Während der Tage vor diesem Sonntag, dem 15. September, hatte es
oft geregnet, was Hoffnungen auf seltene Durchzügler weckte, die bei derartigen
Wetterbedingungen zur Rast gezwungen werden.
Zu zwölft – so viele waren wir schon lange nicht mehr –
marschierten wir am Vormittag von der Station Blumenau der Jona entlang bis zu
deren Mündung. Hier fanden wir die seit mehreren Tagen anwesende diesjährige
Weissflügelseeschwalbe. Ausserdem hielten sich auf den Kiesinseln ein junger
Alpenstrandläufer sowie drei Flussuferläufer auf, die sich ein Wettrennen
lieferten. Hie und da zischte ein Eisvogel übers Wasser, im Busch tummelte sich
eine Klappergrasmücke und auch eine Wasserralle zeigte sich. Als wir das Gebiet
gegen Mittag für fertig ausgekundschaftet befanden, gingen wir ins Kaltbrunner Ried.
Während der Wanderung von Uznach ins besagte Naturschutzgebiet,
einem Relikt in der entwässerten Linthebene, entdeckten wir mehrere Braunkehlchen,
Weissstörche und einen Steinschmätzer. Letzterer stand auf dem Dach eines
Fussballclubhäuschens.
Auch im Kulturland gibt es viel zu entdecken - gerade Kleinvögel wie Braunkehlchen und Steinschmätzer rasten gerne auf abgeernteten Feldern. |
Im Kaltbrunner Ried angelangt begrüsste uns eine männliche
Rohrweihe; tief über dem Schilf jagte sie nach Beute und scheuchte dann und
wann eine Bekassine auf. Ein weiterer
Jäger, nämlich ein Silberreiher, zeigte sich an der Wasserfläche. Zudem zog
ein grosser Trupp Grosser Brachvögel seine Runden. Gegen Ende der Exkursion
statteten wir dem Entenseeli einen Besuch ab. Am Gewässer selber zeigte sich
fast nichts, dafür gelang uns die Beobachtung eines jungen Steinadlers, der in
den Höhen kreiste. Die Frage „Hä, sind die nöd i de Berge?“ war berechtigt,
doch das beobachtete Individuum befand sich wohl gerade auf einem Erkundungsflug,
der bei Jungtieren häufig festzustellen ist.
Am späten Nachmittag fand die Exkursion ihren Abschluss.
Bericht und Foto: Jakob Hochuli.