Wie
in den letzten Jahren führte auch dieses Jahr die erste Grundkursexkursion zum
Bürkliplatz am Zürisee. Nachdem alle Teilnehmer eingetrudelt waren, ging es auch
sogleich los. Um sich genauer kennen zu lernen, machten wir ein Spiel, bei
welchem man einen Ball einer Person zuwerfen und danach deren Namen sagen
musste. Sobald die Namen im Gedächtnis gespeichert waren, beobachteten
wir die ersten Vögel. Drei Tafelenten – ein Männchen und zwei Weibchen – waren
auf einem Steg am Ruhen. Das Männchen erkennt man am braunroten dreieckigen Kopf.
Das Weibchen ist weniger bunt gefärbt. Wieso das denn so sei, war gleich eine
Frage. Weil die Weibchen bei fast allen Vögeln das Brutgeschäft übernehmen,
müssen sie besonders gut getarnt sein, damit sie nicht von Feinden entdeckt
werden, lautete die Antwort. Die Männchen sind bei allen Vogelarten bis auf
einige Ausnahmen bunter. Gleich daneben schwammen einige Reiherenten: Die
Männchen sind schwarz mit weissen Flanken und haben einen langen Schopf, genau
wie die Reiher, deshalb auch der Name. Auffallend sind zudem die leuchtend
gelben Augen. Auch bei ihnen sind die Weibchen eintönig braun.
Auch bei dieser Art ist das Weibchen dezenter gefärbt:
ein Kolbenentenpaar am frühlingshaften Seebecken.
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Etwas
später konnten wir ausgiebig ein badendes Teichhuhn beobachten. Teichhühner und
Blässhühner (= Taucherli) gehören zur selben Familie, den Rallen. Ihre Füsse
haben keine Schwimmhäute, weshalb sie nicht so gut schwimmen können wie andere
Wasservögel. Das Blässhuhn hat eine Kompromisslösung: An den Zehen sind
sogenannte Lappen ausgebildet, mit diesen kann es gut schwimmen und zugleich
auch an Land besser gehen.
Voller Körpereinsatz für den perfeken Beobachtungswinkel: Mara auf Wasservogelpirsch. |
Nach
dem Haubentaucher-Fisch-Fangis gingen wir der Frage nach, wieso die Enten im
Wasser nicht kalt haben. Fast alle Wasservögel haben nämlich eine Drüse, mit
der sie ihre Federn einfetten können. Das heisst, das Wasser kann den Fettfilm
nicht durchdringen und die Federn und die Haut bleiben folglich trocken. Um
dies zu beweisen, fetteten wir den Handrücken unserer einen Hand mit Vaseline
ein, den der anderen jedoch nicht. Als Dominic Wasser darüber goss, wurde die
eine Hand nass, bei der eingefetteten Hand aber perlte das Wasser ab und sie
fühlte sich danach wieder wie vorher an. Der Kormoran hat diese Fettdrüse
nicht. Bei seinen Tauchgängen werden die Federn daher nass. Das ist der
Grund, weshalb wir ihn oft mit geöffneten Flügeln sehen, denn damit er wieder
gut fliegen kann, muss er seine Flügel trocknen lassen.
Ob diese Kormorane wohl schon alle trocken sind? |
Doch
das Highlight kam erst noch: Als wir die Lachmöwe etwas genauer unter die Lupe nahmen, konnten wir drei
echte Lachmöwenflügel anfassen. Man spürte, dass die Brustfedern schön weich
waren (sie müssen warm geben) und die Armschwingen etwas borstig (sie dienen
zum Fliegen).
Wissenswertes über und Kuschliges von der Lachmöwe. |
Schon bald war es wieder Zeit zurückzukehren, warteten doch
schon die Mütter und Väter gespannt auf ihre Sprösslinge. Zuerst machten wir
aber nochmals ein Spiel: Kettenfangis, von uns jedoch in
Haubentaucher-Fisch-Fangis umbenannt ;-). Zum Schluss gab es noch ein kleines
Quiz. Jedem Teilnehmer wurde ein Vogel auf den Rücken geklebt; dieser musste
dann mit ja/nein-Fragen herausgefunden werden.
Die Exkursion war mit sieben sehr interessierten Teilnehmern
ein guter Startschuss für den Grundkurs 2013. Wir freuen uns auf die folgenden
Exkursionen.
Bericht & Fotos: Merlin Hochreutener.
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