Heuer war die Jugendgruppe Natrix wiederum mit drei Teams (zwei Jugendteams und ein Seniorenteam) am Birdrace vertreten, bei dem dieses Mal für den Schutz des Waldrapps in Marokko gesammelt wurde. Nebst Nervenkitzel bietet das Rennen auch immer wieder unvergessliche Momente. Die untenstehenden Kurzberichte vermitteln einen Eindruck des Wechselbades der Gefühle, das die diesjährigen Natrixvertreter erlebten. Viel Spass bei der Lektüre!
Team 1: Ostschweizer Fraktion
Team 1: Ostschweizer Fraktion
Andrea, Selina, Levi & Merlin Hochreutener
Route: Gais – Altstätten – Rheindelta
Unser Birdrace startete am Freitagabend beim Hirschberg, wo nebst dem Waldkauz, der
uns das erste Kreuz bescherte, mehrere Glühwürmchen den Weg wiesen. Am nächsten Morgen standen wir um vier Uhr auf. Von Müesli gestärkt fuhren wir wieder zum
Hirschberg, um die häufigeren
Waldarten abzuhaken. Etwas später, während der erfolglosen Suche nach einer Wasseramsel, sahen wir unser diesjähriges Birdrace-Highlight, eine Waldschnepfe, die über unsere Köpfe
flog. In Altstätten statteten wir zwei Waldohreulen einen Besuch ab. Sonst war die Region aber wie leergefegt und so gingen wir mit knapp 70 Arten ins Rheindelta. Nebst vielen Enten (u.a. Pfeif-, Knäk- und
Löffelenten) sahen wir auch Seidenreiher und Limikolen wie Austernfischer, Fluss-,
Sandregenpfeifer, Steinwälzer, Sichel-, Alpen- und Zwergstrandläufer.
Ein Bruchwasserläufer verblieb leider auf der rechten Seite des Rheins, wo die Arten fürs Birdrace nicht gezählt werden dürfen.
Ein Blaukehlchen bei letztem Licht bescherte uns das letzte und 97. Kreuz auf der Liste. Auf der Heimfahrt kamen wir nochmals richtig ins Schwitzen: Die Barrieren waren schon unten, der Zug schien verloren – doch Merlin hatte den genialen Plan, bei einer Tiefgarage unten durchzufahren, so dass wir es doch noch auf den Zug schafften. Wir hatten uns zwar als Ziel 100 Arten gesetzt, sind aber auch mit 97 zufrieden, denn Altstätten hatte uns wirklich im Stich gelassen...
Bericht: Levi
Fotos: Merlin Hochreutener.
"Ein Austernfischer auf 13 Uhr!" |
Ein Bruchwasserläufer verblieb leider auf der rechten Seite des Rheins, wo die Arten fürs Birdrace nicht gezählt werden dürfen.
Romantik – mitten im Birdrace-Trubel ;-) |
Ein Blaukehlchen bei letztem Licht bescherte uns das letzte und 97. Kreuz auf der Liste. Auf der Heimfahrt kamen wir nochmals richtig ins Schwitzen: Die Barrieren waren schon unten, der Zug schien verloren – doch Merlin hatte den genialen Plan, bei einer Tiefgarage unten durchzufahren, so dass wir es doch noch auf den Zug schafften. Wir hatten uns zwar als Ziel 100 Arten gesetzt, sind aber auch mit 97 zufrieden, denn Altstätten hatte uns wirklich im Stich gelassen...
Bericht: Levi
Fotos: Merlin Hochreutener.
Team 2: Natrix Interkantonal
Flurin, Leon, Lukas & Ruben
Route: Chablais de Cudrefin – Felder Ins – Krümmi – Staatsmoos – Felder Ins – Chablais de Cudrefin
Wir trafen uns am Freitagabend am Bahnhof Ins. Mit den
Fahrrädern suchten wir im Seeland nach Eulen. Zuerst fanden wir eine
Waldohreule und bei der Ferme de la Sauge, wo wir logierten, noch einen
Waldkauz und eine Schleiereule. Wir konnten also zufrieden ins Bett
gehen. Am Morgen standen wir früh auf und begaben uns auf den Damm. Es
ging gut voran und wir machten uns bald auf den Weg zu den Feldern. Ein
Zwischenhalt bei der Fruchtschüür wurde mit Grauammer und Dorngrasmücke
belohnt. Wir fuhren weiter Richtung ,,Bir länge Stude’’, Krümmi und
schliesslich Staatsmoos. Nach dem Mittag wurde es sehr heiss und auch
die neuen Arten wurden rarer. Schliesslich begaben wir uns wieder auf den
Damm. Das Highlight stellte ein Schwarzstorch im Chablais de Cudrefin dar.
Die letzte Art des Tages war ein Waldwasserläufer, der kurz vor neun zu
hören war. Mit insgesamt 109 Arten konnten wir zufrieden sein.
Bericht: Flurin.
Bericht: Flurin.
Team 3: Natrix – Kraweel, kraweel!
Dennis Riederer, Simon Stricker,
Eric Christen & Patrick Mächler
Route: Region Linthebene
– Obersee – Flughafen Zürich – Neeracher Ried – Klingnauer Stausee
Schutzpatron Loriot und sein
knirschender Ledermantel verhalfen uns zu einem guten Start ins Birdrace:
Um 21.05 Uhr hörten wir irgendwo im Nirgendwo die Rufe eines Uhus. Glücklicherweise
hatte er in der letzten Zeit weder auf Waldkauz noch Waldohreule übermässigen
Appetit, so dass wir auch diese beiden Nachtjäger bald darauf feststellen
konnten. Etwas ins Stocken geriet der Kreuzchenfluss am darauffolgenden Morgen
auf dem Rickenpass: Zahlreiche im subalpinen Raum häufig vorkommende Arten wie
Weidenmeise, Fichtenkreuzschnabel und Schwarzspecht wollten partout nicht
kooperieren.
Vögel waren hier leider Mangelware – immerhin gab es ungewohnte Ausblicke auf den Zürichsee. |
Nach einer rasanten Abfahrt in die Linthebene hellten sich die
Gemüter im Kaltbrunner Ried aber langsam wieder etwas auf, als sich u.a.
Blaukehlchen, Tüpfelsumpfhuhn, Schwarzstorch und Zistensänger sehen oder hören
liessen. Über Jona (Kleinvögel, Alpen- und Zwergstrandläufer, Sandregenpfeifer)
und Rapperswil ging es in den Frauenwinkel, wo in Form von Schwarzhalstaucher
und Eiderente wichtige Arten hinzukamen. Im Zürcher Unterland machte sich v.a.
der Besuch des Neeracher Rieds bezahlt, wo wir mit Flussregenpfeifern und
Dunklen Wasserläufern Arten sahen, die am Klingnauer Stausee fehlen sollten. Dieser
wartete aber – sieht man vom mässigen Greifvogelzug einmal ab – insgesamt mit guten
Arten auf (u.a. Weissbartseeschwalbe, Fischadler, Sichelstrandläufer und viele
weitere Limikolen). Den fulminanten Schlusspunkt des Races setzte eine immature
Raubmöwe, die relativ tief von Osten nach Westen zog, sich aber leider nicht
auf Artniveau bestimmen liess. Mit 118 Arten (resp. 119, wenn die in der
Schweiz fest als Brutvogel etablierte Rostgans endlich fürs Birdrace gezählt
werden dürfte…) erreichten wir das gesteckte Ziel nicht ganz. An einer
optimierten Route für das folgende Jahr wird aber schon gefeilt…
Bericht und Foto: Patrick Mächler.
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