Samstag, 5. September 2015

Birdrace

Natrix – Die Pubertierenden
Route: Gais  Altstätten Bannriet – Altenrhein – Rheindelta

Das Ziel dieses Birdrace war klar: Zum sechsten Mal in Folge den Jugendsiegertitel in den Reihen der Natrix behalten. Das erste Kreuz bescherte uns noch am Abend ein Waldkauz in Gais. Toll waren auch die faszinierenden Glühwürmchen. Nach einer kurzen Nacht waren wir um 04:15 Uhr schon wieder unterwegs. Es war kalt und nass und es sangen nur wenige Vögel. Die Abfahrt nach Altstätten war, abgesehen vom Tempo, unspektakulär und erst im Bannriet wurde es allmählich spannend. Innerhalb von kurzer Zeit hatten wir Dorn- und Klappergrasmücke, Gartenrotschwanz und den nicht zählbaren Fasan. Die drei übersommernden Kraniche, die zwei Laufenten alias Nordic-Walkerinnen kurz zuvor noch beobachten konnten, sahen wir leider nicht. Beschäftigungen auf der halbstündigen Zugfahrt an den Bodensee waren Birden, Artenzählen, Essen und Handyliegenlassen. Mit der Zwischenbilanz von 69 Arten konnte die entscheidende Phase beginnen.
Am Bodensee bescherte uns der tiefe Wasserstand die meisten häufigen Limikolen inklusive zweier Knutts. Hoch zu Ross respektive Drahtesel verursachte ein kleiner Kerl beinahe eine Massenkarambolage. Ein adultes Merlin-Männchen leitete ein Bremsmanöver ein und sollte zur Top-Art des Tages mutieren. Nach rasanten Flugmanövern sass es sogar noch hin und liess sich fotografieren.
Gerade mal im Herzstück des Rheindeltas, dem Damm, angekommen, begann es plötzlich wie wild zu stürmen und zu regnen. Viele häufige Arten blieben uns verwehrt. Unsere Wetterfestigkeit wurde immerhin mit einem Blaukehlchen, fünf Steinwälzern und einer Steppenmöwe belohnt. Bei 107 Arten angelangt blieben uns noch zwei Stunden bis zum Ende. Nach dem antiökonomischen Prinzip „maximaler Suchaufwand“ und „minimalen Ertrag“ (nur Nachreiher und Regenbrachvogel kamen noch hinzu) verbrachten wir diese restliche Zeit.

Scheinbar idyllische Abendstimmung:
Korrekt für die Farben, nicht aber für das Wetter.

Während dem Abendessen erfuhren wir, dass wir mit unseren 109 Arten sieben Arten hinter dem besten Jugendteam, den Bebbi Babblern, lagen, was natürlich eine Enttäuschung war. Diese wurde aber vom Gefühl, das Beste gegeben und trotz ungünstigen Wetterbedingungen ein solides Resultat abgeliefert zu haben, mehr oder weniger vertrieben. Summa summarum war es ein tolles, spannendes Birdrace mit vielen speziellen Arten. Wir freuen uns alle auf das nächste Jahr!

Gruppenfoto.

Bericht: Noah
Fotos: Merlin Hochreutener.

Natrix – Sperberlis
Route: Fanel und Umgebung

Wir verbrachten unser Birdrace im und ums Fanel. Trotz intensivstem Vogelbeobachten werden uns gerade mehrere Säugetierbeobachtungen in Erinnerung bleiben. Kurz bevor es anfing, flogen 2 Nachtreiher vorbei. Zum Glück tauchten sie später auch nochmals auf. An diesen Abend werden wir uns trotz Beobachtungen von Schleiereule, Waldohreule und Waldkauz aber aus einem anderen Grund immer erinnern: Wir entdeckten eine Wildkatze! Mit der Aufregung dieser Beobachtung im Blut und der anschliessenden Begegnung mit einer Wildschweinfamilie legten wir uns im Stroh schlafen. Vor Sonnenaufgang radelten wir zum Damm. Dort waren wir nicht die Einzigen. Nebst einem Biber waren auch schon mehrere Birdrace-Teams unterwegs. Ausser der Knäkenten durften wir fast alle gängigen Enten notieren, als es plötzlich raschelte. Etwa ein Wildschwein, wie gestern? Oder die Wasserralle von vorhin? Nein, eine Ratte war gerade dabei, eine ausgekühlte Ringelnatter geräuschvoll anzuknabbern! Am Nachmittag radelten wir in die Krümmi. Unterwegs traf uns der Hunger und wir machten auf einem Baumstamm Pause. Keine gute Idee: Dominic musste seine Guetzli einem Hund opfern! Wir beschlossen, uns nun besser nur noch den Vögeln zu widmen. Mit 114 beobachteten Arten und einigen Abenteuern machten wir uns müde, aber zufrieden auf den Heimweg nach Bern, Zürich respektive Sargans.


Gruppenfoto

Bericht und Foto: David Marques.

Natrix – 3G
Route: Rheindelta – Bannriet – Kaltbrunner Riet – Jona – Rapperswil – Frauenwinkel


Am Freitagabend machte sich unser Team auf Richtung Fußach, um dort das Hotelzimmer zu beziehen. Bereits um 21 Uhr schnappten wir unsere Fahrräder und fuhren auf den linken Damm, um den Geräuschen der Nacht zu lauschen. Tatsächlich konnten wir eine Waldohreule und ein paar andere Arten auf unserer Liste abhaken.  
Um 5.30 Uhr kamen wir dann auch schon wieder aus den Federn und begaben uns im Eiltempo auf den linken Damm, wo wir v. a. viele rastende Singvögel beobachten konnten, etwa Dorn- und Klappergrasmücken sowie sehr viele Fitisse und Trauerschnäpper. 
Danach radelten wir zum Hide in der Fußacherbucht und konnten zu unserem Glück gute Arten wie Kleines Sumpfhuhn, Bartmeise und Schilfrohrsänger entdecken. Wir wollten hier nicht unnötig Zeit verlieren und machten uns zügig auf zum Glashaus, von wo wir eine Sturmmöwe finden konnten – auch eine nicht selbstverständliche Art am Bird Race! Weiter durchforsteten wir den Wetterwinkel (Drosselrohrsänger, Sommergoldhähnchen, Saatkrähe) und fuhren von dort an die Mündung des Alten Rheins. Für viel Freude in der Gruppe sorgten eine einfliegende Raubseeschwalbe und ein junger Purpurreiher sowie eine Raubmöwe, die sich sehr weit auf dem See draussen aufhielt und unbestimmbar blieb. Im Anschluss ging es das Rheintal hinauf. Im Bannriet angekommen, machte sich etwas Ernüchterung breit, denn hier konnten gerade mal zwei Arten hinzugefügt werden, welche wir im Laufe des Tages auch noch beobachten sollten. 
Wir setzten unsere Hoffnungen daher auf die Linthebene, in die wir nach einer Zugfahrt am Walensee entlang gelangten. Doch auch das Kaltbrunnerriet enttäuschte, war doch auch hier ausser einem Blaukehlchen nicht viel zu entdecken. Wir setzten unser Race fort und gingen Richtung Jonamündung. Als wir dort ankamen, begann das Wetter etwas garstiger zu werden, was zur Folge hatte, dass die fehlenden Limikolen und Enten sowie Singvögel nicht mehr aufzufinden waren. Immerhin blieb uns der schon an den Vortagen hier beobachtete Knutt treu. Um unser Minimalziel von 100 Arten noch zu erreichen, eilten wir im letzten Licht in den Frauenwinkel, wo wir immerhin die noch fehlenden Arten Graugans und Tafelente feststellen konnten. Bald wurde es dunkel und das Bird Race 2015 näherte sich dem Ende. Das Resultat von 101 Arten blieb etwas hinter unseren Erwartungen zurück, aber wir fuhren schliesslich trotzdem ganz zufrieden (und müde) wieder nach Zürich.

Bericht: Dennis Riederer.

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