Samstag, 3. Oktober 2015

EuroBirdWatch und Arbeitseinsatz auf den Hegmatten

Da wir als traditionell und patriotisch eingestellte Natrixler Traditionen nicht einfach so aufgeben und natürlich an keinem anderen Ort als auf „unserem“ Territorium einen EuroBirdWatch-Stand aufstellen würden, wählten wir auch dieses Jahr wieder das "vereinseigene" Naturschutzgebiet Hegmatten als Beobachtungspunkt für den internationalen Zugvogelzähltag aus. Netter Nebeneffekt dabei war, dass wir nebst dem Zählen sämtlicher durchziehender Vögel auch gleich einige Unterhaltsarbeiten verrichten konnten, damit das kleine biodiversitätsreiche Juwel inmitten intensivst genutzter Landwirtschaftsfläche bereit für den Winterschlaf war. Zu den acht Natrixlern gesellten sich nebst den beiden Ornithologen Christian Beerli und Andreas Weiss auch noch eine ganze Schar Waldkäuze dazu. Nein, keine befiederten Gesellen waren dies, sondern neun motivierte Gesichter von der Jugendgruppe Waldkäuze aus Andelfingen, die sich an diesem Tag zu uns gesellten. Bereits auf dem Marsch vom Bahnhof Oberwinterthur zu den Hegmatten konnten wir einige Erlenzeisige und Distelfinken akustisch vernehmen. Dennis war schon seit 7.00 Uhr am Zählen. Bei unserer Ankunft sagte er, dass dies ein rekordträchtiger EuroBirdWatch-Tag würde. Diese These bestätigte sich: So wurden nur bis 10.00 Uhr schon mehr Vögel gezählt als in den Jahren zuvor während des gesamten Tages! Wir verbrachten die Zeit abwechslungsweise mit Vögelzählen und Schnittgutzusammentragen. Die für Oktober ausserordentlich hohen Temperaturen sorgten dafür, dass auch ein kleines Nickerchen in der Sonne nicht zur frostigen Angelegenheit werden sollte. Highlights des Tages waren ein später Wespenbussard, Habicht, 14 Sperber, Wanderfalke, eine Beutelmeise und acht Kernbeisser.

Dennis präsentiert freudig seine Arbeit.
Da nach dem Mittag die Zugaktivität nachliess und die starke Sonne das Zusammenrechen von Schilf zu einer schweisstreibenden Arbeit machte, spielte so mancher Waldkauz und noch so eingesessener Natrixler lieber eine Runde „Schittli-Vertschutte“.
Die Waldkäuze verliessen uns am Nachmittag schon etwas früher und begaben sich auf ihren Heimweg nach Andelfingen. Bald räumten auch wir unseren Stand (leider waren an diesem Tag nur wenig Spaziergänger(innen) dort, die von unserem Infostand hätten profitieren können), zählten die letzten Vögel und nahmen schliesslich den Weg zurück nach Oberwinterthur unter die Füsse – mit dem guten Gewissen im Hinterkopf, dass das Gebiet nun bereit für den Winterschlaf war.

Bereit für kältere Zeiten: Unser hübsches Naturschutzgebiet.
Die Natrixler nach getaner Arbeit.
In Erinnerung bleibt der ertragreichste, wärmste und sonnigste EuroBirdWatch-Tag der Jugendgruppe Natrix.

Bericht und Fotos: Merlin Hochreutener.

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