, Eric Christen & Patrick Mächler
Route: Region Linthebene – Obersee – Flughafen Zürich – Neeracher Ried – Klingnauer Stausee

Schutzpatron Loriot und sein knirschender Ledermantel verhalfen uns zu einem guten Start ins Birdrace: Um 21.05 Uhr hörten wir irgendwo im Nirgendwo die Rufe eines Uhus. Glücklicherweise hatte er in der letzten Zeit weder auf Waldkauz noch Waldohreule übermässigen Appetit, so dass wir auch diese beiden Nachtjäger bald darauf feststellen konnten. Etwas ins Stocken geriet der Kreuzchenfluss am darauffolgenden Morgen auf dem Rickenpass: Zahlreiche im subalpinen Raum häufig vorkommende Arten wie Weidenmeise, Fichtenkreuzschnabel und Schwarzspecht wollten partout nicht kooperieren. 

Vögel waren hier leider Mangelware immerhin gab es ungewohnte Ausblicke auf den Zürichsee.

Nach einer rasanten Abfahrt in die Linthebene hellten sich die Gemüter im Kaltbrunner Ried aber langsam wieder etwas auf, als sich u.a. Blaukehlchen, Tüpfelsumpfhuhn, Schwarzstorch und Zistensänger sehen oder hören liessen. Über Jona (Kleinvögel, Alpen- und Zwergstrandläufer, Sandregenpfeifer) und Rapperswil ging es in den Frauenwinkel, wo in Form von Schwarzhalstaucher und Eiderente wichtige Arten hinzukamen. Im Zürcher Unterland machte sich v.a. der Besuch des Neeracher Rieds bezahlt, wo wir mit Flussregenpfeifern und Dunklen Wasserläufern Arten sahen, die am Klingnauer Stausee fehlen sollten. Dieser wartete aber – sieht man vom mässigen Greifvogelzug einmal ab – insgesamt mit guten Arten auf (u.a. Weissbartseeschwalbe, Fischadler, Sichelstrandläufer und viele weitere Limikolen). Den fulminanten Schlusspunkt des Races setzte eine immature Raubmöwe, die relativ tief von Osten nach Westen zog, sich aber leider nicht auf Artniveau bestimmen liess. Mit 118 Arten (resp. 119, wenn die in der Schweiz fest als Brutvogel etablierte Rostgans endlich fürs Birdrace gezählt werden dürfte…) erreichten wir das gesteckte Ziel nicht ganz. An einer optimierten Route für das folgende Jahr wird aber schon gefeilt…

Bericht und Foto: Patrick Mächler.