Karfreitag
Nach einer entspannenden Zugfahrt und einer kurzen Fahrradfahrt kamen wir im Fanelhaus an. Das Haus, mitten im Naturschutzgebiet gelegen, wurde schnell bezogen, damit schnell das Chablais erkundet werden konnte. Zunächst stand ein Besuch im SVS-Naturschutzzentrum „La Sauge“ auf dem Programm. Durch die Beobachtungshütten konnten wir verschiedene Watvögel auf kleine Distanz bestimmen. Einige angeberische Fotografen machten sich daran den anwesenden Rallenreiher zu fotografieren, eine sehr seltene Art auf Schweizer Boden.
Die rufende Waldohreule, die probierte eine Zwergohreule zu sein, stellte sich, zur Enttäuschung aller, als Homo Sapiens heraus. (Meine Wenigkeit war eingetroffen. Aufgrund meiner Abwesenheit am ersten Tag sind alle bisher genannten Zahlen, Beobachtungen und Sachverhalte nur auf vagen Erzählungen beruhend und deshalb nicht für bare Münze zu halten. Aber, vain!)
Ostersamstag
Frühmorgens machten wir uns bereits auf, um im ersten Licht den Damm wieder zu besiedeln. Die Anzahl an Limikolen war immer noch bemerkenswert, jedoch nicht mit jener vom Vorabend zu vergleichen. Dafür wurden wir mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt.
Die Reiskörner des Risottos noch im Magen (und übrigens auch im Abflussrohr des Fanelhausküchenlavabos), machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Damm, wo uns verschiedene Arten erwarteten. Kampfläufer, Grünschenkel und Flussregenpfeifer waren wieder mit von der Partie.
Schon bald machten wir uns auf Richtung Fanelhaus, denn dort wartete eine feine Schokoladencrème auf die hungrigen Birder.
OstersonntagGestärkt durch Brot (Bröter!), Butter (Anke!), Ovi (Ooovi!) und Müesli (Birchermüesli!) sowie nach einer Dusche (Duuuschi!) machten wir uns wieder auf den Weg bzw. auf die Felder. Dort erwartete uns nicht nur ein weiteres Rudel rauchender Rallenreiher (gähn…) sondern auch ein Rotkehlpieper. Eine weitere seltene Beobachtung im Schweizer Lande!
Ausserdem zeigte sich eine Dorngrasmücke von ihrer schönsten Seite. Auch Steinschmätzer, Braunkehlchen, Feldlerchen und Grauammer konnten beobachtet werden.
Nach einer tollen Eisvogelbeobachtung direkt hinter dem Fanelhaus genossen wir unser wohlverdientes Abendessen, welches aus „Gschwellti“, Butter, Käse und Salat bestand. Für den Abend stand ein weiterer Dammbesuch auf dem Programm, welcher wieder verschiedene Limikolen hervorbrachte, inkl. Sandregenpfeifer.
Zusammen mit dem sehr schmackhaften Dessert präsentierte Dennis das ultimative Birdingquiz, welches in zwei Schwierigkeitsstufen zu lösen war. Einige Knacknüsse galt es zu meistern und alle lernten viel Neues zur Bestimmung von Möwenflügeln, halben Enten und grau erscheinenden unbekannten Flugobjekten (GUFO’s). Nach diesen schweren Aufgaben und dem obligatorischen Kopfanschlagen für die grösseren Natrixler, fielen wir alle erschöpft ins Bett.
Ostermontag
Nachdem die Unentwegten (Psii und Glöggli) nach einer frühmorgentlichen Egotour (inkl. Weissflügelseeschwalbentruppbeobachtungserlebnis) wieder zurück im Fanelhaus waren, (dies war keine versehentliche Wiederholung, sondern entspricht den Tatsachen) ging es nach einem ausgiebigen Frühstück ans Aufräumen und Putzen. Dieser eher unbeliebte Teil des Lagers ging aber speditiv vorüber und schon bald konnten die Essensreste auf die Teilnehmenden verteilt werde, was nicht ganz ohne Zwang funktionierte. Kurz nach dieser Übung radelten wir zurück Richtung Ins (im französischen auch Anet), um die Heimreise Anzutreten. Erschöpft liessen wir uns im Zug nieder. Nach einiger Zeit kamen wir in Zürich/Winterthur/Gais an.
Für den Bericht: Dominic Martin