Samstag, 9. März 2013

Erste Grundkursexkursion: Zürcher Seebecken

Wie in den letzten Jahren führte auch dieses Jahr die erste Grundkursexkursion zum Bürkliplatz am Zürisee. Nachdem alle Teilnehmer eingetrudelt waren, ging es auch sogleich los. Um sich genauer kennen zu lernen, machten wir ein Spiel, bei welchem man einen Ball einer Person zuwerfen und danach deren Namen sagen musste. Sobald die Namen im Gedächtnis gespeichert waren, beobachteten wir die ersten Vögel. Drei Tafelenten – ein Männchen und zwei Weibchen – waren auf einem Steg am Ruhen. Das Männchen erkennt man am braunroten dreieckigen Kopf. Das Weibchen ist weniger bunt gefärbt. Wieso das denn so sei, war gleich eine Frage. Weil die Weibchen bei fast allen Vögeln das Brutgeschäft übernehmen, müssen sie besonders gut getarnt sein, damit sie nicht von Feinden entdeckt werden, lautete die Antwort. Die Männchen sind bei allen Vogelarten bis auf einige Ausnahmen bunter. Gleich daneben schwammen einige Reiherenten: Die Männchen sind schwarz mit weissen Flanken und haben einen langen Schopf, genau wie die Reiher, deshalb auch der Name. Auffallend sind zudem die leuchtend gelben Augen. Auch bei ihnen sind die Weibchen eintönig braun.

Auch bei dieser Art ist das Weibchen dezenter gefärbt: 
ein Kolbenentenpaar am frühlingshaften Seebecken.
Etwas später konnten wir ausgiebig ein badendes Teichhuhn beobachten. Teichhühner und Blässhühner (= Taucherli) gehören zur selben Familie, den Rallen. Ihre Füsse haben keine Schwimmhäute, weshalb sie nicht so gut schwimmen können wie andere Wasservögel. Das Blässhuhn hat eine Kompromisslösung: An den Zehen sind sogenannte Lappen ausgebildet, mit diesen kann es gut schwimmen und zugleich auch an Land besser gehen. 

Voller Körpereinsatz für den perfeken Beobachtungswinkel: Mara auf Wasservogelpirsch.
 Nach dem Haubentaucher-Fisch-Fangis gingen wir der Frage nach, wieso die Enten im Wasser nicht kalt haben. Fast alle Wasservögel haben nämlich eine Drüse, mit der sie ihre Federn einfetten können. Das heisst, das Wasser kann den Fettfilm nicht durchdringen und die Federn und die Haut bleiben folglich trocken. Um dies zu beweisen, fetteten wir den Handrücken unserer einen Hand mit Vaseline ein, den der anderen jedoch nicht. Als Dominic Wasser darüber goss, wurde die eine Hand nass, bei der eingefetteten Hand aber perlte das Wasser ab und sie fühlte sich danach wieder wie vorher an. Der Kormoran hat diese Fettdrüse nicht. Bei seinen Tauchgängen werden die Federn daher nass. Das ist der Grund, weshalb wir ihn oft mit geöffneten Flügeln sehen, denn damit er wieder gut fliegen kann, muss er seine Flügel trocknen lassen.

Ob diese Kormorane wohl schon alle trocken sind?
Doch das Highlight kam erst noch: Als wir die Lachmöwe etwas genauer unter die Lupe nahmen, konnten wir drei echte Lachmöwenflügel anfassen. Man spürte, dass die Brustfedern schön weich waren (sie müssen warm geben) und die Armschwingen etwas borstig (sie dienen zum Fliegen). 

Wissenswertes über und Kuschliges von der Lachmöwe.
Schon bald war es wieder Zeit zurückzukehren, warteten doch schon die Mütter und Väter gespannt auf ihre Sprösslinge. Zuerst machten wir aber nochmals ein Spiel: Kettenfangis, von uns jedoch in Haubentaucher-Fisch-Fangis umbenannt ;-). Zum Schluss gab es noch ein kleines Quiz. Jedem Teilnehmer wurde ein Vogel auf den Rücken geklebt; dieser musste dann mit ja/nein-Fragen herausgefunden werden.

Die Exkursion war mit sieben sehr interessierten Teilnehmern ein guter Startschuss für den Grundkurs 2013. Wir freuen uns auf die folgenden Exkursionen.

Bericht & Fotos: Merlin Hochreutener.  

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