
(Foto: Eva Baier)


Meo und Flurin am Beobachten im Hide (Foto: Jonas Landolt)
Das Wetter hielt, was es versprach: Es regnete. Unsere Wahl war gut. Und auch ornithologisch stand das Neeracherried an diesem Sonntag Nachmittag dem berühmten Rheindelta in nichts nach: Insgesamt konnten wir acht Limikolenarten zählen, darunter zwei Dunkle Wasserläufer, drei Zwergstrandläufer und einen Grünschenkel. Die Watvögel schlugen sich den Magen auf den Schlickflächen voll, die jeden Herbst durch das Herabsenken des Wasserstandes im Ried entstehen.
Zwergstrandläufer im Rheindelta A fotografiert (Foto: Jonas Landolt)
Die überraschendste Beobachtung waren aber nicht die zahlreich anwesenden Limikolen, sondern ein durchziehender Greifvogel. Plötzlich flog ein Wespenbusshard tief über uns drüber - toll, so einen Vogel auf solche geringe Distanz beobachten zu können! Ausserdem flog eine Rohrweihe immer wieder tief über das Schilf.
Natürlich waren auch die Neeri-Stammgäste anwesend: Krickenten, Graureiher & Co. drängten sich im Flachteich zusammen. Als der Regen aufgehört hatte, entstanden wunderschöne Spiegelungen im Teich!
Foto: Dominic Martin
Sichtlich zufrieden kehrten wir ins Naturschutzzentrum zurück.
Foto: Jonas Landolt
Foto: Jonas Landolt
Im Zentrum schauten wir uns die Sonderausstellung Libellen - Schillernde Flugkünstlerinnen an. Während des Rundgangs mit einem Audioguide erfährt man alles Wissenswerte über die farbenfrohen Libellen. Natürlich durfte auch der Film zur Ausstellung - in dem Jonas der Protagonist ist - nicht fehlen.
Für den Bericht: Dominic Martin, mit Libellenaugen :D (Foto: Jonas Landolt)
Schon ging es los: Einige schraubten die von Simon vorgesägten Teile (mangels Akkuleistung einiger Bohrmaschinen auch genagelt) zusammen. Zur gleichen Zeit machte Dennis mit einem Stechbeitel die Oberfläche der Böden rau (Mauersegler mögen es, wenn die Böden der Nisthilfen nicht glatt sind). Etwas später wurde uns klar, dass zu wenige Vorderwände vorhanden waren; darum musste Simon notfallmässig aus Restenstücken noch einige zusägen, so dass David auch diese noch mit Einflugslöcher bebohren konnte.
Die Nistkastentürme wurden immer grösser und die Beige der vorgesägten, einzelnen Teilen immer kleiner. Das liess uns erahnen, dass wir das Ziel von 100 Nistkästen (etwa die Hälfte davon wurde schon bei den ersten Basteltagen gemacht) wohl erreichen würden.
Als alle Nistkästen zusammengebaut waren, wurden diese nach und nach zum Mauerchen vor dem Schulhaus getragen. Die grosse Zahl der Nistkästen kam erst jetzt richtig zur Geltung. Die Arbeit war aber noch nicht ganz fertig, denn auf die Nistkästen musste schliesslich noch das Natrixlogo. Dafür hatte David gesorgt. Mit Hilfe einer Folie, aus der er mühevoll das Logo ausgeschnitten hatte, sprayte er es in schwarz auf die Unterseite der Nistkästen.
Nach einem Gruppenfoto mit (fast) allen Nistkästen wurden sie in das Auto geladen.
Nach einigen Gesprächen über tolle Vogelbeobachtungen trudelten die Teilnehmer nach Hause.
Ein Dank geht an die Schulleitung, die uns den Werkraum zu Verfügung gestellt haben.
Für den Bericht: Merlin Hochreutener
Dominic erklärt, wie die Bekassine ihren multifunktionalen Schnabel zur Nahrungsaufnahme verwendet: Dieser durchstösst die Erde und öffnet danach eine Seitenklappe, die die Beute greift.
Doch die vorgestellten Vögel wollten wir auch in natura sehen und so begaben wir uns ins Ried. Vor den Hides, den versteckten Beobachtungshütten, zeigten sich die Lachmöwen mit den Jungen, von denen eines sogar schon schwimmen konnte. Daneben konnten wir einen grossen Teil der vorhin vorgestellten Riedvögel wunderschön beobachten. Ein Rohrammer-Männchen beispielsweise trug seinen Gesang nur wenige Meter vor unseren Feldstehern und Fernrohren vor, was eine optimale Gelegenheit darstellte, den Rohrammer-Gesang zu verinnerlichen. Kiebitze boten uns elegante Flugshows, während im Hintergrund Nachtigallen sangen. –Und zu unserer Überraschung hielt sich eine Art im Gebiet auf, die als seltener Gast im Neeracherried gilt. Ein Stelzenläufer nämlich hatte das Naturschutzgebiet als Rastgebiet aufgesucht und liess sich ebenfalls gut von uns beobachten.
Nach den interessanten Beobachtungen im Ried stand ein Quiz über das Gelernte aller Exkursionen an, das zufriedenstellende Resultate ergab.
Eine Herausforderung auf der Abschlussexkursion: das Vogelquiz.
Allmählich machte sich jedoch der Hunger zu spüren, weshalb wir uns auf den Weg zum nahe gelegenen Höriberg machten, um dort zu bräteln. Als wir die Würste verzehrt hatten, war es an der Zeit, das Gruppenfoto zu schiessen. Das Foto einer Gruppe, das hoffentlich das eine oder andere zukünftige Natrix-Mitglied hervorbringen würde.
Schon bald galt es sich zu verabschieden und die Teilnehmer des Natrix-Grundkurses 2011 – um ein breites Wissen über die einheimische Vogelwelt reicher – traten den Heimweg an.
Für den Bericht und die Fotos: Jakob Hochuli
Karfreitag
Nach einer entspannenden Zugfahrt und einer kurzen Fahrradfahrt kamen wir im Fanelhaus an. Das Haus, mitten im Naturschutzgebiet gelegen, wurde schnell bezogen, damit schnell das Chablais erkundet werden konnte. Zunächst stand ein Besuch im SVS-Naturschutzzentrum „La Sauge“ auf dem Programm. Durch die Beobachtungshütten konnten wir verschiedene Watvögel auf kleine Distanz bestimmen. Einige angeberische Fotografen machten sich daran den anwesenden Rallenreiher zu fotografieren, eine sehr seltene Art auf Schweizer Boden.
Die rufende Waldohreule, die probierte eine Zwergohreule zu sein, stellte sich, zur Enttäuschung aller, als Homo Sapiens heraus. (Meine Wenigkeit war eingetroffen. Aufgrund meiner Abwesenheit am ersten Tag sind alle bisher genannten Zahlen, Beobachtungen und Sachverhalte nur auf vagen Erzählungen beruhend und deshalb nicht für bare Münze zu halten. Aber, vain!)
Ostersamstag
Frühmorgens machten wir uns bereits auf, um im ersten Licht den Damm wieder zu besiedeln. Die Anzahl an Limikolen war immer noch bemerkenswert, jedoch nicht mit jener vom Vorabend zu vergleichen. Dafür wurden wir mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt.
Die Reiskörner des Risottos noch im Magen (und übrigens auch im Abflussrohr des Fanelhausküchenlavabos), machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Damm, wo uns verschiedene Arten erwarteten. Kampfläufer, Grünschenkel und Flussregenpfeifer waren wieder mit von der Partie.
Schon bald machten wir uns auf Richtung Fanelhaus, denn dort wartete eine feine Schokoladencrème auf die hungrigen Birder.
Gestärkt durch Brot (Bröter!), Butter (Anke!), Ovi (Ooovi!) und Müesli (Birchermüesli!) sowie nach einer Dusche (Duuuschi!) machten wir uns wieder auf den Weg bzw. auf die Felder. Dort erwartete uns nicht nur ein weiteres Rudel rauchender Rallenreiher (gähn…) sondern auch ein Rotkehlpieper. Eine weitere seltene Beobachtung im Schweizer Lande!
Ausserdem zeigte sich eine Dorngrasmücke von ihrer schönsten Seite. Auch Steinschmätzer, Braunkehlchen, Feldlerchen und Grauammer konnten beobachtet werden.
Nach einer tollen Eisvogelbeobachtung direkt hinter dem Fanelhaus genossen wir unser wohlverdientes Abendessen, welches aus „Gschwellti“, Butter, Käse und Salat bestand. Für den Abend stand ein weiterer Dammbesuch auf dem Programm, welcher wieder verschiedene Limikolen hervorbrachte, inkl. Sandregenpfeifer.
Zusammen mit dem sehr schmackhaften Dessert präsentierte Dennis das ultimative Birdingquiz, welches in zwei Schwierigkeitsstufen zu lösen war. Einige Knacknüsse galt es zu meistern und alle lernten viel Neues zur Bestimmung von Möwenflügeln, halben Enten und grau erscheinenden unbekannten Flugobjekten (GUFO’s). Nach diesen schweren Aufgaben und dem obligatorischen Kopfanschlagen für die grösseren Natrixler, fielen wir alle erschöpft ins Bett.
Ostermontag
Nachdem die Unentwegten (Psii und Glöggli) nach einer frühmorgentlichen Egotour (inkl. Weissflügelseeschwalbentruppbeobachtungserlebnis) wieder zurück im Fanelhaus waren, (dies war keine versehentliche Wiederholung, sondern entspricht den Tatsachen) ging es nach einem ausgiebigen Frühstück ans Aufräumen und Putzen. Dieser eher unbeliebte Teil des Lagers ging aber speditiv vorüber und schon bald konnten die Essensreste auf die Teilnehmenden verteilt werde, was nicht ganz ohne Zwang funktionierte. Kurz nach dieser Übung radelten wir zurück Richtung Ins (im französischen auch Anet), um die Heimreise Anzutreten. Erschöpft liessen wir uns im Zug nieder. Nach einiger Zeit kamen wir in Zürich/Winterthur/Gais an.
Für den Bericht: Dominic Martin