Sonntag, 17. April 2011

Dritte Grundkursexkursion: Zürcher Innenstadt

Auf dieser Exkursion widmeten wir uns den Siedlungsvögeln. Schon bei der Besammlung am Bellevue verkündete Dominic, wir hätten einen Auftrag der Stadtpolizei Zürich erhalten; wir müssten ihr nämlich beim Suchen einer braun-weissen Bande, die aus dem Gefängnis entflohen sei, Hilfe leisten. Die Kinder erhielten ein Papier mit dem Fahndungsfoto und einem Signalement der Gesuchten. Wir schätzten unsere Chancen am höchsten beim Grossmünster ein. Also marschierten wir motiviert los. Noch auf dem Weg konnten die Teilnehmer das auf der ersten Exkursion Gelernte an den am Bellevue anwesenden Wasservögeln repetieren. Je näher wir darauf dem Grossmünster kamen, desto lauter konnte man jene Vogelart hören, der danach unsere Aufmerksamkeit gehörte. Als wir die stattliche Kirche erreicht hatten, hatten wir alle die gesuchte Bande entdeckt: Es sind Alpensegler. Die braunen Vögel mit weissem Bauch und weisser Kehle, die immerhin eine Flügelspannweite von ca. 55cm besitzen, zischten in enormem Tempo flink um die Türme des Grossmünsters, sodass unsere Augen fast nicht folgen konnten. Die Kinder erfuhren unter anderem, dass Alpensegler in kleinen Löchern an hohen Gebäuden der Stadt nisten, in Kolonien leben und in der Luft nach Insekten jagen. Am Grossmünster teilt der Alpensegler seinen Lebensraum – wie Dominic anfügte - mit der Dohle, einem schwarzen Vogel, den wir ebenfalls zahlreich beobachten konnten und nicht mit Krähen oder Raben verwechselt werden darf.


"Haammm!"; Auch Amseln können hungrig sein...

Nachdem Dennis den dem Alpensegler nahe verwandten Mauersegler vorgestellt hatte, liefen wir zu einem kleinen Park bei der Hohen Promenade. Hier in den Bäumen sang lautstark eine Mönchsgrasmücke, eine kleiner, unscheinbarer Vogel mit einer schwarzen (Männchen) oder braunen (Weibchen) Kappe. Nachdem Dennis diese Art ausführlich vorgestellt hatte, erzählte er, dass die Vögel, die in Städten leben, aufgrund des Verkehrlärms früher am Morgen zu singen beginnen als jene auf dem Land. Im Hintergrund vernahmen wir einen Gartenbaumläufer, der in seinen gewohnt hohen Tönen am Singen war. Der Gartenbaumläufer – wie der Name verrät – ist eine Art, die den Baumstamm rauf und runter laufen kann. An einem nächsten Standort stellte Jakob die Strassentaube, ein wahrer Kulturfolger, vor. Dazu erklärte er, dass die Zunahme der Strassentaube eine Zuwanderung von Greifvögeln in die Städte mit sich zieht. Als Beispiel gilt der Wanderfalke, den Dominic vorstellte. Unter anderem lernten die Teilnehmer, dass jener als das schnellste Tier der Welt gilt: 350 km/h erreicht der Wanderfalke im Sturzflug. Nachdem die Kinder diese Informationen verinnerlicht hatten, stand zur Abwechslung ein Spiel zum Thema „Wanderfalke und Strassentaube“ auf dem Programm.


Dennis und Dominic erläutern den Kindern die Bestimmung der Kohlmeise.

Hierauf stellten wir fest, dass wir an diesem Morgen einen wichtigen Siedlungsbewohner noch nicht beobachten hatten können: Den Hausrotschwanz. So suchten wir eifrig die Hausdächer ab – bis wir endlich einen gefunden hatten. Aus wenigen Metern Entfernung präsentierte sich uns ein Männchen und trug seinen kratzigen Gesang vor, der den Kindern hoffentlich noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Eine kurze Repetition über die heute kennengelernten Vogelarten rundete die Exkursion ab.

Für den Bericht und die Fotos: Jakob Hochuli

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